Ein Hauch von Historie weht durch die SAP-Arena
Adler Mannheim gegen Kölner Haie, ewig junges Duell zweier Erzfeinde auf dem Eis, früher ein Garant für emotionale, kampfbetonte und spannende Spiele. Das Match gestern Abend passte ansatzweise in diese Linie und 11.675 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen dazu. Speziell die manchmal äußerst kreative Fangemeinde auf den Stehplätzen sei hier hervor gehoben, welche die Arena zum Auftakt in ein rot weiß blaues Farbenmeer verwandelte.
Die sich in dieser Saison bisher eher zahnlos präsentierenden Haie kamen mit einem 3:2 Sieg aus dem letzten Spiel nach Mannheim, die Adler hatten ihr Auswärtsspiel ebenfalls gewonnen und beide Mannschaften wollten natürlich mit einem zweiten Sieg das Wochenende abrunden.
Die Adler, die ohne vier Stammkräfte ( Butenschön, Methot, Papineau, Klinge ) antreten mussten, taten sich schwer. Köln trat kompakt, konzentriert und aggressiv auf. Die Adler versuchten sich ins Spiel zu kämpfen, produzierten dabei einige Fehler im Passspiel und Spielaufbau. Einen dieser Fehler nutzten die Haie in der 5. Minute. Lüdemann spielte mit einer sehenswerten Einzelleistung Mannheims Abwehr aus, der allein vor dem Tor stehende
Fauser hatte keine Mühe Lüdemanns Pass zum 1:0 zu verwerten. Die Adler versuchten weiterhin ins Spiel zu finden, schossen viel aufs Tor, jedoch waren die Schüsse qualitativ nicht so, dass sie dem Kölner Torhüter Wade Dubielewicz Probleme bereiteten. Der direkte Zug zum Tor war Mangelware bei den Adlern. Gefährlichkeit ging nur in Überzahl von ihnen aus, jedoch auch hier mit einigen Ungenauigkeiten im Passspiel. Einen solchen ungenauen Pass erwischte Ullmann auf Kölner Seite und eröffnete mit seinem Konter ein Privatduell mit seinem ersten von drei Alleingängen am heutigen Abend gegen Freddy Brathwaite, dass der erneut stark haltende Mannheimer Goalie mit 3:0 für sich entschied.
Auch im zweiten Drittel änderte sich erst einmal nichts an diesem Spiel. Die Haie hatten Mannheim im Griff, erhöhten in der 28. Minute sogar auf 2:0. Ratlosigkeit machte sich breit. In der 36. Minute fasste sich dann Mannheims Neuzugang Michael Glumac, der ein unauffälliges aber sehr effektives Spiel zeigte, ein Herz, zog direkt zum Tor und hob im Fallen den Puck mit der Rückhand unter die Latte zum 1:2. Dieses Tor beflügelte die Adler deutlich, leider nur bis zur Drittelpause. Köln begann druckvoll und erst zwei Strafzeiten gegen Köln brachten die Wende und den Adlern die zweite Luft. Die erste Überzahlmöglichkeit nutzte Periard nach feinem Pass des heute stark aufspielenden Scott King zum 2:2 in der 50. , das 3:2 in der Zweiten erzielte King selbst ( 56. Minute ). In den letzten vier Minuten hatten die sichtlich enttäuschten Kölner nichts mehr zuzusetzen, die Adler hatten das Spiel gedreht und gewonnen.
Zu sagen bleibt,
dass Köln in Mannheim deutlich besser spielte, als es ihr Tabellenplatz vermuten lässt.
dass Mario Scalzo heute mit seinem unermüdlichen Einsatz die Spielposition eines „Stürmeidigers“ kreiert hat.
dass Mannheim wieder eine Mannschaft hat, wenn auch noch mit Licht und Schatten