Die Zukunft des deutschen Eishockeys - Visionen, Wünsche, Vorstellungen
Auflösung des Hockeyweb-GewinnspielsUm den Jahreswechsel kam eine Diskussion um die Zukunft des
deutschen Eishockeys in Gang, die sich um das Unternehmen WM 2010 im eigenen
Lande, die Perspektiven dafür und die nötigen Maßnahmen zur Verbesserung der
Nachwuchsentwicklung in Deutschland dreht.
Die Manager der Adler Mannheim, Markus Kuhl, und der
Eisbären Berlin, Peter John Lee brachten diese mit ihren Äußerungen in der
Presse ins Rollen.
Unser Kolumnist Alexander Brandt nahm sie auf und fragte in
einem seiner „Bandenchecks“ nach den Visionen der Macher im deutschen Eishockey.
Was denken Kuhls und Lees Kollegen an den zwölf anderen DEL-Standorten über
dieses Thema? Das zu erfahren, stellten die Hockeyweb-Redakteure Oliver
Koch und Matthias Eckart einen Katalog von fünf Fragen
zusammen und baten die DEL-Manager um ihr Statement. In einer kurzen Serie
legen wir das Ergebnis dieser Umfrage vor.
Heute: Otto Sykora von den Sinupret Ice Tigers
Sechzehn oder weniger Mannschaften, welche Konstellation
könnte die sportliche Qualität der DEL am ehesten steigern?
14 Mannschaften sind ok. Sollte die Liga erweitert werden,
müsste häufiger am Dienstag gespielt werden. Dies bedeutet einen größeren Kader
und wenig attraktive Dienstagsspiele ( finanziell keine Verbesserung für
unseren Club ). Sportlich könnte dem Publikum keine bessere Spielqualität
geboten werden, da bei 3 Spielen pro Woche die Intensität des Spiel leiden
würde . Bei einer geschlossenen Liga ( wie derzeit ) hätten im Verlauf der
Saison ( ca. ab Mitte ) einige Mannschaften keine Chance auf die Play Offs, was
weniger Spannung bedeutet.
Wie viele Ausländerlizenzen pro DEL-Team betrachten Sie
derzeit als realistisch und wo liegt Ihrer Meinung nach perspektivisch die
Schmerzgrenze?
Die Ausländerregelung in der DEL ist gegenüber anderen
Profiligen ( andere Sportarten ) sehr gut. Man könnte ab sofort die
Ausländerlizenz um 1 auf 10 vermindern, ohne die Liga zu schwächen. Dies wäre
auch für die „ kleinen „ Clubs zu verkraften, ohne ein allzu großes
Leistungsgefälle zwischen „ kleinen „ und „ großen „ Clubs zu provozieren. Was
Perspektiven betrifft, muss man von Jahr zu Jahr denken.
Glauben Sie, dass eine zeitweise Absenkung des sportlichen
Niveaus in der DEL zu Gunsten der Integration junger deutscher Spieler
vermittelbar ist?
Dies wäre nicht der richtige Weg. Das Niveau muss gehalten
werden und die jungen deutschen Spieler müssen nach und nach in die Liga
integriert werden. Junge deutsche Spieler können sich nur in einer guten Liga
entwickeln, wo sie Minimum 260 – 270 Tage im Jahr von sehr gut geschulten
Trainern ausgebildet werden. Die Nationaltrainer haben nur begrenzte
Möglichkeiten, während der kurzen Lehrgänge Einfluß auf die Entwicklung eines
jungen Spielers zu nehmen.
Welche Maßnahmen müssen Ihrer Meinung nach ergriffen, welche
Schwierigkeiten überwunden werden, damit alle DEL-Teams die Entwicklung junger
deutscher Spieler intensivieren? Was wären Ihre Vorschläge dazu?
Zu allererst muss man in der Oberliga und der 2. Liga eine
Lösung finden, die jungen deutschen Spieler ( 17 – 20 Jährige ) zu integrieren.
Das „ Sprungbrett „ für diese Jahrgänge muss überdacht und verbessert werden.
Auch was die Förderlizenzen betrifft, muss die Abwicklung vereinfacht werden (
zuviel Bürokratie )
Welchen Einfluss hat Ihrer Meinung nach das Abschneiden
deutscher Auswahlmannschaften bei WM und vergleichbaren internationalen
Wettbewerben auf das Produkt DEL?
Die Nationalmannschaft ist ein Aushängeschild des deutschen
Eishockey. Das Abschneiden der Nationalmannschaft spiegelt allerdings nicht das
tatsächliche Niveau der DEL wieder.
Die DEL bemüht sich immer, Spieler in bester Verfassung für
die Nationaltrainer bereitzustellen.
Vielen Dank Herr Sykora!
„Die Zukunft des deutschen Eishockeys -
Visionen, Wünsche, Vorstellungen - Die DEL Manager antworten“ ist eine
Hockeyweb-Serie von Oliver Koch und Matthias Eckart.
Bisher erschienende Artikel:
Stefan Wagner vom ERC Ingolstadt
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25592
Peter John Lee von den Eisbären Berlin
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25697
Lance Nethery von der Metro Düsseldorf
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25750
Bernd Kress von den Frankfurt Lions
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25827
Rodion Pauels von den Kölner Haien
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25878
Markus Kuhl von den Adler Mannheim
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?r=1&nv=1I0&a=25940
Marco Stichnoth von den Hannover Scorpions
http://www.hockeyweb.de/artikel.php?a=26033