Ein Krimi mit Happy End für die Adler - 5:4 n.P. gegen Nürnberg

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 5 Minuten

23 mal verschossen, nur einer traf: Eric Healey. Der bullige Mann mit der

Nummer 10 im Adler-Dress spielte ganz cool und überwand beim Penalty-Schießen

Adam Svoboda im Gehäuse der Ice-Tigers zum 5:4-Sieg für Mannheim. Kollektives Aufatmen im Mannheimer

Friedrichspark: Die Adler können zu Hause nicht nur kämpfen, sie gewinnen

auch noch. Da tat es der Freude auch kaum Abbruch, dass man sich einige

kapitale Schnitzer geleistet hatte. Kapitän Steve Kelly allerdings behielt

einige Sorgenfalten auf seiner Miene: Klar, es sei ein spannendes Spiel

gewesen, meinte er zu Hockeyweb, und, einschränkend, "für die Zuschauer,

aber wir hätten den einen Punkt mehr gut gebrauchen können".



Das Spiel brachte, da waren sich alle einig, jede Menge Spannung. Es war

schnell, beide Seiten hatten ihre Chancen, beide Seiten verfügten über gute

Torhüter. Da übersah man bisweilen auch Schwächen, für die Zuschauer war der

Kampfgeist der Adler entscheidend, und den konnten sie beobachten.

"Playoffcharakter" habe die Begegnung, schwärmte einer gar.

In der vierten Minute drehte Healey bereits auf und schoss nach Vorlage

von Greilinger und Corbet das 1:0. Nürnberg traf im Gegenzug den

Pfosten. Dann kam der Ex-Mannheimer Tomas Martinec in gute Position und zog,

nachdem er von Tallaire bedient worden war, ab. 1:1 in der 15. Minute.

Auch im zweiten Drittel schenkten sich die Kontrahenten nichts an

Geschwindigkeit und Kampfgewalt. Die Adler in Überzahl nicht eben ruhmreich,

doch in der 23. Minute klingelte der Puck, von Corbet versenkt, dann

doch im Gehäuse. Martinec setzte dann erneut einen für Nürnberg drauf, in

der 24. Minute stand es 2:2. Wieder kränkelnde Adler in Überzahl, die Tiger

zeigten die Krallen und markierten in der 26. Minute den Führungstreffer zum

2:3, Tallaire und Leeb hießen die Erfolgriechen. Kurze Zeit später erzielte

Aab auf Edgerton und Pyka den Ausgleich zum 3:3.

Im dritten Drittel gings weiter munter hin und her, manche

Schiedsrichterentscheidungen sorgten für Unmut, etwa, als Pyka wegen

Spielverzögerung auf die Strafbank musste. Die Unterzahl überstanden die

Adler, schossen in der 53. Minute gar die Führung heraus (Kelly auf

Groleau), aber die Tiger ließen mit ihrer Antwort nicht lange auf sich

warten. Stastny (auf Sekeras und Fical) trug sich jetzt in die

Torschützenliste ein. Spannung bis zur letzten Sekunde.



Und darüber hinaus. Denn das Penaltyschießen erwies sich als kurios. Erst

zehn, dann nochmal zehn Spieler kamen nicht zum Erfolg. Podollans Schuss

wähnte man schon drin, aber er traf nur den Pfosten. Und dann kam an 23.

Stelle Healey und erlöste die 5100 Zuschauer und seine Teamkollegen. Jubel

auf der ganzen Linie. Der siegreiche Schütze wurde nochmal rausgerufen von

den Fans.

Im Kabinengang betonte er gegenüber Hockeyweb, dass er ein solches

Penaltyschießen noch nie erlebt habe. Huet sei großartig gewesen, betonte

er, aber auch der Nürnberger Gegenüber habe große Klasse gezeigt. Er selber

sei sehr nervös und angespannt gewesen. "Aber ich hatte ein gutes Gefühl,

ich war ja schon mit einem Schuss gescheitert und kannte die Reaktionen des

Torwarts, das erleichtert die Sache." Den Sieg bewertete der Stürmer hoch: "Der kam richtig nach einer tieferen

Saisonphase. Wir haben einen Schritt vorwärts gemacht." Nürnberg zollte

Healey großes Lob: "Die sind ein gutes Team mit unglaublich viel

Schnelligkeit."



