Don Jackson: „Junge Spieler haben ihre Chancen erkannt“
Deutlich
mit 5:1 fiel am Ende der Heimsieg der Berliner Eisbären gegen zuletzt erstarkte
Augsburger Panther aus. Dabei taten sich die Hauptstädter ohne Denis Pederson
(ein Spiel gesperrt) und Sven Felski (Zahnbehandlung) lange Zeit schwer,
Patrick DeRochers im Tor der Gäste zu überwinden. „Unser Torhüter war bereit
für dieses Spiel“, sagte der hinterher doch sichtlich von der Gesamtleistung
seiner Mannschaft enttäuschte Panther-Trainer Paulin Bordeleau, „die meisten
meiner anderen Spieler diesmal aber nicht.“ Und Eisbären-Coach Don Jackson
fügte an, wieso er sein Team zu voller Konzentration ermahnt hatte: „Augsburg
hat in den letzten Spielen gegen Frankfurt, Mannheim und Köln sehr gut
gespielt. Da hieß es wachsam sein.“
Den
Augsburgern gelang es allerdings nicht, diese Leistungen im mit 4550 Zuschauern
erstmals nicht vollbesetzten Wellblechpalast zu bestätigen. Die schweren,
jeweils in die Verlängerung gegangenen Spiele gegen die besser bewertete Konkurrenz
mochte Bordeleau indes nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Es ist bekannt,
dass Berlin eine sehr schnelle Mannschaft hat. Heute haben sie zudem noch hart
gearbeitet, die Zweikämpfe gewonnen und kamen stets mit dem Puck aus der
Bandenecke“, hatte der Gästecoach erkannt und zeigte damit zugleich die
Defizite seines Teams auf.
Trotz
zweier Treffer in Überzahl bleibt dennoch das Powerplay weiterhin die größte
Baustelle der Eisbären. Hier verzetteln sich nach wie vor mit Deron Quint und
Andy Roach gerade die zwei erfahrensten Berliner Blueliner in einem ewigen
Klein-Klein, anstatt konsequent den Abschluss zu suchen. „Schießen, einfach
schießen!“, fordern die Fans nicht völlig zu Unrecht immer häufiger lautstark
von ihren Stars. Der eine Pass zuviel ist zudem oft die Ursache für unnötige
Puckverluste im gegnerischen Drittel, die entweder dem Gegner die Möglichkeiten
zu schnellen Kontern eröffnen oder aber dazu zwingen, kraftraubend immer von
neuem aufbauen zu müssen. Ihrem um einiges jüngeren Kollegen René Kramer fehlt
es zwar noch deutlich an Zielgenauigkeit, doch nicht an der nötigen
Entschlossenheit.
So lobte Don
Jackson insbesondere seine jungen Cracks: „Sie haben heute ihre Chancen erkannt
und auch genutzt.“ Besonders auffällig dabei Stürmer Constantin Braun, der in
fast schon gewohnter Weise im gegnerischen wie eigenen Drittel unermüdlich
rackerte, keinen Puck aufgab und dafür von seinem Coach mit reichlich Eiszeit
bedacht wurde. Sein zweiter Saisontreffer, der das vorentscheidende 3:1 für die
Eisbären markierte, war insofern sinnbildlich und zugleich Lohn für sein
ständiges Nachsetzen. Mit Christoph Gawlik, Tyson Mulock und Thomas Pielmeier waren
noch drei weitere Vertreter der jungen Berliner Garde unter den Torschützen.
Jackson vergaß jedoch nicht zu ergänzen: „Die erfahrenen Spieler ebneten den
jungen den Weg“. Kapitän Steve Walker als verlässlicher Scorer, vor allem aber
Stefan Ustorf, der so viele Schüsse blockt wie kaum ein anderer Eisbären-Crack
und sowieso meist dort zu finden ist, wo harte Arbeit mit blauen Flecken
honoriert wird, sind hier einmal mehr hervorzuheben. (mac/ovk - Foto by City-Press)