Ein Duisburger bei der WM

Die Nervosität stieg. Nach dem gestrigen Frühstück sprach Uwe Krupp mit
einigen Spielern. Schön war die Unterhaltung mit dem
Eishockey-Bundestrainer nicht. "Denn die Spieler mussten nach Hause
fahren", berichtete EVD-Verteidiger Toni Bader. Michael Waginger, der
die Füchse verlässt und zum ERC Ingolstadt wechselt, führte ein solches
Gespräch - Toni Bader nicht. Zum ersten Mal überhaupt stellt der EV
Duisburg einen deutschen Eishockey-Nationalspieler für eine
Weltmeisterschaft. Heute macht sich das Team auf dem Weg nach
Frankreich. In Amiens geht es ab Montag bei der B-WM um den sofortigen
Wiederaufstieg.
"Ich freue mich riesig", strahlte Bader. Sechs Spiele betritt der
25-Jährige für Deutschland in der Vorbereitung. "Und von Spiel zu Spiel
ist Toni besser geworden", lobte DEB-Sportdirektor Franz Reindl die
Leistung des Duisburgers. "Er ist körperlich in einem sehr guten
Zustand und ein williger Spieler. Er wird uns weiterhelfen", ist Reindl
überzeugt. EVD-Coach Didi Hegen weiß einen weiteren Grund: "Sein Bums
von der blauen Linie. Er hat einen der härtesten Schüsse der ganzen
Liga. Im Gegensatz zu vielen anderen Nationalspielern steht er in der
DEL auch in Überzahl auf dem Eis."
Das ist auch Bundestrainer Krupp nicht verborgen geblieben. "In den
Vorbereitungsspielen habe ich oft Überzahl gespielt. Ich denke, das
wird auch bei der WM so sein. Aber ich muss weiter meine Leistung
bringen." In der Vorbereitung überzeugte er bereits gegen die Schweiz,
gegen Österreich sammelte er den ersten Scorerpunkt. Einen seiner
Schlagschüsse fälschte Christoph Ullmann in Essen zum 1:0 für die
DEB-Auswahl ab.
Auch Uli Egen hatte beste Laune. "Das zeigt doch, dass man auch bei
einem Underdog und DEL-Neuling zum Nationalspieler werden kann", sagte
der EVD-Sportdirektor. "Didi hat ihn zwei Jahre gut trainiert. Und wenn
er unkompliziert spielt, also schnell passt und schießt, ist er
wirklich gut."
Nicht geklappt hat es für Michael Waginger. Die Konkurrenz im Sturm war
einfach zu groß. "Das heißt aber nicht, dass er nie dabei sein wird.
Schließlich hat er im Gegensatz zu einigen anderen Spielern die
Vorbereitung bis zum Ende mitgemacht", sagte Reindl. Die B-WM beginnt
am Montag um 13 Uhr mit dem ersten Spiel gegen Israel. (Foto:
City-Press)
(Quelle: Neue Ruhr Zeitung / the)
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