Düsseldorfer EG legt vor im Kampf um Rang vierWichtige zwei Punkte an der Nordseeküste

4076 Fans, sofern Pinguins, hofften auf den zweiten Sieg in Folge gegen die Gäste aus dem Rheinland. Die DEG machte es aber besser als ihr rheinischer Konkurrent, die Kölner Haie. Henrik Haukeland kehrte wieder zurück in das Tor der Rot-Gelben, ebenfalls dabei war Paul Bittner. Niklas Heinzinger und Justus Böttner waren dieses Mal die Streichkandidaten. Die Gastgeber mussten auf Ross Mauermann verzichten.
Es entwickelte sich im ersten Drittel ein interessantes und temporeiches Spiel, die zwei Teams waren sich der aktuellen Lage bewusst und gaben keinen Millimeter Eis geschenkt. Für die Goalies (Haukeland, DEG und Maximilian Franzreb, Fischtown) war es ein Spiel, um sich auszuzeichnen. Bis zur achten Spielminute fiel kein Treffer, auch dank der zwei Torhüter. Dann schlug der Gast aus Düsseldorf zu: Alexander Blank zog ab, Franzreb konnte den Puck nicht einfrieren, ermöglichte somit Josef Eham einen Rebound, den der DEG-Akteur zur 1:0-Führung ausnutzen konnte. Die effektive DEG hatte erneut zugeschlagen, trotz weniger Schüsse, gemäß der Statistik, als Bremerhaven. Die Seestädter zeigten sich sich keineswegs geschockt und erweiterten ihre Schussstatistik, aber Alex Friesen scheiterte in aussichtsreicher Position an Haukeland. Sein Gegenüber, Franzreb, konnte gegen Bernhard Ebner und Alexander Barta ebenfalls sein Können unter Beweis stellen. Nicholas B. Jensen, Ex-DEG-Spieler, versuchte seine frühere Mannschaft mit einem Treffer zu ärgern, konnte aber Haukeland auch nicht überwinden. Also sollten die Gäste diese knappe Führung bis zur Pause behalten.
Die Spielanteile kippten im zweiten Drittel zwischendurch auf die Seite der Seestädter, die aber oft und bis zum ersten Einschlag an der kompakten DEG-Abwehr hängen blieben oder von Haukeland gestoppt worden. Der Norweger fühlte sich im Norden der Republik sichtlich wohl, seine Mitspieler wollten ihn mit einem Erfolgserlebnis unterstützen und konnten die vorhandenen Möglichkeiten nicht umwandeln in weitere Treffer. Einmal, bei angezeigten 36:34 Spielminuten auf dem Videowürfel, reichte die Unterstützung vor dem eigenen Tor nicht aus und die DEG kassierte den 1:1-Ausgleich. Markus Vikingstad versenkte die Scheibe im Netz. Sein Vater, Tore Vikingstad, machte nicht nur seinem Vornamen alle Ehre, sondern spielte sieben Jahre (2001 bis 2008) für Düsseldorf, die damals noch DEG Metro Stars hießen. Genug der Nostalgie, zurück zur Aktualität. Es passierte sonst nichts mehr und das Remis begleitete die Mannschaften zu den Pausengetränken.
Das dritte Drittel sollte das Pinguins Publikum noch mehr mitreißen, die circa 100 DEG-Fans hielten mit Fangesängen lautstark dagegen. Ihre Anfeuerungsrufe verstummten allerdings, als die Norddeutschen in Führung gehen konnten. Bei 52:55 knallte Philip Samuelsson den Puck in das Netz und riss erleichtert die Arme hoch, aber das 2:1 sollte nicht lange Bestand haben. Denn die Landeshauptstädter erstarrten jetzt nicht in Schockstarre, sondern schlugen ihrerseits zurück im Stile einer Spitzenmannschaft. Bei einem weiteren Angriff auf das Bremerhavener Gehäuse war Daniel Fischbuch im Scheibenbesitz und entschied sich in dieser Situation genau richtig, denn er zog ab, erneut konnte Franzreb das Spielgerät nicht fixieren und Topscorer Philip Gogulla, der auf den Abpraller spekulierte, versenkte diesen zum 2:2-Ausgleichstreffer. Genau sechs Minuten vor Spielende. Spannung war jetzt allgegenwärtig. Jeder Fauxpas könnte spielentscheidend sein. Moritz Wirtz hatte noch einen Geistesblitz und wollte Haukeland mit einem Bauerntrick überwinden, der DEG-Goalie ahnte das Vorhaben und konnte die Scheibe mit seinem Schoner klären.
In der folgenden Overtime hieß es dann Drei gegen Drei und fast sei das Spiel in diesem Abschnitt entschieden worden. In den fünf Minuten war es ein Hin und Her, bis dann Jake Virtanen an Haukeland und Alec McCrea, der völlig frei vor dem Tor war, an Franzreb scheiterten. Im Penaltyschießen verwandelte dann Fischbuch zum 3:2-Siegtreffer und die DEG hatte den zweiten Punkt.
Fischtown gelang es nicht, wie erhofft, die Rheinischen Festspiele auch mit einem dreifachen Punktgewinn gegen die DEG zu krönen. Trotzdem könnte dieser eine Punkt noch wichtig werden. Es ist eng im Tableau, aktuell ist Bremerhaven auf dem achten Tabellenplatz und punktgleich mit den Kölner Haien. Düsseldorf ist nach Punkten auf Platz vier, gemäß Quotientenregelung aber auf Platz fünf. Allerdings definitiv im Fight mit den Straubing Tigers um den heißbegehrten vierten Rang.
Am Freitag sind die Mannschaften wieder im Einsatz. Die Düsseldorfer EG muss vorerst das letzte Mal auswärts antreten bei den Nürnberg Ice Tigers, bevor dann zwei Heimspiele folgen und die Fischtown Pinguins Bremerhaven fahren nach Süddeutschland zum ERC Ingolstadt.