Dominieren ist nicht gewinnenIngolstadt - Augsburg 2:4

Ehrfurchtsvoll und voller Stolz wurde vor Spielbeginn das Meisterbanner unters Hallendach gehoben. Diesen Titel kann den Panthern keiner mehr nehmen, mit dieser Gewissheit im Rücken begann der Meister auch druckvoll. Bedingt durch die veränderte Einteilung der Zonen auf dem Eis, ein Angriffsdrittel ist jetzt gefühlt eine Angriffshälfte, ergaben sich gute Möglichkeiten für Thomas Greilinger oder auch John Laliberte (3.). Selbst zwei Überzahlsituationen in Folge sorgten nicht dafür, dass die zahlreichen Heimfans jubeln konnten. „Wir haben Kampfgeist gezeigt und besser als in Mannheim gespielt“, sagte Ingolstadts Coach Larry Huras. Aber viele kleine Fehler ermöglichten den Gästen, sich aus der ersten Umklammerung zu lösen. Augsburgs Larry Mitchell meinte: „Wir wurden zunächst von Ingolstadt überrannt, aber Chris Mason und ein gutes Unterzahlspiel haben heute den Unterschied gemacht.“ Denn nach dem ersten Sturmlauf der Panther von der Donau
bebte nur der Gästeblock, als Ryan Bayda den umherirrenden Puck ins Tor beförderte (13./PP1). Kurz darauf hätte Michael Connolly auf 2:0 erhöhen können, Timo Pielmeier konnte sich den Puck aber noch aus der Luft schnappen.
Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts die erneute kalte Dusche für den ERC, Luigi Caporusso mit seinem dritten Tor im zweiten Saisonspiel und dem 2:0 für Augsburg. Ingolstadt einfach noch zu unorganisiert, die Neuzugänge suchen noch ihren Platz im neuen System von Coach Larry Huras. Diese Dinge machte der Coach des ERC aber nicht verantwortlich für die Pleite, eher sind es die sogenannten „Basics“, die aktuell bestraft werden. Eine der vielen Baustellen scheint auch das Powerplay zu sein, zu selten musste Augsburgs Goalie Christopher Mason in wirklich brenzligen Momenten eingreifen. Als dann Ingolstadts Aaron Brocklehurst wegen übertriebener Härte auf der Strafbank schmorte (35.), war es erneut Ryan Bayda, der den Puck zum dritten Treffer der Gäste über die Linie stocherte. Kleiner Hoffnungsschimmer für die konsternierten Heimfans, 27 Sekunden nach dem 0:3 erarbeitete Michel Periard das erste Heimtor des Meisters, Benedikt Kohl traf kurz vor der zweiten Sirene nur den Pfosten.
Im Schlussdrittel egalisierten sich beide Mannschaften zunächst, bis der vermeintliche Torjubel der Gäste durch einen Videobeweis erstickt wurde (49.). Für Spannung sorgte der Meister in der 52. Minute, der Schuss von Ryan MacMurchy fand irgendwie den Weg ins Tor. Augsburg zeigte aber, das der Sieg gegen Berlin am vergangenen Freitag für genug Selbstvertrauen gesorgt hat, spielerisch einfach und direkt markierte Daniel DaSilva drei Minuten vor dem Ende den 2:4-Endstand.
Für Ingolstadt eine nicht einfache Phase gleich zu Beginn der neuen Saison, viel Arbeit wartet auf Larry Huras und sein Team. Die Derbysieger aus der Fuggerstadt hingegen freuen sich über die maximale Ausbeute an Punkten und auf die Düsseldorfer EG am nächsten Spieltag.