Ehrgeizig, willig, kampfstark - aber reicht das?Düsseldorfer EG

Das 4:0 gegen Drittligist Füchse Duisburg war ein Muster ohne Wert, gegen den wohl eher schwächer einzuordnenden Liga-Konkurrenten Hannover Scorpions gab es Sieg (3:2) und Niederlage (2:4). „Die Ergebnisse sind im Moment völlig zweitrangig“, sagte Verteidiger Alex Henry.
Der 30-Jährige ist einer von insgesamt 17 neuen Spielern der DEG und weiß, dass es bei einem derart radikalen Umbruch zunächst einmal darum geht, sich als Mannschaft zu finden. Zudem gilt es, sich an die neuen Anforderungen zu gewöhnen, denn die DEL hat ein höheres Niveau als es die meisten Zugänge aus ihren bisherigen Ligen gewöhnt sind. „Die Spieler haben nun wesentlich weniger Zeit, um den Puck zu verarbeiten. Sie müssen lernen, schneller umzuschalten und bei der Scheibenannahme gedanklich bereits beim nächsten Schritt zu sein“, sagte Trainer Christian Brittig.
Dem 46-Jährigen ist klar, dass bei diesem Lernprozess Fehler passieren werden. „Das ist völlig normal und so haben auch die Karrieren von Alexander Sulzer und Korbinian Holzer einst begonnen.“ Brittig weiß um die Grenzen, die vielen in seinem Kader bei ihrer Qualität derzeit noch gesetzt sind. Der gebürtige Landshuter möchte dennoch zunächst an seinem System festhalten, das dem seines Vorgängers Jeff Tomlinson durchaus ähnelt, würde aber bei Bedarf auch reagieren. „Ich möchte unseren Gegnern mit einer druckvollen Art, möglichst wenig Zeit und Raum lassen, ihr eigenes Spiel zu entwickeln. Sollte ich jedoch feststellen, dass wir dazu nicht über die nötige individuelle Klasse verfügen, dann werde ich unser Spiel eben anders gestalten.“
Ob er es muss, bleibt abzuwarten. Aktuell scheinen die Erwartungen an die DEG eher niedriger anzusiedeln zu sein, doch das waren sie auch beim Kader für die Saison 2005/06 und der wurde dann ja bekanntlich Vizemeister. Weil er just über die Attribute verfügte, die Brittig auch seinem Team attestiert: Ehrgeizig, willig und kampfstark. „Wenn wir das konstant abrufen können, dann habe ich keine Angst“, so Brittig.