EHC Red Bull München verzweifelt an starkem Schwenniger GoalieVerspielte Münchner verlieren gegen geradlinige Gäste
Andreas Thuresson bejubelt sein Tor zum 1:0 für Schwenningen. (Foto: dpa/picture alliance)
Zum Auftakt des zweiten Spieltags im DEL-Vorbereitungsturnier trafen zwei Mannschaften aufeinander, die mit einem Sieg gestartet waren. Das erste Spiel im heimischen Olympia-Eisstadion musste – wie in allen anderen Partien auch – ohne die Unterstützung der Fans auf den Rängen stattfinden, doch dafür haben sich die Verantwortlichen der Münchner etwas Besonderes einfallen lassen: Die Sitzplätze wie auch die Südkurve wurden mit Abdeckungen versehen, dies erinnerte ein wenig an die Play-offs in der NHL. Das Prunkstück auf den Rängen zierte jedoch die Nordkurve, wo normalerweise die treuesten Anhänger stehen. Hier wurde ein originales Bild einer vollen Fankurve auf die Verschalung gedruckt. So waren die Fans doch in gewisser Art und Weise mit von der Partie.
Spielerisch waren beiden Mannschaften in den ersten Spielminuten darauf bedacht, das Spiel geduldig und mit Überblick aufzubauen. Überzahlsituationen brachten auf beiden Seiten nichts Zählbares ein. Auffällig im Spiel des Hauptrundensiegers des letzten Jahres war, dass eine Vielzahl der gefährlichen Situationen von Schüssen aus dem Halbfeld sowie von der blauen Linie ausging. Oft daran beteiligt: Neuzugang Zach Redmond. Knapp sieben Minuten waren gespielt, als die Schwenninger gefährlich vor dem Tor von Daniel Fießinger auftauchten. Fießinger verlor in der Folge seinen Schläger. Der Puck fand den Weg über Troy Bourke zu Andreas Thuresson, der den machtlosen Goalie zum 1:0 überwand.
Von diesem Zeitpunkt an nahm das Spiel an Intensität und Fahrt auf. München konnte sich mehr und mehr im Drittel der Wild Wings festbeißen und kam durch Redmond, Seidenberg und Bourque immer wieder zu guten Chancen, die Patrick Cerveny jedoch allesamt vereiteln konnte. So ging es mit einer 1:0-Führung für die Gäste in die erste Pause.
München startete mit einem Powerplay in den Mittelabschnitt und konnten sich vor dem Tor von Patrik Cerveny festsetzen und hatten in Form von NHL-Leihgabe Dominik Kahun gute Chancen. Im direkten Gegenzug war es Christopher Fischer, der in Unterzahl das Aluminium von Daniel Fießinger traf. München erhöhte den Druck auf die Gäste immer mehr, gab so jedoch Räume für Konter. Die bis dahin beste Chance für die Hausherren hatte Kapitän Patrick Hager auf dem Schläger, als er alleine auf den Schwenninger Schlussmann zu lief, doch die Scheibe vor dem Abschluss verlor. Es zeichnete sich ein immer höheres Chancenplus auf den Seiten der Münchner ab, doch der entscheidende Schuss war noch nicht dabei. In der 32. Spielminute war es Bastian Eckl, der alleine auf Cerveny zu lief, dieser parierte jedoch erstklassig. Nur Sekunden später kombinierten die Münchner wieder vor dem Tor der Gäste. Über Kahun und Frank Mauer landete die Scheibe auf der rechten Seite auf dem Schläger von Philipp Gogulla, der den Puck eiskalt an dem Goalie vorbei in die Maschen schob. München versuchte den Druck hoch zu halten und das Spiel an sich zu reißen, doch die Mannschaft von Niklas Sundblad stand gerade defensiv sehr kompakt und gab den Münchnern wenig Raum, um gefährlich aufs Tor zu schießen. Auf der anderen Seite war es dann wieder Thuresson in der 37. Spielminute, der auf der rechten Seite in Puckbesitz kam und den im Slot freistehenden MacQueen sah, der die Scheibe aus der Luft zur erneuten Führung an Fießinger vorbei drückte.
Im Folgenden war München deutlich präsenter an der Scheibe, biss sich aber an einer soliden Schwenninger Defensive und an einem überragenden Patrik Cerveny die Zähne aus. Drei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als Pfaffengut fast alleine über den Flügel auf Fießinger zufuhr und einen satten Schuss platzierte. Doch der Münchner war mit seinem Schoner zur Stelle und verhinderte einen höheren Rückstand. Den Willen der Münchner, den erneuten Ausgleich zu erzielen, konnte man deutlich erkennen. Die Red Bulls erhöhten das Tempo und gaben viele Schüsse ab, doch am Ende reichte es auch mit leerem Tor und einem Extra Angreifer nicht zum Ausgleich.
„Wir wollten zu lange zu schön spielen. Und zum Schluss wollte die Scheibe nicht mehr rein. Wir hätten von Anfang an zielstrebiger zum Tor spielen müssen, um auch mal früher Tore zu erzielen“, fasste es Konrad Abeltshauser selbstkritisch zusammen. Am Ende steht aufgrund von solider Abwehrarbeit und einem starken Patrik Cerveny ein verdienter 2:1-Sieg für die Schwenninger Wild Wings auf der Ergebnistafel. Die Wild Wings starten somit mit voller Punktausbeute in den Magenta-Sport-Cup und festigen damit die Tabellenführung in Gruppe B. Die Münchner treffen als nächstes auf die Eisbären Berlin, während sich Schwenningen auf die Adler Mannheim vorbereitet.