EHC Red Bull München hat an den richtigen Stellschrauben gedrehtDer Teamcheck des DEL-Hauptrundensiegers 2020

Allerdings verließen in der Zwischenzeit einige Leistungsträger der vergangenen Spielzeiten den Verein. Einer von ihnen ist Jason Jaffray, der den Münchnern zwar lange Zeit verletzungsbedingt fehlte, aber sowohl als ein filigraner Spielmacher als auch als harter „Arbeiter“ auf dem Eis immer wieder herausragen konnte. Besonders bei seinem Comeback nach seiner Verletzung verblüffte er ein ums andere Mal die Fans mit seiner typischen Spielweise. Jaffray hing nun die Schlittschuhe an den Nagel. Kollegen wie Mads Christensen, Justin Shugg, Andrew Bodnarchuck und Blake Parlett setzen ihre jeweilige Karriere bei anderen Teams fort.
Um diese Abgänge zu kompensieren, jedoch den Kern der Mannschaft nicht zu sehr zu verändern, der die Mannschaft in den vergangenen Spielzeiten stets auszeichnete, verpflichteten die Red Bulls vier neue Akteure (Stand 17. Dezember 2020).
In der Defensive verstärkt nun unter anderem Zach Redmond die Red Bulls. Der 32-jährige US- Amerikaner gilt als Offensiv-Verteidiger, der in den vergangenen Spielzeiten in der American Hockey League stets mit für einen Verteidiger vielen Scorerpunkten auffiel. Wenn man den Statistiken glauben schenkt, ist Redmond besonders für das Powerplay der Red Bulls eine Bereicherung, denn er erzielte einen großen Teil seiner Tore in Überzahl. Hier sieht man eine Chance, die doch recht durchschnittliche Tor Ausbeute der Red Bulls im Powerplay zu verbessern. Zugleich gilt Redmond auch in der Arbeit gegen die Scheibe als äußerst versiert und zugleich als Spieler, der mit verhältnismäßig wenigen Strafzeiten auskommt.
Mit ihm von den Rochester Americans kam Verteidigerkollege Andrew MacWilliam. Der 30-jährige Kanadier ist ein komplett anderer Spielertyp als Redmond. MacWilliam ist ein Verteidiger, der mehr über Zweikämpfe ins Spiel findet und auch eine etwas robustere Gangart auf dem Eis pflegt, wie einige Videos aus der AHL zeigen. Er ist eben ein waschechter Fels in der Brandung beziehungsweise an der Bande sowie im Zweikampf.
Nicolas Appendino komplettiert das neu ins Team gekommene Verteidiger-Trio. Appendino kommt von der Red Bull Akadmie aus Salzburg. In der Alps Hockey League wartete der 19-jährige Kemptener in der vergangenen Saison bereits mit 13 Scorerpunkten auf. Inwiefern er sich im Kreis der Etablierten durchsetzen und weiterentwickeln kann, bleibt abzuwarten.
In der Offensive der Red Bulls blieb der harte Kern der vergangenen Saison trotz der Abgänge weitestgehend erhalten. Als Neuzugang im Angriff wechselte Kalle Kossila auf Leihbasis von den Toronto Maple Leafs in die bayerische Landeshauptstadt. Der 27-jährige Finne agierte in der vergangenen Saison bei den Toronto Marlies, dem Farmteam der Toronto Maple Leafs. In seinen fünf Jahren, in denen Kossila in der AHL auflief, kam er pro Saison im Schnitt auf 29,4 Scorerpunkte (in den Hauptrundenspielen). In der NHL brachte es Kossila auf bisher 19 Einsätze bei den Anaheim Ducks. Seine Stärken liegen im Stick-Handling, sowie einem herausragenden Stellungsspiel auf dem Eis. Sicherlich ein Spieler, auf den die Liga gespannt sein darf.
Fazit: Die Red Bulls haben sich vor Beginn dieser Saison punktuell verstärkt, jedoch an Stellen, an denen es zuletzt hin und wieder Bedarf nach Verbesserungen gegeben hat. Sollten diese Neuzugänge in der Lage sein, sich in die bestehende Mannschaft einzufügen, wird die Mannschaft von Don Jackson ein deutliches Wort, um die vordersten Platzierungen mitreden können.