Drei Punkte für matte Panther gegen zahnlose Tiger

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Dieses Derby der Ingolstädter
Panther gegen die Straubing Tigers wird sicher nicht in die Eishockeygeschichte
eingehen. Dazu war das Niveau der DEL-Partie am Freitagabend zu
durchschnittlich. Die Einen (Ingolstadt) wollten, besonders nach ihrer
komfortablen 4:1-Führung, nicht mehr und die Anderen (Straubing) konnten es
nicht besser. Dennoch kamen die Gäste durch zwei Zufallstore noch auf 3:4 heran,
sodass es wenigstens bis zum Schluss spannend blieb. Ingolstadt verwaltete
jedoch den Vorsprung relativ routiniert und freute sich am Ende über die
wichtigen drei Punkte. So bleibt sogar noch die Hoffnung auf das Erreichen der
Play-off-Runde bestehen. Der nächste Gegner Iserlohn ist als Sechster nur noch
fünf Punkte entfernt von den Panthern. Das Sonntagsspiel besitzt deshalb
vorentscheidenden Charakter. Dabei werden die Panther wieder ohne Eric
Boguniecki antreten müssen, dessen angekündigtes Comeback nach langer
Verletzungspause erneut verschoben werden musste.
Trotz des wenig brisanten
Derbys werden es zwei Spieler sicher noch länger in Erinnerung behalten. Da ist
einmal der bedauernswerte Straubinger Verteidiger Stephan Daschner. Er krachte
nach einem harmlos aussehenden Check von Brad Leeb mit dem Kopf gegen die Bande
und blieb regungslos liegen. Nach Aussage von Co-Trainer Jürgen Rumrich war der
19-jährige Landshuter in Straubings Diensten kurze Zeit bewusstlos. Er wurde
dann vom Eis getragen und umgehend in eine Klinik gebracht. Es bliebt zu hoffen,
dass die Verletzung Daschners nicht so schwerwiegend ist, wie es zunächst den
Anschein hatte. Ironie des Schicksals: Der Verteidiger soll nächste Saison die
Ingolstädter verstärken.
Auffälligster Spieler des
Derbys war zweifellos wieder einmal Vince Bellissimo. Mit 53 Scorerpunkten aus
51 Spielen hat sich der Kanadier mittlerweile sogar unter die Top-Ten der DEL
geschoben. Dabei war er zu Saisonbeginn bereits als Fehleinkauf eingestuft
worden. Die Fans feierten nach dem Spiel ihren Liebling ganz begeistert.
Allerdings wohl nicht mehr lange. Dem Stürmer sollen lukrative Angebote aus dem
Ausland vorliegen. Bellissimo spielt derzeit praktisch für ein Trinkgeld. Viele
Zweitligaspieler verdienen einiges mehr. Auf den berechtigten Wunsch des
Kanadiers nach Gehaltsaufbesserung – erstklassige Bezahlung für erstklassige
Leistung – reagiert das Panther-Management bis jetzt ablehnend. Sollte
Ingolstadt Bellissimo wirklich ziehen lassen, so wäre das zweifellos ein
schwerer personalpolitischer Fehler. Und beileibe nicht der erste, wie die
vergangenen Jahre deutlich gezeigt haben.
Tore:
1:0 5:55 Bellissimo (Jörg,
Schütz)
1:1 10:54 Chouinard
(Meloche, Canzanello)
2:1 22:33 Seidenberg (Leeb,
Goodall)
3:1 27:14
Ast (Waginger, Bellissimo)
4:1 29:10
Waginger (Bellissimo, Ficenec)
4:2 37:51 Canazello (Bassen)
4:3 52:12 McPherson (Jocher,
Abstreiter)
Schiedsrichter: Christian
Oswald
Strafen: Ingolstadt10 -
Straubing 20
Zuschauer: 4142