"Dreier" nach vier Wochen Auszeit - 3:1 gegen Ingolstadt

Genau vier Wochen ist es her, seit die Pinguine den letzten „Dreier“
beim glanzlosen 2:1 gegen Frankfurt feiern durften. Neun Partien lagen
dazwischen, denn vier Wochen sind im normalen Eishockeyterminplan eine
kleine Ewigkeit. Die Rumpftruppe der Schwarz-Gelben bewies an diesem
Freitag, dass sie weiterhin in der Lage ist, jeden Gegner in der DEL zu
schlagen, auch den gut vorbereiteten Tabellenführer von der Donau, der
nach dem Dienstagsmatch von Düsseldorf erst gar nicht nach Hause fuhr.
Und dass Robert Müller in Normalform jeden seiner Konkurrenten
„schlagen“ kann, zeigte sich erneut am gestrigen Abend. Was der Mann
mit der Rückennummer 80 alles an „Unhaltbaren“ parierte, spricht wieder
einmal Bände über die Fähigkeiten des gebürtigen Rosenheimers. Im
ersten Drittel hatte der in die negative Kritik geratene
Nationaltorwart nicht gerade viel zu tun, aber als Ingolstadt aufs
Tempo drückte und vor allen Dingen im letzten Abschnitt die Krefelder
quasi erdrückte, zeigte Müller, was er in Normalform „drauf“ hat. Als
in der 27. Minute Pinguin-Defender Mike Pudlick vor dem eigenen Tor
einen anfängerhaften Abspielfehler beging und der schlitzohrige Glenn
Goodall abdrückte, war es der zukünftige Mannheimer, der dafür sorgte,
dass das schmale 1:0 weiterhin Bestand hatte. Drei Minuten später hätte
Müller gegen Armstrongs Pfostentreffer keine Chance gehabt, aber
Sekunden darauf sorgte er dafür, dass Doug Ast Bauklötze staunte, weil
sein Schuss das Ziel verfehlte. In der 58. Minute reihte sich
Gästeverteidiger Jason Holland als letzter Akteur in die Galerie der
Staunenden ein, weil auch er gegen den Pinguin-Keeper zweiter Sieger
blieb. Dann war das Zittern der meisten Zuschauer zu Ende, und die
Belegschaft der zwei Sonderzüge aus Oberbayern musste den Sieg der
krisengeschüttelten Krefelder, die wie die Teufel kämpften und von der
ersten bis zur letzten Minute konzentriert agierten, anerkennen.
Tore:
1:0 (2;49) Pavlikovsky (Vasiljevs), 2:0 (39;24) Seliwanow (Drury,
Vasiljevs), 2:1 (50;31) Sutton (Goodall, Tallaire), 3:1 (59;37)
Seliwanow (Blank, Drury)
Zuschauer: 5.172
Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls/USA)
Strafminuten: Krefeld 22 + 10 Herperger, Ingolstadt 14