EHC Red Bull München: Junge Wilde und erfahrene Leistungsträger Eine vielversprechende Kombination

Das Transferkarussell drehte sich bei den Münchnern besonders umfangreich: viele zum Teil wichtige Leistungsträger verließen den Verein. Unter ihnen unter anderem das hoch gehandelte Talent John-Jason, genannt J.J., Peterka, der den Sprung in die nordamerikanische Profiliga schaffte, indem er von den Buffalo Sabres gedraftet wurde. Peterka überzeugte in mehreren Spielzeiten bei den Red Bulls durch Tempo, Ideenreichtum und eine überdurchschnittlich gute Scheibenbeherrschung.
Ebenfalls verließen Leistungsträger wie Derek Roy und Chris Bourque die Red Bulls. Derek Roy entschied sich, nach langer Verletzungspause die aktive Eishockey-Karriere zu beenden, während Chris Bourque zum Lokalrivalen nach Ingolstadt wechselte. Ebenfalls dorthin wechselte Goalie Kevin Reich, der sich in den vergangenen Spielzeiten in unregelmäßigen Abständen mit Danny aus den Birken im Tor der Red Bulls abwechselte. Nachrücker auf der Torhüterposition sind in der Saison 2021/22 Daniel Fießinger, der in der Vergangenheit zu einigen sporadischen Einsätzen kam, sowie Daniel Allavena, der zuletzt sowohl beim SC Riessersee als auch in München agierte.
In der Defensive werden die Red Bulls unter anderem von Maksymilian Szuber von der Red Bull Akademie und Jonathan Blum verstärkt. Blum wechselte vom schwedischen Top-Klub Färjestads BK an die Isar. In der SHL bewies sich der 32-jährige US-Amerikaner als zuverlässiger Punktesammler im Offensivspiel sowie mit gutem Forechecking und Übersicht im Spiel gegen die Scheibe gute Allround-Fähigkeiten, die dem Spielsystem der Red Bulls zusätzlichen Ausdruck verleihen werden.
In der Offensive setzt das Trainerteam unter Don Jackson nach wie vor auf eine gute Balance zwischen jungen, aufstrebenden Talenten, unter anderem aus der Nachwuchsakademie, sowie erfahrenen Akteuren aus der DEL und der internationalen österreichischen ICEHL. Vom EC Red Bull Salzburg kamen Filip Varejcka sowie Austin Ortega, der bereits in der Saison 2019/20 in der DEL bei den Eisbären Berlin unter Vertrag stand und dort in 52 Ligaspielen auf solide 40 Scorerpunkte kam. Inwieweit sich Ortega in das Spielsystem von Don Jackson einfinden kann, bleibt abzuwarten.
Sehr gut etablieren konnten sich von den Neuzugängen Frederik Tiffels, der von den Kölner Haien in die bayerische Landeshauptstadt wechselte, sowie Ben Street, welcher vom AHL-Club Binghamton Devils zu den Red Bulls stieß. Mit jeweils sieben Scorerpunkten aus vier CHL-Begegnungen rangieren die beiden Neuzugänge der Red Bulls in der aktuellen Scorerliste der CHL bereits weit oben. Sollten Tiffels und Street diese Quote auch in der DEL beibehalten können, gelten sie mit Sicherheit als Favoriten auf die Spitze in der Scorerliste der DEL. „Ich freue mich, dass es so gut klappt. Das gibt Selbstvertrauen für die Zukunft. Auch Ben hat bereits in der vergangenen Saison gezeigt, dass er ein guter Spieler ist“, so Tiffels auf der Pressekonferenz zum Start in die DEL-Saison 2021/22.
Eine Verpflichtung, die den Fans der Münchner sehr gefallen hätte, gelang jedoch nicht: die Rückkehr von Publikumsliebling und Ex-Angreifer Dominik Kahun. Kahun war zuletzt bei den Edmonton Oilers aktiv, bekam dort aber keine weitere Vertragsverlängerung. Zeitweise wurde er schon von einigen Fans mit einem Wechsel nach München in Verbindung gebracht. Dies erhärtete sich, als Kahun beim öffentlichen Show-Training am 21. August mit auf dem Eis stand. Doch stattdessen zog es den 26-Jährigen in die schweizerische National League zum SC Bern, bei dem er einen Dreijahresvertrag unterschrieb.
Doch auch ohne Kahun haben die Red Bulls einen ausbalancierten und versierten Kader, der im Kampf um die Meisterschaft eine bedeutende Rolle übernehmen will.