Drei Spiele – null Punkte: Panther in der Krise?
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtIngolstadts Trainer Ron Kennedy wähnt sein Team zwar „auf dem richtigen Weg“, die Statistik spricht jedoch eine andere Sprache: Null Punkte und 3:16 Tore aus den letzten drei Spielen, eine äußerst magere Ausbeute, wenn man ein Spitzenteam sein will. Der überraschenden Schlappe beim Aufsteiger in Wolfsburg folgten vergangenes Wochenende zwei weitere Niederlagen. Beim deutschen Meister Frankfurt kamen die Panther mit sage und schreibe 1:9 unter die Räder. Zwar fehlten neben dem dauerverletzten Doug Ast mit Jakub Ficenec und Phil von Stefenelli zwei wichtige Verteidiger und mit Jimmy Waite der Stammtorhüter, dennoch war es erschreckend zu sehen, wie sich die Panther im letzten Drittel regelrecht abschlachten ließen.
Am Sonntagabend war dann gegen den aktuellen Tabellenführer Kölner Haie Wiedergutmachung angesagt. 4681 erwartungsfrohe Zuschauer wurden allerdings bitter enttäuscht. Gegen die Haie setzte es mit 1:3 die dritte Niederlage in Serie, obwohl Waite und Ficenec wieder mit von der Partie waren. Dabei begann es sehr gut: Bereits in der 5. Minute erzielte Jiranek in Überzahl die Führung für die Panther. Doch die Freude dauerte nur 240 Sekunden. Dann ließ sich Goalie Waite, dem man seine mangelnde Fitness durchaus ansehen konnte, von einem harmlosen Nachschuss Lewandowskis überraschen. Als kurz darauf Jean-Yves Roy die erste Überzahl zum 2:1 für die Gäste nutzte, war die hoffnungsfrohe Stimmung in der Saturn-Arena verflogen.
Trotz einiger guter Chancen gelang es den Panthern in der Folge nicht, Haie-Torwart Rogles noch einmal zu überwinden. Zu diszipliniert verteidigten die Gäste vom Rhein, die immerhin sechs Ausfälle zu beklagen hatten, ihr Tor. Hans Zach hatte in bestens bekannter Manier „Beton angerührt“ und machte es den Panthern schwer, überhaupt ins gegnerische Drittel zu kommen. Fünf Mann standen an der roten Linie und zwangen die Hausherren dazu, die Scheibe zumeist tief ins Drittel zu schießen, wo sie dann sichere Beute der Haie-Verteidigung wurde. An ein vernünftiges Kombinationsspiel der Panther war nicht zu denken, zumal Trainer Kennedy sein erfolgreiches Duo Sturm – McDonald auseinander gerissen hat. Wobei die Fans mit Erstaunen feststellen mussten ,dass die Leistungskurve von Deutschlands bestem Eishockeyspieler seit Wochen nach unten zeigt. Hatte man es vor der Länderspielpause noch auf eine mögliche Überlastung geschoben, so ist man jetzt ziemlich ratlos, wenn man nach den Gründen für Sturms Nachlassen fragt. Nachdem auch Andy McDonald zur Zeit Ladehemmung hat, Cameron Mann und Günther Oswald nur noch einen Bruchteil ihrer früheren Leistung zeigen, braucht man sich über die Ladehemmung der Panther nicht zu wundern.
So auch gegen Köln: Als Stephane Julien in der 43. Minute das 3:1 für die Haie erzielte, wurde es den meisten Zuschauern klar, dass das Spiel gelaufen war. Selbst eine zwischenzeitliche 5:3-Überzahl konnten die zahmen Panther nicht nutzen. Kein Wunder, das es erstmals in der laufenden Saison Pfiffe für die enttäuschende Leistung der Ingolstädter gab.
Wie kann aber die Talfahrt der Panther gestoppt werden? Die erste Gelegenheit dazu besteht bereits am morgigen Dienstag in Landshut, wo man zum Pokalspiel antreten muss. Gegen den Zweitligisten ,der zur Zeit auch nicht gerade Spitzeneishockey bietet, könnte man mit einer überzeugenden Leistung wieder Selbstvertrauen für die DEL tanken. Wenn dann Jimmy Waite wieder zur alten Sicherheit zurückgefunden haben wird und die Stürmer endlich wieder in das Tor treffen sollten, dann könnte es wieder bergauf gehen. Wenn nicht, ist die Krise tatsächlich da. (an)