Eichin: „Wichtige und gute Entscheidungen“

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Die
DEL-Gesellschafterversammlung hat am Mittwoch wichtige Entscheidungen
getroffen. Auf- und Abstieg wurden wieder eingeführt, die Anzahl der
Hauptrundenspiele verringert. Wie bewerten Sie die Entscheidungen?
Thomas Eichin: Es ist bekannt, dass wir
ursprünglich ein anderes Modell bevorzugt hatten. Eines unserer Ziele war
es, die Liga zu verkleinern. Dieser Vorschlag war nicht mehrheitsfähig.
Dennoch sehen wir als Kölner Haie sehr viele positive Aspekte in den
Entscheidungen, die gestern gefällt wurden. Wir tragen diese mit. Zwei
elementare Schritte wurden vollzogen: Auf- und Abstieg sind wieder
eingeführt, zudem wurde die Zahl der Spiele reduziert. Das waren wichtige
und gute Entscheidungen. Unsere Initiative hat vieles bewegt. Die
Glaubwürdigkeit gerade in der breiten deutschen Sportöffentlichkeit aber
auch bei den Eishockey-Fans ist durch die Verzahnung der DEL und der 2. Liga
– immer vorausgesetzt, dass diese den Plänen zustimmt – unumstritten
gestiegen.
Es
wurden dennoch viele Kompromisse gemacht …
Thomas Eichin: Ja, aber Kompromisse, die
wir mit tragen. Die DEL ist eine Gesellschaft, da gibt es 15 Meinungen und
unterschiedlichste Club-Interessen. Es gibt nicht nur die Kölner Haie. Wir
haben unser Konzept, unsere Gesamtphilosophie sehr deutlich gemacht und
damit auch positive Entwicklungen vorangetrieben.
Über
den Modus wird viel diskutiert. Die Gruppeneinteilung zur Erstellung des
Spielplans scheint auf den ersten Blick kompliziert …
Thomas Eichin: Wenn man es kompliziert
machen will, kann man es so darstellen. Ganz einfach ausgedrückt ist es aber
so: Wir spielen gegen elf Mannschaften vier Mal und gegen vier Mannschaften
nur zwei Mal. Die Verteilung geschieht nach sportlichen Gesichtspunkten.
Sicherlich gibt es auch aus unserer Sicht elegantere Lösungen als diesen
Modus, aber es geht auch immer darum, welcher Weg durchzusetzen ist.
Entscheidend ist doch nicht, wie in der Vorbereitung auf eine Saison ein
Spielplan entsteht – und nur dazu gibt es die Gruppeneinteilung – sondern,
dass wir eine Tabelle und
einen Spielplan haben. So bald
der Spielplan zu jeder Saison veröffentlicht ist, fragt doch keiner mehr, ob
wir aus Gruppe A oder D sind. Es gibt keine Überkreuzspiele, keine
Unterdivisionen. Ich finde, dass man mit dem Modus leben kann und auch das
Sporterlebnis Eishockey positiv und glaubhaft in der Öffentlichkeit
vertreten kann.
In
der neuen Saison wird es nur ein Heimspiel gegen die Top-Mannschaften
Mannheim, Frankfurt und Berlin geben. Ein Nachteil?
Thomas Eichin: Wieder ein Frage der
Herangehensweise. Fest steht, dass diese Top-Spiele so an Bedeutung
gewinnen. Sie werden noch interessanter. Es kann ja auch sein, dass wir
irgendwann mal nur ein Heim-Derby gegen die DEG haben. Das steigert die
Wertigkeit dieser Begegnung.
Wie
sehen sie die langfristige Entwicklung des deutschen Eishockeys nach den
gestrigen Entscheidungen?
Thomas Eichin: Entscheidend wird sein, wie
wir alle wichtigen Eckpfeiler des Eishockeys stärken. Dabei sind
Nachwuchsarbeit und die Nationalmannschaft elementare Bausteine, nicht nur
die DEL. Es wurden wichtige Entscheidungen getroffen, diese können aber nur
ein Schritt auf dem gesamten Weg sein.