Düsseldorfer EG klettert auf Rang zweiWenn es sein muss, treffen sie

Es war ein etwas seltsames Auftaktdrittel, denn zunächst legten die Tigers äußerst flott los, wurden dann aber von der einzigen Strafe des Drittels ausgebremst. Marco Nowak besorgte per Blueliner die Düsseldorfer Führung. Die Gäste spielten in der Folge extrem einfaches Eishockey und sicherten die eigene blaue Linie ab, was es den Hausherren sehr schwer machte, in aussichtsreiche Positionen zu kommen. DEG-Stürmer Lukas Laub erklärt: „Wenn wir gut spielen, halten wir das Spiel relativ einfach, bekommen die Scheiben aus dem Drittel, bekommen sie ins gegnerische Drittel und arbeiten hart. Das sind eigentlich unsere drei Hauptdinge, wenn wir Siege einfahren.“ Sein Coach Harold Kreis nahm diese Phase so war: „Wir hatten am Anfang Mühe, uns anzupassen. Das am Video ansehen und auf dem Eis umsetzten sind zwei paar Stiefel. Aber mit dem laufenden Spiel haben wir das dann kompakter gespielt, etwas physischer in der Defensive.“ Der Düsseldorfer Leon Niederberger sah es ähnlich: „Am Anfang hatte Straubing ein bisschen Momentum, gegen Ende hin sind wir unserem Spielplan treu geblieben. Wenn wir dann zur Stelle sein mussten, waren wir es auch.“ Mit einer geforderten, aber nicht gegebenen Strafe kurz vor der ersten Pause, ging plötzlich ein Ruck durch das Team der Straubinger und mit diesem Schwung gelang Sven Ziegler für die Niederbayer der Ausgleich.
Viel Arbeit, wenig Tore
Der Mittelabschnitt wurde durch den Willen entschieden, denn zwar hatten auch die Gäste mit unter gute und sehr gute Chancen, doch beim Straubinger Führungstreffer war der Wille einfach größer. Erneut machte Ziegler den Treffer. Ansonsten gab es in dem schnellen Drittel aber auf beiden Seiten relativ viele Turnovers, was immer wieder zu Breakouts führte. Lukas Laub sah dafür aber Gründe: „Beide Mannschaften sind defensiv sehr gut gestanden und haben die vielen Turnovers erzwungen.“ Doch bis zum nächsten Tor mussten sich die Fans in Geduld üben. Leon Niederberger sagte zum Spiel: „War für ein Sonntagsspiel schon sehr intensiv. Beide Mannschaften haben sich nicht viel gegeben.“
Drin ist drin
Lukas Laub lässt wissen: „Wir haben uns alle gar nicht mit einer möglichen Niederlage beschäftigt. Wir waren alle etwas frustriert und emotional in der zweiten Drittelpause, aber haben uns nur darauf fokussiert, dass wir das Spiel irgendwie drehen.“ Und weiter: „Wir wollten im dritten Drittel gut aus der Kabine kommen und haben dann glücklicher Weise durch ‚Gogis‘ Penalty und durch das 3:2 die Punkte mitgenommen.“ Kurz nach Wiederbeginn sorgte Philip Gogulla für den erneuten Ausgleich. Sein Penalty war nicht hart und auch nicht sonderlich platziert und doch war er drin. Der Stürmer wirkte nach seinem Tor selbst etwas überrascht. Leon Niederberger kommentierte das mit einem breiten Grinsen: „Er hat ja unglaubliche Offensivqualitäten und da brauchten wir ihn, und das hat er dann erledigt.“ Niederberger hatte den Penalty rausgeholt, über den es keine zwei Meinungen gab. Der Gefoulte meinte lachend: „Es gab meiner Meinung nach sogar zwei Fouls. Einmal ein Haken an der blauen Linie, wo ich schon durch war, und dann senst er mich von hinten um. Ne, da gibt’s wirklich keine zwei Meinungen.“ In der restlichen Spielzeit wurde dessen Bruder Mathias im Düsseldorfer Tor zu einem der wichtigsten Akteure, denn an ihm war kein Vorbeikommen mehr. Leon schaut stolz und sagt: „Mathias hat wieder super gespielt. Er spielt die ganze Saison schon super und ist ein Riesenrückhalt für die Mannschaft.“ Bitter für Straubings Jeff Zatkoff. Denn auch das Düsseldorfer Siegtor war weder hart, noch platziert. Doch in so engen Spielen entscheidet am Ende immer wieder ein schmutziges Tor, etwas Glück oder eine Mischung daraus. Lukas Laub meinte: „Auf jeden Fall, aber ich glaube, wir haben uns das auch erarbeitet.“ Kreis kommentierte das Drittel so: „Zwei Situationen kann man nicht berechnen, da muss man einfach dran bleiben. Dieser Penalty von Gogulla und dann dieser schnelle Wechsel, Descheneau frei, das kann man nicht ausrechnen. Das sind einfach so kleine Öffnungen, die sich für uns geöffnet haben.“ Rob Leask war mit dem Ausgang natürlich nicht zufrieden und analysiert: „Anstatt einfache Entscheidungen, haben wir zu schön gespielt. Zum Schluss die Scheibe nicht tief gespielt. Wir haben gesehen, wo wir arbeiten müssen, um mit den Teams oben mitzuspielen. Geduldig, clever, auf die Chancen warten und nicht immer versuchen etwas zu kreieren, wo gar nichts da ist.“
Schlussworte
Abschließend meinte Harold Kreis: „Wie erwartet war es ein sehr umkämpftes Spiel. Nach unserer Statistik standen die Schüsse 29:28 zugunsten von Straubing. Für uns, für das Coaching-Staff, spielt Straubing am effektivsten in der Offensivzone. Ich finde, die machen das hervorragend. Es ist schwer, wenn man sich in seiner Deckung auseinanderziehen lässt. Das haben die Straubinger sehr gut gemacht.“ Und weiter: „Wir sind sehr glücklich mit den drei Punkten.“ Etwas zerknirscht sagte Rob Leask: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, beide Seiten hätten das Spiel gewinnen können.“ Und auch darum meinte er am Ende: „Das ist sehr ärgerlich, wenn man so ein Spiel verliert, wenn man so viel investiert hat.“
Tore: 0:1 (2:45/PP) Marco Nowak (Ken Andre Olimb, Calle Ridderwall), 1:1 (18:05) Sven Ziegler (Vladislav Filin, T.J. Mulock), 2:1 (27:16) Sven Ziegler (Marcel Brandt), 2:2 (42:02/PS) Philip Gogulla, 2:3 (54:17) Jaedon Deschenau (Alexandre Picard)-
Schiedsrichter: Lasse Kopitz, Miroslav Stolc; Linienrichter: Andreas Hofer, Jakub Klima.
Strafminuten: 4:4 (2:0, 2:2, 0:2).
Zuschauer: 3838.