Ein bitterer Abend - Ingolstadt deklassiert Nürnberg
Thomas Greilinger war in topform gegen seinen Ex-Club - Foto: stock4pressDie Ice Tigers begannen engagiert und wollten Wiedergutmachung für die beiden Auftaktniederlagen. Zunächst scheiterte Brad Leeb aus spitzem Winkel, aber Butenschön machte es kurz darauf besser und traf aus der Halbdistanz zur frühen Führung. Bereits sein zweiter Saisontreffer, nachdem er in der vergangenen Spielzeit für die Adler nur einmal traf.
Aab hätte sogar das 2:0 nachlegen können, aber der nächste Treffer gelang den Gästen. Thomas Greilinger nutzte in Überzahl einen Abpraller - sein erster Streich. Nur drei Minuten später tanzte er die Nürnberger Abwehr geschickt aus und ließ auch Ehelechner keine Chance - 1:2.
Chouinard konnte für die Ice Tigers zwar nochmal ausgleichen, aber erneut ein Ex-Nürnberger stellte den alten Abstand wieder her. Bei einem Konter traf Michel Periard zum 2:3.
Der Mittelabschnitt offenbarte einmal mehr die Probleme der Ice Tigers. Nach vorne behäbig und ideenlos, in der Abwehr konfus und zu langsam. Ingolstadt nutzte das eiskalt aus und baute die Führung deutlich aus. Waginger aus spitzem Winkel, Greilinger mit seinem dritten Tor und Ficenec durch die Schoner von Ehelechner schraubten das Ergebnis in die Höhe. Mit einem Pfeifkonzert verabschiedete das Publikum die Ice Tigers in die zweite Pause und nicht wenige machten sich bereits jetzt auf den Heimweg.
Auch im letzten Drittel hatten die Gäste leichtes Spiel. Drehung, Querpass, Direktschuss - 2:7 durch Sparre und dann auch noch das 2:8 im dritten Nachschuss von Gawlik. Die Gesänge der Gästefans hatten durchaus Berechtigung: "So spielt man Eishockey", schallte es von der Oberrangtribüne. "Ihr seid Letzter, jeder sieht warum", traf ebenfalls durchaus zu.
Stimmung unter den heimischen Fans kam erst wieder auf als Youngster Yasin Ehliz den Ingolstädter Sparre nach Strich und Faden vermöbelte. Beide wanderten vorzeitig in die Kabine.
Aus Nürnberger Sicht gibt es nach dem verkorksten Saisonstart wenig Lichtblicke. Der einzige Vorteil scheint, dass die Krise diesmal schon sehr früh eintritt und noch eine ganze Menge Eishockey zu spielen ist, bevor endgültig abgerechnet wird.