Die Tigers sind zurückBann gebrochen

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Dylan Yeo wurde am Ende vom Team zu besten Spieler gewählt und auch Coach Larry Mitchell lobt den Verteidiger. Yeo nimmt das Lob lachend entgegen, meint aber bescheiden: „Das zu hören, ist natürlich schön und es ehrt mich, aber ich denke, es ist eine Mannschaftsportart. Es ist nicht wirklich möglich, dass einer alleine ein Spiel gewinnt. Wir waren alle gut. Das ganze Team hat heute sehr gut gespielt und wir haben endlich wieder gewonnen, jetzt schauen wir nach vorne.”

Straubing begann nicht wie ein Team, das sieben Mal in Folge verloren hat. In Gegenteil, die Tigers übernahmen von Anfang an das Kommando. In der ersten Überzahl konnten die Hausherren nicht nur ihr Publikum überraschen, sondern auch die Berliner. Fast schon traumwandlerisch lief die Scheibe.  Jeremy Williams zog trocken ab und die Führung war perfekt. Zweite Strafe, zweites Tor. Erst die dritte Strafe konnten die Gäste unbeschadet überstehen. Straubing spielte mit viel Zug zum Tor und einen starken Forecheck. Gegen Ende des Drittels konnten sie sogar bei fünf gegen fünf eine Art Powerplay aufziehen. Doch mitten in diese Druckphase fuhren die Eisbären einen Konter und kamen zum Anschlusstreffer. Jetzt würde man sehen, ob die Tigers wieder stabil sind oder ob sie wieder auseinanderbrechen. Bis zur Pause hielten sie sich wacker. Berlins Coach Uwe Krupp kommentiert das Eröffnungsdrittel so: „Ich glaube, das Powerplay der Straubinger hat am Anfang den guten Start erlaubt. Zwei Tore Vorsprung rausgespielt, wir sind dann mit etwas Glück nochmal rangekommen, es hätte aber auch 3:0 für Straubing stehen können.“

Straubing zerfiel nicht. Sie spielten stark weiter, doch auch die Gäste bauten nun von Minute zu Minute mehr Druck auf und die Niederbayern mussten sich immer mehr auf die Defensive konzentrieren. Krupp erinnert sich: „Im zweiten Drittel haben wir besser gespielt, sind besser ins Spiel gekommen. Haben uns gesteigert, sind mehr Schlittschuh gelaufen.“ Es kam, wie es kommen musste und Daniel Fischbuch gelang ein „schmutziges Tor“ zum Ausgleich. Wieder schaute man auf die Straubinger. Tommy Brandl berichtet: „Wir haben viel weniger Strafen genommen, das hat es uns auf jeden Fall einfacher gemacht. Wir wussten, dass wir uns durch ein oder zwei Gegentore nicht aus der Ruhe bringen lassen sollten.“ Die Tigers fingen sich und blieben bei der Musik. Keine Spur von zittern. Kurz vor Drittelende konnten sie die Führung dann sogar zurückholen und mit einem knappen Vorsprung zum zweiten Mal in die Kabine gehen. Uwe Krupp sagt: „Das 3:2 war das entscheidende Tor.“ Brandl meint: „Es hat uns natürlich auch geholfen, dass wir dann wieder das Führungstor machen. Da war die Motivation und die Euphorie gleich wieder da.“

Dass die Eisbären in Schlussdrittel einen Sturmlauf starten würden, konnte man erwarten. Angriff um Angriff rollte auf Matt Climie zu. Doch alles was ein Tigers-Trikot anhatte, warf sich in die Berliner Schüsse. Das waren wieder die Tigers, wie man sie kennt. Kämpfen bis zur Schmerzgrenze. Am Ende zahlte es sich aus. Micki DuPont nahm eine Strafe und die Hausherren bekamen Oberwasser. In der Strafe passierte nichts, aber Sekunden nachdem die Gäste wieder vollzählig waren, besorgte Steven Zalewski die Vorentscheidung. Auch mit sechs Feldspielern war für die Eisbären kein Durchkommen. Den Schlusspunkt setzte Mike Hedden per Emty-Net-Tor. Damit beenden die Niederbayern die schwarze Serie von sieben Niederlagen und konnten seit dem 30. September erstmals wieder punkten.

Uwe Krupp fasst das Spiel so zusammen: „Straubing hat heute mit viel Entschlossenheit gespielt, die waren bereit, alles für den Sieg zu tun. Sie sind sehr gut in der Defensive gestanden und haben viele Schüsse geblockt. Bei allen Versuchen, die wir hatten, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, hat Straubing einen Weg gefunden, diese Versuche zunichte zu machen. Insgesamt müssen wir als Mannschaft geradliniger spielen. Wir haben heute nicht genug in den Bereichen gearbeitet. Man muss in die Gegenden gehen, in denen Spiele gewonnen werden, in der Offensive und in der Defensive. Du kannst nicht zwei Tore abgeben, unmittelbar nachdem der Torwart den Save gemacht hat.“

Straubing spielte heute 60 Minuten Eishockey und genau das machte den Unterschied. Das meint auch Dylan Yeo: „Der Unterschied war heute, dass wir die ganzen 60 Minuten hart gearbeitet und Eishockey gespielt haben. Die Spiele zuvor haben wir immer nur 35 oder 40 oder 50 Minuten gespielt. Wir hatten immer ein paar Minuten, in denen wir aufgehört haben, zu arbeiten und Eishockey zu spielen.“ Doch warum die Niederbayern heute wieder 60 Minuten Eishockey spielen konnten, ist nicht so leicht zu erklären. Tommy Brandl weiß auch nicht so recht, an was es lag: „Wenn wir das wüssten, hätten wir das schneller abgestellt. Ich glaube, dass es eigentlich nur über harte Arbeit geht. Wir haben die Woche gut trainiert, wir haben auch die letzten Spiele hart gearbeitet. Wir waren halt zu undiszipliniert und das hat uns die Spiele gekostet.“ Ein Faktor in Straubing ist oft der Fan. Brandl hat das heute wahrgenommen: „Die Fans standen heute auch hinter uns, das hat man auch deutlich gemerkt.“ Außerdem ist der Glaube zurück im Team: „Zu keinem Zeitpunkt hat irgendjemand daran gedacht, dass wir das Spiel verlieren könnten. Wir hatten heute sehr viel Spaß, weil wir über weite Strecken überlegen waren. Wenn man merkt das man deutlich besser Spielt als der Gegner, dann macht das auf jeden Fall Spaß“, sagt Brandl abschließend.

Tore: 1:0 (7.PP) Jeremy Willimas (Scott Timmins), 2:0 (10.PP) Scott Timmins (Mike Connolly, Sean Sullivan), 2:1 (19.) Darin Olver (Sven Ziegler, Micki DuPont), 2:2 (27.) Daniel Fischbuch (Nick Petersen, Darin Olver), 3:2 (40.) Mike Hedden (Adam Mitchell, Maury Edwards), 4:2 (56.) Steven Zalewski (Mike Hedden, Adam Mitchell), 5:2 (60.EN) Mike Hedden (Thomas Brandl, Sandro Schönberger).

Schiedsrichter: Stephan Bauer, Andre Schrader; Linienrichter: Lukas Kohlmüller, Pascal Kretschmer.

Strafen: Straubing 6; Berlin 12 +10 Nick Petersen.

Zuschauer: 3.962.


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