Ein Tag im SonderzugRamba-Zamba-Tour der Freezers nach Mannheim
„Hurra, Hurra, die Hamburger sind da“, schallte es als um kurz nach 12, als der Sonderzug aus Hamburg in Mannheim eintraf. Gänsehaut-Feeling pur! Dem voran ging eine sechsstündige Sonderzugparty – für mich die Jungfernfahrt. Das erste Mal Sonderzug fahren und nicht den Hauch einer Vorstellung, was mich wirklich erwartete.
Hamburger Hauptbahnhof kurz nach sechs. Ein bisschen mulmig war mir ja schon, als ich den Zug mit dem angebrachten Schild „Ramba Zamba Tours“ an der Tür bestieg. Will ich das hier wirklich? Eigentlich bin ich mit meiner Kamera doch lieber nur dabei als mittendrin.
Erstmal rein und die Fahrkarte im Barwagen abholen. Mit dem Ziel war ich offenbar nicht alleine: Etwas müde, aber gut gelaunt drängelten sich meine Mitfahrer schon um den Tresen – dahinter Maik, der Mann mit dem Durchblick und meiner Fahrkarte. „Wagon 1, es läuft“ dachte ich, „vielleicht bekomme ich etwas abseits vom Trubel noch ein wenig Schlaf.“ Also machte ich mich von Wagon 4, dem Barwagen des Sonderbummelzuges, auf den Weg in mein Abteil. Überall waren gut gelaunte Mitreisende damit beschäftigt die gemütlichen alten Abteilwagen noch etwas heimeliger zu gestalten – Girlanden und Lichterketten wurden aufgehängt, Flokati-Teppiche ausgebreitet, Fußmatten vor der Abteiltür positioniert und sogar mitgebrachte Zimmerpflanzen traten die Reise an. Man grüßte sich, man kannte sich, das erste Bier wurde geteilt oder auch schon das zweite, die einen frühstückten, die anderen schliefen noch und die nächsten entdeckten den Lautstärkeregler für das Zugradio. Unterhaltungsprogramm vom Zug eigenen DJ. „Herrlich verrückte Truppe“, dachte ich mir und ein breites Grinsen ergänzte meinen müden Gesichtsausdruck. „Hier bin ich wohl richtig!“
Letzte Abschiedsgrüße durch offene Fenster und der Ramba-Zamba-Zug setzte sich in Bewegung nach Mannheim – fröhlich, ausgelassen, friedlich und bisweilen noch ein wenig müde. Sechs Stunden Fahrt, genug Zeit, um alte Bekannte zu treffen, neue Freundschaften zu knüpfen, mit anderen zu feiern oder versäumten Schlaf nachzuholen. Mich übermannte alsbald das Letztere.
Ankunft in Mannheim kurz nach zwölf: „Hurra, Hurra, die Hamburger sind da!“ Etwa 500 Freezers-Fans drängten sich auf den für den acht Wagons langen Sonderzug viel zu kurzen Bahnsteig.
Ausgestattet mit Fahnen und Bannern und in Vereinstrikots und Freezers-Schal gehüllt, bahnte sich der Tross unter Fangesängen geschlossen den Weg vom Bahnsteig zur SAP-Arena - der UFO-förmigen Heimat der Adler Mannheim. Eine Stunde später war dann endlich Einlass. Ein Konfetti-Regen ließ die Gästefankurve zu Spielbeginn kurzzeitig in einer blau-weißen Wolke aus Papierschnipseln verschwinden. Unten auf dem Eis hatten die Hamburger aber den Durchblick: Thomas Oppenheimer brachte die Freezers in Führung. Kapitän Schubert baute diese mit einem sehenswerten Schlagschuss von der „Blauen“ aus – alles lief rund für die Gäste. Die Mannheimer schafften es nur einmal, ins Netz der Gäste zu treffen. Endstand 2:1 für die Freezers – ein Sieg für die Gäste aus Hamburg und mit drei Punkten im Gepäck und dem Großteil der Mannschaft an Bord trat der Hamburger Ramba-Zamba-Zug die Rückreise an.
Rund sechs Stunden Rückfahrt nach einem Auswärtssieg gegen die Adler bedeutete sechs Stunden feiern und ansteckend gute Laune unterstützt durch das freundliche Team an der Bar und dem gut gemixten Musik-Mix vom Zug-DJ. Auch die Mannschaft machte zur Freude der Fans einen Abstecher in den Barwagen, schenkte hinter dem Tresen Getränke aus, bis diese aufgebraucht waren, gab Autogramme und machte Fotos mit den Fans. So mancher hätte da gerne noch weiter gefeiert, doch jeder perfekte Tag geht einmal vorbei und so rollte der Ramba-Zamba-Sonderzug kurz vor Mitternacht wieder im Hamburger Hauptbahnhof ein.
Mein persönliches Fazit: Ich würde es wieder tun – und hoffe so auf den nächsten Sonderzugeinsatz. Gut organisiert, mit gut gelaunten, fröhlichen Eishockeyfans und einer Mannschaft, die den Spaß mitmacht an Bord des Zuges.