Don Jackson "Ab dem letzten Drittel habe ich mich entspannt"
„Ab dem letzten Drittel
habe ich mich entspannt, und habe einfach nur noch geschaut, was passiert.“,
sagte Eisbären-Trainer Don Jackson nach dem Spiel. Und das, obwohl der 7:6-Sieg
der Eisbären viele Nerven kostete.
Was für ein Spiel im
proppevollen Wellblechpalast. Boten die Bären, entgegen ihrer Auswärtsstärke,
zu Hause eher spielerische Schmalkost, so kam mit den DEG Metro-Stars
anscheinend der richtige Gegner, um die Massen zu begeistern. Und die Zuschauer
wurden verwöhnt.
Gingen die Eisbären schon
in den ersten acht Minuten mit 2:0 in Führung (Andy Roach und Deron Quint),
ließen sich die Gäste darauf folgend ebenfalls nicht lumpen. Erst erzielt Jamie
Wright in doppelter Überzahl den Anschluss, kurz darauf setzte Darren Van Impe
zum Ausgleich nach. Die erneute Berliner Führung durch den ersten Saisontreffer
von Florian Busch nutzte den Eisbären ebenfalls nicht viel, denn zehn Sekunden
vor Drittelende glich Brandon Reid wieder aus.
Sehenswert und emotionsgeladen
war das Mitteldrittel, welches vom Spielstand her den Düsseldorfern gehörte. Klaus
Kathan brachte die Gäste in Überzahl in Führung. Dem zwischenzeitlichen
Ausgleich durch Alexander Weiß, nach dem die Düsseldorfer für Torwart Jamie
Storr den Back-up Jochen Reimer brachten, antwortete wieder Darren Van Impe
zwei Spielminuten vor Ende des zweiten Abschnitts mit der erneuten Führung.
Extra-Bonus in diesem
Drittel war eine heftige Keilerei zwischen Charlie Stephens und Stefan Ustorf.
Stephens bedrängte den Berliner Goalie Youri Ziffzer nach einem Save etwas zu
stark, was dem jungen Berliner Torhüter überhaupt nicht gefiel. Stefan Ustorf
stellte sich dort in den Dienst der Mannschaft, und gab dem DEG-Stürmer
„heftig“ Bescheid. Schiedsrichter Christian Oswald ließ dabei anscheinend etwas
Gnade vor Recht walten, und schickte die beiden Kampfhähne mit insgesamt
jeweils 14 Strafminuten auf die Sünderbank.
Das letzte Drittel war
ebenfalls nichts für schwache Nerven. Den Druck der Eisbären in den erst
Minuten konnten die Gäste nur schwer Stand halten. Tyson Mulock brachte in der
46. Spielminute die Eisbären scheinbar wieder auf Kurs. Allerdings machte ihnen
Brandon Reid einen Strich durch die Rechnung. Nach einem Fehler in der
Bärendefensive ließ er den Berliner Goalie eiskalt aussteigen. Das war aber
kein Problem für die Berliner, denn nun übernahm Eisbären-Kapitän Steve Walker das
Steuer und riss knallhart das Ruder rum. Erst stocherte er den Ausgleich über
die Düsseldorfer Torlinie, kurz darauf kochte er aus spitzem Winkel DEG-Keeper
Reimer mit dem insgesamt 13. und entscheidenden Treffer ab.
Generaltkritik gegen sein
Team gab es nach dem Spiel vom DEG-Coach Slavomir Lener: „Wir haben in den
letzten beiden Spielen 13 Tore bekommen, haben nach acht Spieltagen nur 11
Punkte. Wir sind einfach zu unkonstant in der Abwehr.“
Bären-Trainer Don Jackson
sah es etwas, da ja schon ab dem letzten Drittel emotional nicht mehr dabei,
entspannter. „Ich bin stolz auf mein Team, wie sie in das Spiel zurückgekommen
sind.“ Dennoch kam versteckte Kritik, ob der sechs Gegentore auf: „Über die
Abwehr möchte ich nicht sprechen.“
Dennoch gingen die meisten
der Zuschauer mit einem lächelnd aus dem Berliner Sportforum nach Hause. Auf
den Punkt brachte es abschließend Eisbären-Pressesprecher Daniel Goldstein: „Bessere
Werbung hätte man für das Eishockey nicht machen können.“
(ovk/mac)
Eisbären Berlin - DEG Metro Stars 7:6 (3:3,1:2,3:1)
Tore:
01:23 1:0 Roach A. (Robinson N., Walker S.), EQ
07:55 2:0 Quint D. (Mulock T., Roach A.), PP1
09:16 2:1 Wright J. (Hedlund A., Ratchuk P.), PP2
10:31 2:2 van Impe D. (Hedlund A., Wright J.), PP1
12:17 3:2 Busch F. (Roach A., Mueller R.), EQ
19:50 3:3 Reid B. (van Impe D.), EQ
21:40 3:4 Kathan K. (Collins R., Wright J.), PP1
26:11 4:4 Weiß A. (Robinson N., Felski S.), PP
37:19 4:5 van Impe D. (Reid
B., Wright J.), 4-4
45:46 5:5 Mulock T. (Braun C., Baxmann J.), EQ
48:25 5:6 Reid B. (Ratchuk P., van Impe D.), EQ
53:57 6:6 Walker S. (Ustorf S., Roach A.), EQ
56:13 7:6 Walker S. (Robinson N., Ustorf S.), EQ
Schüsse:
Berlin - 36 (14,5,17)
Düsseldorf - 28 (7,10,11)
Schiedsrichter: Christian Oswald
Strafminuten:
Berlin - 32 (8,22,2)
Düsseldorf - 36 (8,24,4)