Dritte Saisonniederlage gegen Mannheim - 1:4 trotz vieler Chancen
Zittersieg gegen Huskies
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Mit einem letztendlich vom Spielverlauf her zu hohem 4:1-Erfolg konnten die
Mannheimer Adler ihre diesjährige Serie gegen die Nürnberg Ice Tigers weiter
ausbauen. Damit bleiben die Adler das einzige Team gegen das die Ice Tigers in
dieser Saison noch nicht gewinnen konnten. Von Beginn an war die Partie hart
umkämpft mit vielen Zweikämpfen, dafür blieb die spielerische Linie während
der ganzen Spielzeit weitgehend auf der Strecke. Im torlosen ersten Drittel
hatten Stastny (9.) für die Ice Tigers und Ullmann (14.) für die Gäste die
besten Chancen. Beide verfehlten in ähnlicher Situation am langen Pfosten nur
knapp.
Im Mittelabschnitt erwischten die Gäste den besseren Start, Kink, Hecht und
Edgerton hätten in der 25. Minute die Führung erzielen müssen, aber alle drei
scheiterten innerhalb von Sekunden an Nürnbergs Keeper Svoboda. Auch Podollan
war kurz darauf sehr dicht an einem Torerfolg. Erst danach kamen auch die
Gastgeber wieder richtig in die Partie und auch zu gefährlichen Aktionen durch
Martinec, Bombis und Sekeras. Aber beide Keeper hielten ihren Kasten weiterhin
sauber. Wie sooft bedürfte es eines Überzahlspiels für einen Treffer: Als
Schauer auf der Strafbank saß, erzielte Chris Joseph sein erstes Saisontor für
die Mannheimer. Von halblinks traf er unter die Latte. Fast im Gegenzug gelang
Sekeras allerdings der zu diesem Zeitpunkt wichtige Ausgleich. Jetzt wäre es
möglich gewesen die Partie zu drehen, denn die letzten drei Minuten gehörten
nur noch den Ice Tigers. Ein Pfostenschuss und Chancen im Sekundentakt waren
vorhanden, aber Gästekeeper Huet ließ sich nicht noch einmal überwinden.
Auch im Schlussabschnitt ging es in ähnlicher Weise zunächst weiter. Diesmal
war es Greg Leeb, der ein tolles Unterzahlsolo hätte effektiver nutzen müssen.
Völlig frei zimmerte er die Scheibe auf Huet's Brust anstatt in die Maschen.
Nur drei Minuten später scheiterte Leeb in ähnlicher Situation wieder an Huet.
Wie aber so oft, wenn man seine Chancen nicht konsequent nutzt, trafen auf der
Gegenseite die Adler etwas überraschend zum 2:1. Da spielerisch bei beiden
Teams nicht viel zusammenlief, bedürfte es dazu einer Einzelleistung von Kelly.
Nachdem er Nürnbergs Verteidiger Franz stehen ließ, hämmerte er die Scheibe
in den Torwinkel. Zwar setzte Greg Poss danach weiter alles auf eine Karte, aber
irgendwie wollte die Scheibe nicht an Huet vorbei. Dabei hatte Lasse Kopitz
(53.) die beste Gelegenheit zum Ausgleich. Für die Entscheidung sorgte dann
Devin Edgerton auf der Gegenseite, der es genau wie Kelly schaffte, den Puck im
linken Winkel unterzubringen. Damit war die Partie nahezu gelaufen, auch
wenn die Ice Tigers schon fast drei Minuten vor Spielende ihren Keeper zugunsten
eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen. Nachdem Tripp zunächst nur den
Außenpfosten des leeren Gehäuses traf, war es Corbet, der den Endstand
herstellte.
Das von vielen Nickligkeiten und hart geführten Zweikämpfen geprägte Spiel
fand aber auch dann noch keine Ruhe. Weiter gingen die Provokationen und fast
wäre es nach Spielschluss noch zu einer Massenschlägerei auf dem Eis gekommen.
Schiedsrichter Chvatal und seine Assistenten, die während der gesamten Partie
nur selten die Übersicht behielten, hatten alle Mühe die Mannschaften wieder
zu trennen und in die Kabinen zu schicken. Gästetrainer Stephane Richer sah
"ein sehr gutes Eishockeyspiel". "Von der Stimmung und auf dem
Eis war es wie in den Playoffs. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr
zufrieden, das war ein sehr wichtiges Wochenende für uns", so der
Frankokanadier nach der Partie. Er fügte jedoch noch an, dass er "so eine
Leistung allerdings öfter" von seiner Truppe erwartet.
Greg Poss war mit dem Auftreten seiner Jungs auch zufrieden: "Wir waren
sogar besser als in Hamburg, aber wenn man seine Chancen nicht reinmacht, kann
man auch nicht gewinnen. Es war ein sehr intensives Spiel, aber das brauchen wir
auch, um weiterzukommen." Nicht verbergen konnte Poss allerdings den
schweren Schlag durch Vasiljevs Schulterverletzung. Möglicherweise fällt der
sympathische und torgefährliche Lette für den Rest der Saison aus. Eine
Kernspin-Untersuchung wird darüber in dieser Woche genauere Auskünfte geben.
Für Poss war das Foul von Plachta schlimm und man geht im Lager der Ice Tigers
davon aus, dass dem Polen dafür eine längere Sperre durch die DEL aufgebrummt
wird. Für die schwere Partie am kommenden Freitag in Berlin wird dafür aller
Voraussicht nach Drew Bannister wieder zur Verfügung stehen.
Tore:
0:1 (34.19) Joseph (Edgerton, Hecht) 5:4
1:1 (35.09) Sekeras (Tallaire)
1:2 (45.12) Kelly
1:3 (55.59) Edgerton (Hecht, Kink)
1:4 (59.09) Corbet (Ullmann, Tripp) 5:6
Zuschauer: 7209
Strafen: Nürnberg 12 min. - Mannheim 20 min. plus 10 Disziplinar (Kelly,
Joseph, Butenschön)
Schiedsrichter: Chvatal