Die wundersame Auferstehung der Straubing Tigers

Die wundersame Auferstehung der Straubing TigersDie wundersame Auferstehung der Straubing Tigers
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Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, die Gegner reihten sich nach Meinung ihres Trainers gleich in die staunende Masse ein und beäugten gleichermaßen ein nicht für möglich gehaltenes 7:1 (3:1, 3:0, 1:0) der Straubing Tigers gegen die DEG Metro Stars.

„Es waren heute nicht 3.756, sondern 3.776 Zuschauer, zwanzig von uns muss man dazuzählen“, meinte Düsseldorfs Coach Lance Nethery nach der Partie. Seine Mannen wurden von einer Straubinger Mannschaft überrannt, auf die in der Liga kaum jemand mehr einen Pfifferling gesetzt hätte. Es war der erste überzeugende Auftritt dieses Teams seit fast sieben Wochen!

„Laufen, passen, schießen“, hatte der neue Tigers-Coach Bob Manno von seinen Schützlingen gefordert. Das taten diese am Freitagabend von der ersten Minute an. Damit nicht genug, sie trafen auch noch! Drei Tore im ersten und zweiten Abschnitt, eins als Zugabe im letzten Drittel. Der höchste Sieg in der jungen, eineinhalbjährigen Straubinger DEL-Geschichte war perfekt, vor eineinhalb Wochen hatte man noch die höchste Niederlage kassiert (4:11 in Köln).

Bob Manno selbst wurde davon wohl auch ein wenig überrascht. „Ich wusste nicht, was drin ist. Ich wusste aber, nachdem ich die Mannschaft im Training gesehen hatte, dass wir eine Chance haben mitzuhalten.“

Aber 7:1? In Worten: Straubing sieben, Düsseldorf eins? Und das gegen eine Truppe, die mehr als doppelt so teuer ist? „Ich habe keinen Zaubertrick mitgebracht“, versicherte der Italo-Kanadier und deutete damit an, dass er sich dieses Schützenfest nicht alleine auf seine Fahnen schreiben wollte.

Aber doch hatte er in der Kürze der Zeit seit Mittwoch etwas bewirkt. „Ich wollte, dass das Team entspannt ist und auch entspannt spielt.“ Damit war der Weg frei dafür, dass die Beine dem (freien) Kopf folgen und nicht umgekehrt wie zuletzt unter dem gescheiterten Erich Kühnhackl, als der Kopf den (müden) Beinen folgen hätte sollen.

„Die Mannschaft hat eine neue Chance bekommen, ein neues Leben“, stellte Bob Manno fest, „ich habe den Jungs gesagt, dass sie sich auf’s Neue beweisen sollen.“ Da ließen sich die Tigers nicht zweimal bitten. Plötzlich tat sich um Ex-Nationalspieler Tobias Abstreiter eine dritte Straubinger Sturmreihe hervor, die scoren kann. Der frühere Kasseler, der in dieser Saison bislang untergetaucht und ein Schatten seiner selbst war, hatte plötzlich Antritt, schoss sein Team mit den Toren zum 1:0 und 3:1 auf die Siegerstraße. Obendrein bereitete er das 6:1 durch Thomas Wilhelm mustergültig vor.

So verwandelt wie Tobias Abstreiter war das ganze Team. Nach nur einem Sieg in den letzten elf Spielen schienen die Straubing Tigers körperlich und mental am Boden, doch nun konnten sie plötzlich wieder um jeden Zentimeter Eis kämpfen und schnellbeinig über das Eis flitzen. Zudem durften sie unter Bob Manno wieder ein körperbetonteres Spiel zeigen. „Und so spielt man Eishockey“, frohlockte angesichts dessen der selbe Straubinger Anhang, der vor einer Woche noch aus Protest das Stadion verlassen hatte, in einem lange vermissten Glücksgefühl.

DEG-Coach Lance Nethery hatte diese Demonstration des Straubinger Potenzials sichtlich die Stimmung verhagelt, er erkannte aber an: „Straubing hat sehr gut gespielt und verdient gewonnen.“ Sein Gegenüber nahm die Glückwünsche dankend entgegen und lobte das Auftreten seiner Truppe: „Das Team hat hart gearbeitet und ein gutes Positionsspiel gezeigt. Vor allem aber haben wir unsere Torchancen genutzt.“ Das war der entscheidende Unterschied zu den letzten Wochen. Mehr als ein Knoten ist geplatzt.

Noch hat diese 7:1-Momentaufnahme gegen einen Ligakrösus aber nicht alle Fragen im Gäuboden beantwortet. Bestätigt fühlen werden sich allerdings bereits jene, die in den letzten Wochen zu der Erkenntnis gekommen waren, dass das Verhältnis zwischen dem Straubinger Team bzw. einzelnen Spielern und Erich Kühnhackl angeknackst war und der Trainerwechsel zu spät gekommen ist.

TORE:

1:0 (2:13) Tobias Abstreiter (Andrew McPherson, Josef Menauer)

2:0 (5:02) Jason Dunham (Trevor Gallant, Calvin Elfring; 5:4)

2:1 (14:49) Andrew Hedlund (Daniel Kreutzer, Peter Ratchuk)

3:1 (16:35) Tobias Abstreiter (Andrew McPherson)

4:1 (31:14) Eric Chouinard (Stephan Wilhelm, Wade Skolney)

5:1 (31:56) Josef Lehner (William Trew, Jason Dunham; 5:4)

6:1 (34:27) Thomas Wilhelm (Tobias Abstreiter, Mike Bales; 4:5)

7:1 (51:26) Eric Meloche (Chad Bassen; 4:5)

Strafminuten: Straubing 24 - DEG Metro Stars 28

Schiedsrichter: Hascher (Miesbach)

Zuschauer: 3.756


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Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
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Düsseldorfer EG Düsseldorf
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