Düsseldorf übersteht Schlussoffensive mit Glück

Es hat trotz eines von den Gastgebern engagiert geführten
Schlussabschnitts nicht gereicht. Die Krefeld Pinguine verloren die „Revanche“
für das in der Vorsaison erlittene Saison-Aus gegen den Erzrivalen von der
anderen Rheinseite. Sogar Bundestrainer Uwe Krupp persönlich konstatierte:
„Krefeld hätte den Sieg verdient gehabt. Zwei Pfostenschüssen von Charlie
Stephens (48.) sowie Daniel Pietta (53.) unterstrichen die Überlegenheit der
Hausherren vor endlich einmal gut gefüllten Rängen.
Es war das erste Spiel nach dem spektakulären
Aufeinandertreffen der beiden rheinischen Rivalen in der Vorsaison. Damals
gewann Düsseldorf nach sieben hart umkämpften Partien die Viertelfinalserie und
schickte die Schwarz-Gelben in den Urlaub. Das 6:1 der Krefelder während der
Testphase vom 16. August in der Rheinlandhalle wollte DEG-Chefcoach Harold
Kreis nicht bewerten: „Wir haben gegen die Hannover Indians in der Vorbereitung
beinahe verloren, und jetzt bilden sie das Schlusslicht in der zweiten Liga.“
Kreis´ Kollege Martin Jiranek sprach vor dem Match von
„einem der Höhepunkte“ der ganzen Saison. Vor allen Dingen zollte er viel
Respekt dem neuen DEG-Schlussmann Jean-Sebastien Aubin: „Der Bursche hat einen
heißen Lauf. Da gibt es für uns eine harte Nuss zu knacken.“ Diese Nuss knackte
Pinguin-Verteidiger Richard Pavlikovsky, dem beim letzten Heimspiel gegen
Hannover fünf Punkte gelangen. Der slowakische Routinier, der sich mächtig über
die Qualifikation der Fußball-Nationalmannschaft seines Heimatlandes zur
kommenden WM freute, bekam die Scheibe in der eigenen Hälfte, lief ein paar
Schritte und zog dann ab. Aubin war „zweiter Sieger“ gegen diesen fulminanten
Schlagschuss. Zuvor nutzten die Düsseldorfer, deren Kapitän Daniel Kreutzer am
heutigen Abend sein 700. DEL-Match bestritt, die erste Überzahlmöglichkeit
durch einen abgefälschten Schlagschuss aus.
Ansonsten verlief das erste Drittel recht ausgeglichen bei
leichter Überlegenheit der Gäste von der anderen Rheinseite, die mit lediglich
15 Feldspielern antraten. Bei Krefeld feierte Neuzugang Janne Grönvall seinen
Einstand. Seine erste Aktion verlief wesentlich glücklicher als jene seines
jungen Kollegen David Cespiva bei dessen Debüt. Der lange Finne gewann wenige
Sekunden nach dem Eröffnungsbully einen Zweikampf gegen Adam Courchaine und gab
einen genauen Pass Richtung Kapitän Herberts Vasiljevs.
Im Mitteldrittel war die DEG klar tonangebend, wobei Scott
Langkow öfter im Fokus stand, als ihm lieb war. Schon wenige Sekunden nach dem
ersten Bully hatte Brandon Reid die erneute Führung nach guter Vorarbeit von
Courchaine auf dem Schläger, doch der Gästestürmer zielte genau auf die Figur
des wieder einmal überragenden Schlussmannes der Schwarz-Gelben. Als der erneut
enttäuschende Pinguin-Angreifer Rob Globke leichtsinnig einen Zweikampf gegen
Reid verlor, dieser zum Solo ansetzte und auch noch Langkow verlud, war das 1:2
fällig. Nur sporadisch erarbeiteten sich die Krefelder anschließend Chancen.
Sogar eine 5:3-Überzahl von 116 Sekunden wurde seitens der Gastgeber nicht zum
Ausgleich genutzt. Als Charlie Stephens in Unterzahl einen Alleingang
unternahm, versagte dieser vor Aubins Gehäuse und setzte die Scheibe daneben.
Tore: 0:1 (9;30) MacDonald (Murphy, Holland), 1:1 (16;35)
Pavlikovsky (Akdag), 1:2 (25;04) Reid, . – Zuschauer: 6.780. – Schiedsrichter: Looker
(Neuss). - Strafminuten: Krefeld 10, Düsseldorf 12.