Adler-Co-Coach Mike Rosati hatte viele Höhen und Tiefen seines Teams in

dieser Begegnung beobachtet. Nürnberg habe sehr schnell gespielt, und sobald

die Adler meinten, sich ausruhen zu können, sei das schiefgegangen. Beide

Torleute seien sehr gut gewesen, bei Christobal Huet habe er im

Penaltyschießen irgendwann den Eindruck gehabt, es könne gar nichts mehr

schiefgehen, "der ist von Schuss zu Schuss sicherer geworden". Warum einige

der Stürmer derart langsam angelaufen seien? Rosati: "Das kann Goalies ganz

verrückt machen, die verlieren irgendwann die Geduld. Das langsam Anlaufen

muss also nicht heißen, der Schuss kann gar nicht reingehen." Healey sei ein

Goalgetter, einer zudem, der viel Erfahrung habe und beim ersten Mal den

Torwart schon habe beobachten können.

Den Sieg wertete auch Rosati hoch: "Wir kommen Schritt für Schritt weiter.

Der Druck in Mannheim ist immer groß, einige Spieler sind das erste Mal hier

und müssen sich daran gewöhnen. Aber wir lernen alle, es war ein gutes

Zeichen, dass dieses Team heute immer gekämpft und letztendlich gewonnen

hat. Gegen Hannover wollen wir statt zwei Punkten drei haben."

Kapitän Kelly haderte mit den Fehlern seines Teams. Und Nürnbergs Spielweise

fand er nicht schön, aber effektiv: "Auf so ein System musst man sich erstmal

einstellen. Sie spielen wie sie spielen, daran können wir nichts ändern,

aber wir müssen etwas entgegensetzen." Gut habe ihm gefallen, dass die

Adler gekämpft hätten, dass sie Charakter zeigten und sich zum Schluss

durchsetzten. Erst das dritte Mal in seinem Leben habe er ein

Penaltyschießen erlebt, "wir haben das zu Hause ja nicht". Im großen und

ganzen war auch der kritische Kapitän dann doch zufrieden. Der Sieg sei

schön, die Atmosphäre gut, jetzt ginge es wieder bergauf.

Das hofft auch Michael Bakos, der mit neuer fescher Frisur ein wenig

bedrückt im Kabinengang stand. Der Baki hat einen äußerst schmerzhaften

Bandscheibenvorfall erlitten und weiß noch nicht, wann er wieder auf dem Eis

stehen kann. Nach etlichen Spritzen sei es zwar etwas besser, aber er müsse

versuchen, seine Ungeduld zu bändigen: "Ich muss jetzt einfach abwarten."

Ein wenig merkwürdig war Tomas Martinec zumute, als er nachmittags in

Mannheim ankam, dort, wo er vor kurzem noch wohnte. "Ich bin freiwillig

gegangen", sagte er Hockeyweb, "aber erst nachdem ich in zehn Spielen unter

Helmut de Raaf gemerkt habe, dass er nicht auf mich baut". Obwohl er mit

Hock so gut zusammengespielt habe in der vergangenen Saison, sei deutlich zu

merken gewesen, dass das Vertrauen des Coaches fehle, "reden hat da auch

nichts gebracht, das machte keinen Sinn mehr", meinte Martinec. In Nürnberg

unter Greg Poss fühle er sich wohl, "man setzt auf mich und dann kann man

ganz anders spielen".



Nach Mannheim sei er etwas pessimistisch gekommen: "Normalerweise ist es so,

dass ich gerade an meinen letzten Stationen wirklich schlecht spiele. Ich

habe heute noch zu unserem Masseur gesagt, das wird mir in Mannheim

sicherlich auch passieren." Er sei heilfroh, dass es anders gekommen sei.

"Das war dann schon ein Supergefühl." Die Torleute beider Seiten lobte

Martinec besonders und ging mit einem Hochgefühl weg von seiner alten

Wirkungsstätte. Es sei zwar schade, nicht drei Punkte mitnehmen zu können,

sondern nur einen, "aber nach so einem spannenden Spiel gibts auch keinen

Grund zum Traurigsein." (Angelika von Bülow)


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