Dritte Niederlage in Folge - 2:4 gegen Wolfsburg

Seit dem letztjährigen Playoff-Aus gegen Ingolstadt haben die Nürnberg Ice Tigers zum ersten Mal wieder drei Spiele in Folge verloren. Dass diese Negativserie ausgerechnet nach der Entscheidung von Trainer Greg Poss, den Klub nach Saisonende zu verlassen, begann, könnte einige Fragen aufwerfen. Beim 2:4 gegen Aufsteiger Wolfsburg agierten die Ice Tigers jedenfalls keineswegs wie der Spitzenreiter der DEL, sondern eher als wären die Weihnachtsgänse schon unmittelbar vor der Partie verspeist worden.
Zwar begann die Poss-Truppe durchaus ansehnlich und bemüht die letzten zwei Niederlagen (gegen Krefeld und in Ingolstadt) schnell vergessen zu machen. Allein in den ersten 17 Minuten hätten sich die Gäste über eine handvoll Gegentreffer nicht beschweren dürfen. Egal ob Tallaire - nach 41 Sekunden - Fical (2.), Kopitz (8.), Tapper (9.), Sekeras und Fical (13.), Kopitz (15.), Tallaire (16.) und Leeb (17.). allesamt vergaben nahezu 100%ige Torchancen. Mit viel Glück und einem starken Marek Mastic kamen die Gäste in dieser Phase mit einem blauen Auge davon. Lediglich ein früher Treffer von Greg Leeb stand nach 20 Minuten auf dem Spielberichtsbogen.
Als zu Beginn des zweiten Drittels erneut Leeb bei doppelter Überzahl endlich zum 2:0 einschoss, hakten die Ice Tigers die Partie wohl innerlich ab. Die Gäste gaben sich aber noch lange nicht auf und kamen mit ihrer ersten Torchance zum Anschlusstreffer. Smrek traf in Überzahl. Fünf Minuten später hatten die Gäste ihre zweite Torgelegenheit - und wie sollte es anders sein - auch diesmal schlug es hinter Svoboda ein. Ein genialer Pass von Smrek auf Ciernik und Wolfsburgs Toptorjäger schüttelte Schauer ab wie eine lästige Fliege und verwandelte traumhaft sicher zum schmeichelhaften Ausgleich. Nachdem eine weitere doppelte Überzahl nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte, nahmen die Gäste mehr und mehr das Heft in die Hand. Erst scheiterte Musial aussichtsreich, dann traf Clarke nur den Pfosten.
Genau wie am Sonntag gegen Krefeld verloren die Ice Tigers erneut das Schlussdrittel mit 0:2. Kein Wunder, dass Greg Poss nach der Partie sehr unzufrieden war: "Einige unserer Spieler haben den Erfolg nicht verkraftet. Auch im Training gibt derzeit nicht mehr jeder alles. Wenn wir so spielen, haben wir es nichtmal verdient in die Playoffs zu kommen", analysierte Poss schonungslos. Gästetrainer Stefan Mikes strahlte natürlich nach dem Coup. "Es ist etwas ganz Besonderes für uns in Nürnberg zu gewinnen, das schaffen nicht viele unserer direkten Konkurrenten. Der Favorit war nach der Führung wohl zufrieden, aber wir sind nicht nervös geworden. Im letzten Drittel sind uns dann Flügel gewachsen", kommentierte Mikes die drei Punkte und die beiden letzten Treffer von Suchan, der Green anschoss, und Delisle.
Trotz allem können die Ice Tigers Fans mit der Tabellenführung unter dem Baum Weihnachten feiern. Ein großer Erfolg für die jüngste Truppe der Liga und Trainer Greg Poss. Schon am Sonntag gibt es die nächste Chance die Lehren aus diesen drei Niederlagen umzusetzen und im Derby gegen Augsburg (18.30 Uhr) mal wieder zu punkten.
Tore:
1:0 (02.36) Leeb (Tapper, Bombis)
2:0 (21.34) Leeb (Sekeras, Vasiljevs) 5:3
2:1 (23.53) Smrek (Delisle, Simon) 5:4
2:2 (28.39) Ciernik (Karabin, Smrek)
2:3 (46.01) Suchan (Veber, Paepke)
2:4 (47.51) Delisle (Musial, Smrek)
Zuschauer: 3936
Strafen: Nürnberg 12 min. - Wolfsburg 16 min.
Schiedsrichter: Breiter (Freiburg)