Düsseldorfer EG bestätigt vierten Tabellenplatz2:0-Sieg bei den Grizzlys Wolfsburg

Im Line-Up der DEG gab es einen Wechsel: Justus Böttner ersetzte Niklas Heinzinger, Paul Bittner musste weiterhin verletzt aussetzen. Die Gastgeber haben den Vertrag mit dem DEL-Topscorer Spencer Machacek (27 Treffer) um zwei Jahre verlängert und schließlich trafen noch die jeweiligen Topscorer der zwei Teams (Dustin Jeffrey, Wolfsburg 36 und Philip Gogulla, Düsseldorf 35) betreffend der Vorlagen aufeinander.
Der Auftakt der Begegnung war verheißungsvoll für die Rheinländer, nach 16 Sekunden zielte Stephen Harper zu genau und knallte die Scheibe an den Pfosten des von Dustin Strahlmeier gehüteten Tores. Nur ein Strohfeuer oder tatsächlich der Beginn einer DEG Überlegenheit? Letzteres. Die Gäste waren omnipräsent und setzten die Grizzlys permanent unter Druck, es klappte viel und Wolfsburg war völlig neben der Spur. Diese Machtdemonstration führte dann auch verdientermaßen zum 1:0-Führungstreffer der Düsseldorfer durch Jakub Borzecki, der lediglich von vier Grizzlys begleitet aber nicht attackiert wurde. Vorausgegangen war ein Scheibenverlust vom EHC Akteur Philip Mass, der von DEG Spieler Josef Eham unter Druck gesetzt wurde und sein Anspiel verwertete dann der Torschütze. Die Gastgeber waren sichtlich geschockt und fanden bis dahin keine Lösung gegen eine konzentriert auftretente Düsseldorfer Mannschaft. Lediglich Jordan Murray versuchte seine Farben aufzuwecken, aber sein Schussversuch knallte an den Pfosten. Es sollte tatsächlich die einzige nennenswerte und wirklich einigermaßen gefährliche Chance gewesen sein, alle anderen Versuche waren komplett wirkungslos. Natürlich gingen auch diese Schüsse Richtung DEG-Gehäuse, aber da stand Henrik Haukeland. Düsseldorf seinerseits war auch gewillt, dass zweite Erfolgserlebnis folgen zu lassen, konnte das Gastgeber Netz aber auch nicht mehr zum Wackeln bringen. Somit nahm Rot-Gelb diesen Spielstand mit in die Kabinen.
Die Fortsetzung des Aufeinanderteffens Nord gegen West verdeutlichte weiterhin die Problematik der Grizzlys: Kaum strukturierter Spielaufbau, unnötige Scheibenverluste oder zu komplizierte Herangehensweise. Allerdings ist eine Mannschaft auch nur so gut, wie es der Gegner zu lässt und die DEG ließ auch weiterhin nichts wirklich Gefährliches zu. Der abgeklärte und disziplinierte Spielstil der Gäste ließ Wolfsburg verzweifeln. Trotzdem besteht immer die Gefahr, dass der Kontrahent irgendwie zurück schlagen kann. Diese Hoffnung wurde von Düsseldorf nach zwei und zwanzig Minuten zu nichte gemacht. Alexander Barta war an der Scheibe, wollte eigentlich selber schießen, traf die Scheibe aber so, dass sie weiter gelangte zu Cedric Schiemenz und er versenkte den Puck im Netz zum 2:0. Das war eine Aussage der DEG! Fast hätte sich der Gast mit dem dritten Treffer belohnen können. Eham wurde vom WOB-Akteur Fabio Pfohl gefoult und der Schiedsrichter kreuzte die Hände: Penalty! Aber der Gefoulte, der im Eishockey immer den fälligen Penalty durchführen muss, verzog. Durchatmen bei den Gastgebern, die dadurch noch nicht komplett abgeschrieben werden konnten. Die DEG trauerte aber dieser vergebenen Möglichkeit überhaupt nicht nach, wirkte weiterhin stabil und hatte noch Gelegenheiten zum Torerfolg. Der Signalton bat die zwei Mannschaften dann in die Katakomben.
Der finale Akt musste dann spannender werden aus Sicht der Grizzlys. Wurde er nicht wirklich, obwohl die DEG phasenweise passiver agierte und nicht mehr zwingend den Weg zum Gastgeber-Tor suchte. Trotzdem sollte diese Spielweise erfolgreich sein und bescherte Wolfsburg auch weiterhin Fragezeichen. Die Gäste blieben aber jederzeit aktiv und waren kompakt. Entlastung folgte dann konzentriert und sicher und in einer Situation in der WOB-Zone, als Düsseldorfs Gogulla an der Scheibe war, wurde er brutal und absichtlich vom EHC-Spieler Nolan Zajac mit dem Schläger in der Kniekehle getroffen. Die Nummer 87 sank auf das Eis und blieb zunächst liegen. Reaktion der Schiedsrichter? Keine! Strafzeit gegen den Übeltäter? Keine! Die Linesmen zogen auch nicht den Videobeweis zu Rate, das Spiel wurde fortgesetzt. Gogulla nahm erst einmal Platz auf der Bank und konnte glücklicherweise und dem Anschein nach ohne Folgen weiterspielen. Zajac übrigens auch. Auch in einer weiteren Spielsequenz schienen die vier Referees nicht aufmerksam gewesen zu sein. Wie konnten sie sonst einen Wechselfehler der Grizzlys übersehen, als plötzlich sieben Spieler auf dem Eis waren. Normalerweise zieht dieses Fehlverhalten eine Bankstrafe nach sich. Auch davon ließ sich Düsseldorf nicht aus dem Konzept bringen und überstand auch zwei Minuten vor Spielende die Empty-Net Phase, als die Gastgeber mit Sechs gegen Fünf agierten. Das war es dann. Schluss!
Düsseldorf hat verdient gewonnen und weitere drei wichtige Punkte im Kampf um Platz vier geholt. Dementsprechend feierten auch die knapp 50 DEG-Fans auf den Rängen und Trainer Roger Hansson erwähnte im Magenta Interview, dass jetzt natürlich der aktuelle Tabellenplatz verteidigt werden solle. Auch DEG-Goalie Haukeland freute sich über seinen zweiten Shutout der Saison. Wolfsburg Coach Mike Stewart war der Meinung, sein Team sei eigentlich besser gewesen als der Spielverlauf und das Resultat es aussagen. Sie konnten, als beste Powerplay Mannschaft der DEL, kein Kapital schlagen aus zwei Situationen.
Die Düsseldorfer EG bleibt weiter auf Tour und es folgt bereits am Freitag das dritte Auswärtsspiel in Folge beim ERC Ingolstadt. Auch die Grizzlys Wolfsburg begeben sich auf Fahrt, nämlich zum EHC Red Bull München.