Die volle Packung Derby

Nach regulärer Spielzeit hieß es leistungsgerecht unentschieden, in packender Derbymanier ging es bis dato hin und her. Nach 91 Sekunden erste Überzahl Augsburg und nur neun Sekunden später führten die Gastgeber. Felix Schütz belohnte sich für konstant gute Leistungen in den vergangenen Spielen mit einem clever erzielten Unterzahltor. Doch Augsburg antwortete schnell, zu schnell für die Abwehr des ERC und Mario Valery-Trabucco mit dem Ausgleich. Bis zur achten Minute war der aber sehr schmeichelhaft. Es spielte, nein dominierte nur eine Mannschaft, der ERC Ingolstadt. Um diesen Ansturm zu bremsen und das eigene Team aufzuwecken, musste Larry Mitchell eine Auszeit nehmen. Und die wohl magischen Worte wirkten, Augsburg war urplötzlich mittendrin, statt nur dabei. Vor allem bei den schnellen Attacken der Gäste wirkte die Verteidigung des ERC ein ums andere Mal hilflos und überfordert. Tobias Draxinger der Nutznießer einer dieser Gegenstöße (13.) und die 2:1 Drittelführung doch nicht ganz unverdient für die Gäste.
Im Mittelabschnitt bestimmte der Kampf das Geschehen. Ingolstadt wusste aus mehreren Überzahlspielen kein Kapital zu schlagen, vier Torschüsse in 20 Minuten spiegeln das wohl deutlich genug wieder. Dafür kamen die Augsburger auch zu ihrem Tor in Unterzahl, Gregory Moore darf sich den auf seine Fahnen schreiben. Freude kam bei den Gästen trotz Führung nicht auf, musste Petr Macholda nach einer guten halben Stunde ins Krankenhaus gebracht werden. Er krachte unglücklich in die Bande und verletzte sich dabei an der Schulter.
Es dauerte auch bis zur 44. Minute, ehe dieses Derby wieder deutlich an Fahrt aufnahm. Da erzielte Tyler Bouck mit einem Schlenzer den 2:3-Anschlusstreffer und beide Teams investierten wieder mehr ins Spiel und erhöhten deutlich das Tempo. In Überzahl sollte es dem ERC dann auch gelingen, den Ausgleich zu markieren. Endlich einmal schnell gespielt, Passspiel ohne viel Firlefanz und drin war der Abstauber von Jared Ross (52.) Möglichkeiten, sich nun die volle Ausbeute an Punkten zu sichern, hatten beide Mannschaften. Auf Ingolstädter Seite vergab unter anderem Petr Fical, Brian Roloff hätte 30 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit zum Helden der zahlreich mitgereisten Augsburger werden können.
Da auch in der Verlängerung kein Sieger ermittelt werden konnte, musste das Penaltyschießen entscheiden. Hier zeigte sich vor allem Kris Sparre abgebrüht und zielsicher, Augsburg zum ersten Mal in der aktuellen Saison in der Verlängerung nicht erfolgreich.
Larry Mitchell bedauerte einerseits, dass seine Mannschaft nicht für ihre harte Arbeit belohnt wurde, war aufgrund der stetig kleiner werdenden Personaldecke zum Spielende hin aber mit dem Punkt zufrieden. Arbeit gibt es für beide Trainer, vor allem nach so einem Derby.