Don Jackson: „Hamburg? Jetzt ist erstmal Weihnachten!“
„Bist du
bereit?“, fragte Eisbären-Coach Don Jackson nach der Pressekonferenz den
Hockeyweb-Redakteur mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. „Bereit für
was? Für Hamburg?“, entgegnete der Schreiber etwas bedutzt. „Nein, für
Weihnachten!“, meinte Jackson lachend und fügte an: „Hamburg, weißt du, ist
noch weit weg. Jetzt ist erstmal Weihnachten.“ - Am 26. Dezember (14.30 Uhr) treten
die Eisbären in der Hansestadt gegen die Freezers an.
Don Jackson
machte nach dem schwer erarbeiteten 3:1-Heimsieg seiner Eisbären über starke
Wolfsburger keinen Hehl aus seiner Zufriedenheit und sparte auch nicht mit Lob
für seine Mannen: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“, und bezog das
wohl doch weniger auf die unmittelbar zuvor abgelieferte Leistung, als viel
mehr auf den bisherigen Gesamtverlauf der Saison. Unerwartet souverän ziehen
die Berliner an der Tabellenspitze ihre Kreise. Derzeit sieben Punkte Vorsprung
auf den Zweiten, die Frankfurt Lions, sind der Beweis dafür. Jedoch versäumte
es Jackson nicht, dezent den Zeigefinger zu erheben: „Unsere Herausforderung
ist es, in jedem Spiel über die vollen sechzig Minuten konzentriert und hart zu
arbeiten.“
Und das
war auch nötig gegen die vor allem defensiv sehr diszipliniert agierenden
Grizzly Adams, die die taktischen Vorgaben ihres Trainers Tony Krinner
genauestens befolgten. Ein starker Oliver Jonas im Tor der Niedersachsen
rundete das gute Bild, das der DEL-Aufsteiger im Wellblechpalast abgab, ab.
Tony Krinner zog daher trotz Niederlage eine positive Bilanz: „Mit der Leistung
meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Es gab im gesamten Spiel keinen
Durchhänger, streckenweise konnten wir es sogar gestalten. Schade, dass wir
unsere Chancen nicht genutzt haben, die wir uns erarbeiteten. Aber es ist kein
Geheimnis, dass in Berlin die Trauben nun mal höher hängen.“ Krinners Trauer
hielt sich ob der Niederlage gegen die Eisbären also in Grenzen. „Denn“, so der
Coach, „hätte mir einer vor diesem Wochenende mit Spielen in Mannheim und
Berlin drei Punkte angeboten, ich hätte sie sofort genommen.“ Die hatten die
Wolfsburger nach ihrem sensationellen 7:4-Sieg am Freitag in Mannheim schon
sicher auf dem Konto.
Neben dem
starken DEL-Debüt von U20-Nationalspieler Daniel Weiß (Foto by City-Press), ragte gegen Wolfsburg
vor allem Eisbären-Goalie Rob Zepp heraus. Der Kanadier wurde in den stärksten
Phasen der Gäste zum unüberwindbaren Bollwerk. Wenigstens vier Paraden
verdienten das Prädikat „Big Save“ und hatten so quasi den Gegenwert selbst
erzielter Tore.
Für den
17-jährigen Youngster Daniel Weiß, dem Bruder von Jungnationalspieler
Alexander, gab es vom Trainer ein Sonderlob: „Er kam weder offensiv noch
defensiv in Schwierigkeiten, spielte fast wie ein Alter. Er war sehr gut.“ Auch
Elia Ostwalds Leistung fand in ähnlicher Weise die Anerkennung Jacksons. Beide
waren für die weiter verletzt ausfallenden Mark Beaufait und Christoph Gawlik
in den DEL-Kader aufgerückt. Während Beaufaits Rückkehr schon in Kürze erwartet
wird, ist die Schwere der Verletzung Gawliks noch ungeklärt. Hier soll es in
den nächsten Tagen eine Antwort geben.
Zwar war
das Match gegen die Wolfsburger eine eher zähe Angelegenheit, doch tat das der
guten Laune der Eisbärenfans keinen Abbruch. Die schickten ihr Team mit einem
„Weihnachts-Uffta“ in die Feiertage. Wobei Feiern für die Eisbären-Gemeinde
zuletzt freilich öfter an der Tagesordnung war.
- In
Berlin ist man bereit. Ja, und jetzt auch für Weihnachten!
(Matthias Eckart/
Oliver Koch)