Am Dienstagmorgen um 10 Uhr hat Peter Draisaitl zum ersten Mal das Training der Thomas Sabo Ice Tigers geleitet. Ruhig und besonnen erklärte er der Mannschaft seine Spielphilosophie und die einzelnen Übungen, um 14.30 Uhr wurde er dann im Rahmen einer Pressekonferenz den zahlreich erschienenen Medienvertretern vorgestellt.
"Ich bin natürlich extrem glücklich und zufrieden, hier sein zu dürfen. Ich habe das Geschehen hier in Nürnberg immer verfolgt, egal ob es damals noch die 80er waren oder jetzt die Ice Tigers", stellte sich Peter Draisaitl vor. Es sei ein Vorteil, dass er außer Jan Benda noch keinen Spieler aus der Mannschaft kannte: "Für mich ist von allergrößter Bedeutung, mir in den nächsten Tagen und Wochen selbst ein Bild machen zu können, um die richtigen Entscheidungen zu treffen."
Als "Wunschkandidaten" bezeichnete Manager Lorenz Funk den neuen Trainer. Als er eine Liste mit potentiellen Kandidaten zusammenschrieb und diese nach verschiedenen Kriterien aussortierte, blieb für ihn nur noch Peter Draisaitl übrig. "Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir den richtigen Trainer gefunden haben", sagte Lorenz Funk. Nach einem sechsstündigen Gespräch in München habe man sich sehr schnell geeinigt. Gestern kam Draisaitl nach Nürnberg, "dann war die Sache klar".
Die kurzfristigen Ziele sind für Draisaitl klar definiert: "Es ist eine wichtige Aufgabe, die Jungs in eine stabile mentale Verfassung zu bringen und ihnen einen gewissen Spaß an der Sache zu bringen, denn den hatten sie in der letzten Zeit vermutlich nicht. Wir wollen für die Jungs einen gewissen Neuanfang einleiten. Die vier Spiele sind weg und die holen uns wir auch nicht wieder. Was wir haben können, sind die Spiele, die jetzt vor uns liegen. Man kann jetzt in der kurzen Zeit nicht alles über den Haufen werfen, wir werden einen Spagat hinlegen müssen, also Erfolgserlebnisse einfahren, um das Ganze wieder aufzulockern, aber gleichzeitig auch für die Zukunft planen."
Die passende Ausrichtung müsse man nun finden. Ein System, mit dem sich die Jungs auf dem Eis wohl fühlen und mit dem sie gut zurechtkommen. "Ich mag das Wort System nicht, aber wichtig ist, dass wir in allen drei Zonen unsere Kompaktheit und Stabilität finden", erklärte der Meistertrainer der Ravensburg Towerstars aus der abgelaufenen Saison die sportliche Strategie für die kommenden Spiele. Um das zu erreichen, werde er "alles tun, was auch immer nötig ist", dazu gehöre vor allem das Reden mit den Spielern, sowohl in Einzelgesprächen als auch in der ganzen Gruppe. Gleichzeitig wolle er aber nicht nur Ausrichtung und Strategie mit den Spielern besprechen, sondern diese auch persönlich besser kennen zu lernen, um einschätzen zu können, wie er mit ihnen umgehen kann und muss.
Auch die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Manager soll klar strukturiert sein. Für Manager Lorenz Funk sieht das so aus: "Wir möchten beide nach vorne schauen und erfolgreich sein. Wir werden zusammen einen Weg finden und uns in verschiedenen Sachen auch einigen, wo wir mit wem hin wollen. Das ist ganz klar, der Erfolg steht über allem und ist in dieser Saison auch noch zu erreichen. Ich bin überzeugt davon, dass wir einen gemeinsamen Weg gehen werden." (www.icetigers.de)