Dritter Sieg gegen BerlinMannheim - Berlin 6:4

Wo geht die Reise hin, war die Frage für Mannheim nach zwei wenn auch auswärts verlorenen Spielen. Finden die Adler einen Weg, ihre vielen Chancen in den Spielen endlich effektiver in Tore zu verwandeln und damit unnötige Niederlagen wie in Nürnberg und Augsburg zu vermeiden? Klang für heute Abend nach einer klaren Aufgabenstellung, zumal die Eisbären Berlin mit drei Auswärtsniederlagen im Gepäck in der Mannheimer SAP-Arena antraten.
13.600 Zuschauer in der ausverkauften Mannheimer Spielstätte sahen ein schnelles, spannendes und intensives Spiel und im ersten Drittel Mannheim mit den bekannten Problemen. 17:6 Schüsse, bei fünf gegen fünf Mannheim überlegen, guter Spielaufbau durch die neutrale Zone trotz gutem Forechecking der Eisbären, schnelle und gute Kombinationen im Berliner Angriffsdrittel, konzentriertes Spiel in der Rückwärtsbewegung bei einigen schnellen Kontern der Eisbären, aber die Chancenverwertung gegen meist vom Gegenspieler zu weit entfernte Berliner, dafür aber zugegeben gegen einen starken Petri Vehanen im Eisbären-Gehäuse, der mit seinen Paraden seine Mannschaft lange im Spiel hielt, mangelhaft. So bedurfte es eines „Garbage Goals“ – also eines schmutzigen Tores – zur Führung für Mannheim. Berlins Abwehr klärte die Scheibe nach mehreren Mannheimer Schussversuchen nicht und Christoph Ullman steckte den freiliegenden Puck unter Petri Vehanen hindurch ins Tor zum 1:0 (11.). Danach bekamen die Adler eine Lektion in Sachen effektives Powerplay. Nur 62 Sekunden später erzielte Frank Hördler unter Zuhilfenahme von Denis Reuls Knie den Ausgleich. War dieses Tor noch eines der Marke Pleiten, Pech und Pannen, konnte man das von den Berliner Überzahl Toren in der 22. und 29. Minute nicht behaupten. Schön herausgespielt, Beleg dafür, dass das Überzahlspiel der Eisbären in allen Situationen deren stärkste Waffe am heutigen Abend war. Glücklicherweise konnte der heute Abend starke Frank Mauer mit einem guten Schuss während einer Überzahlsituation für die Adler eine von einem Berliner Schläger unglücklich versprungene Scheibe im Eisbären-Tor unterbringen (24.), so dass es zur Mitte des zweiten Drittels 2:2 stand.
Das 31. Minute ließ das Spiel zu Gunsten der Adler kippen. Die Berliner übersahen den von der Spielerbank kommenden Denis Reul, der den auf ihn zutrudelnden Puck aufnahm, zwei herbeieilende Gegenspieler ausspielte und den Puck zur ersten Adler-Führung im Tor unterbrachte. In der Folge blieben die Adler auch der Strafbank fern, knüpften dadurch an ihr starkes Spiel fünf gegen fünf aus dem ersten Drittel an, unterstützt vom Berliner Deckungsverband, der selten einen Puck klären konnte, will heißen mit einem guten Aufbaupass diesen aus der Gefahrenzone zu bringen, um einen guten Angriff einleiten zu können. Nur das im Gegensatz zum Anfangsdrittel die Adler ihre Chancen nutzten und Tore erzielten. Frank Mauer (40.) und Marcus Kink (45.) Minute stellten auf 5:3. Uwe Krupp, Berlins neuer Trainer und Nachfolger von Jeff Tomlinson, sendete nun von der Bande aus seiner Mannschaft Signale in Richtung aufgeben ist nicht, ich möchte hier etwas bewegen. Bereits zwölf Minuten vor Schluss nahm er während einer Strafzeit gegen Adler Martin Buchwieser seinen Torhüter vom Eis, um den Überzahlformationen der Berliner, die heute Abend am besten funktionierten, Gelegenheit zu geben, weitere Tore zu erzielen. So richtig erreichte er seine Mannschaft aber nicht, das Powerplay sechs gegen fünf war von der Bewegung her zwar ansehnlich, aber längst nicht mehr so druckvoll, wie heute schon gesehen. Wer hätte gedacht, dass die Adler dann in der 51. Minute das Spiel, vielleicht inspiriert durch das Spiel der Berliner, durch ein Power Play Tor endgültig für sich entscheiden würden. Das Powerplay war weniger statisch, Steve Wagner passte nach einer Körpertäuschung zu Jon Rheault, der legte ohne Verzögerung quer und Frank Mauer vollendete seinen Hattrick und zum 6:3. Geht doch war hier und da zu hören. Laurin Brauns Tor zum 6:4-Endstand, wohlgemerkt bei sechs gegen fünf, war nur noch Ergebniskosmetik.
Die Adler also wieder in der Spur, mit einem wichtigen Sieg, da ihre beiden Verfolger Hamburg und München ebenfalls punkten konnten.