Die Sommerarbeit in StraubingNach der Saison ist vor der Saison

Harrison Reed verstärkt Straubing
„Ich habe ihn mir einige Male angesehen, er hat uns sehr begeistert. Er hat sich jedes Tor erarbeitet. Harrison ist ein harter Arbeiter der seine Punkte in Crimmitschau hart verdient hat. Ein Spieler, der das in der zweiten Liga so macht, hat in meinen Augen eine Chance auf die erste Liga verdient“, lobte Jason Dunham den Einsatz von Reed in der defensiven und Mittelzone. Mit dieser Einstellung passt Reed ins Straubinger Grundkonzept, das über harte Arbeit auf dem Eis zum sportliches Erfolg führen soll. Reed wird in Straubing als Center spielen. „Es war das erste Jahr, das er außen spielte, er hat sein Leben lang Mittelstürmer gespielt. Wenn er außen spielen kann ist das super, aber wir haben ihn als Center geholt“, meint der sportliche Leiter.
Reed betont in einem kurzen Statement, dass er gehört hat, dass Straubing ein guter Platz zum Eishockeyspielen ist. Er hat auch von großartigen Fans gehört und freut sich auf die neue Herausforderung. Zudem betont er, dass harte Arbeit ihn als Spieler ausmacht und dass dies sein Weg zum Erfolg ist. Auch Geschäftsführerin Gaby Sennebogen äußerte sich erfreut über die Verpflichtung und lobt die Einstellung von Reed. „Mich freut es sehr, dass er, bevor er heimfliegt, nach Straubing gekommen ist, sich die Stadt anschaut und uns kennen lernen möchte. Das zeigt mir sein Interesse an uns und spricht sehr für Harrison.“
Wirtschaftliche Gründe erhöhen Eintrittspreise
Zwar bleiben die Preise für die Einzeltickets, für reguläre und Super-Sitzplatz-Dauerkarten stabil, jedoch müssen die Fans einen etwa zehnprozentigen Aufschlag auf reguläre und Super-Stehplatz-Dauerkarten in kauf nehmen. Gaby Sennebogen begründet das mit mehreren Faktoren. Einer davon sind die Abgaben an die Berufsgenossenschaft: „In unserer ersten DEL-Saison lagen diese bei 180.000 Euro, jetzt sind wir bei einer knappen halben Million. Die nächsten Jahre wird das immer mehr werden. Die Beiträge steigen die nächsten drei Jahre, jedes Jahr um jeweils fünf Prozent an.“
Bundesprüfer nehmen Clubs unter die Lupe
Weiter berichtet Gaby Sennebogen: „Seit zwei Jahren werden alle DEL-Clubs von Bundesprüfern unter die Lupe genommen. Jede normale Firma wird von hiesigen Betriebsprüfern geprüft, für alle Sportclubs haben sich jetzt aber Bundesprüfer aus dem Bundesfinanzministerium eingeschaltet. Diese haben erst eine Bestandsaufnahme gemacht und haben dann festgestellt, dass manche Dinge in den Arbeitsverträgen anders hätten sein sollen.“ Genaueres erfährt man nicht. „Das betrifft die ganze Liga, aber auch andere Sportarten.“ Nach Wissen der Geschäftsfrau ist die Prüfung etwa der Hälfte der DEL-Clubs abgeschlossen. „Die zweite Hälfte hängt noch immer im Unklaren und weiß nicht, was herauskommt.“ In Straubing ist die Prüfung abgeschlossen „Die wollten horrende Nachzahlungen, dann wäre die ganze Liga zerbrochen. Die Clubs, bei denen die Prüfung abgeschlossen ist, haben sich mit den Bundesprüfern auf eine bestimmte Summe geeinigt, das hängt von den Spielergehältern ab. Für uns war die Summe ein sechsstelliger Betrag, den alleine unsere Gesellschafter stemmen.“ Doch damit nicht genug: „Das gilt für die Jahre 2009 bis 2013 und ist damit erledigt. Aber die Änderungen in den Arbeitsverträgen gelten ab sofort für alle neuen Verträge. Dadurch werden die Personalkosten teurer.“
Langjähriger Sponsor beendet Engagement
Was schon seit dem Ende der letzten Spielzeit ein Thema in Straubings Gerüchteküche war, bestätigt Gaby Sennebogen nun, ohne jedoch den Namen des scheidenden Sponsors preiszugeben. „Es war unser Sponsorpartner auf dem Energiesektor, der schon viele Jahre dabei war. Die haben aber jetzt ihre Firmenphilosophie geändert und machen nur noch Biathlon und Volksportläufe. Das betrifft aber die ganze Liga, denn sie steigen überall aus. Uns fehlt dadurch eine höhere fünfstellige Summe.“
Andere Clubs treiben Spielergehälter
Was der Frontfrau der Tigers ebenfalls Sorgen bereitet, ist der Eintritt neuer Gesellschafter bei anderen Clubs. „Zum Beispiel Red Bull bei München oder in Düsseldorf steigen zwei russische Geschäftsmänner ein. Diese Clubs haben ab dem Zeitpunkt mehr Geld, das heißt, alle Spielergehälter steigen, auch für uns. Im Endeffekt treiben die die Gehälter hoch. Wenn wir an einem Spieler interessiert sind und diese gerne haben wollen, und wenn dann diese Clubs mitbieten, dann ist das für uns kleinen Club umso schwieriger.“
Lizenz nicht in Gefahr
Offenbar sollen in der niederbayrischen Umgebung Gerüchte aufgekommen sein, dass die Lizenz der Straubing Tigers auf den Markt kommen soll, da diese kein Geld mehr haben. Dies berichtet Kollege Tobias Welck und konfrontiert damit die Clubführung. „Ich weiß nicht, wer so einen Schmarrn in die Welt setzt“, entgegnet Gaby Sennebogen. „Daran ist überhaupt nicht dran! Ich kann diese Gerüchte nicht verstehen. Wir werden weiterspielen.“
Kooperation mit Kaufbeuren soll weitergehen
„Bis jetzt ist nichts unterschieben, wir treffen uns nächste Woche nach der U18-WM. Ich habe mit Didi (Anm. d. Autors Dieter Hegen) gesprochen, es müssen ein paar kleine Details ausgearbeitet werden“, so Jason Dunham. Über den Klassenerhalt der Joker freut sich dieser sehr. „Didi hat richtig wenig Leute gehabt, auch wegen Problemen mit der Halle. Es ist sehr leicht, mit Kaufbeuren zu arbeiten. Es ist ein sehr guter Kooperationspartner, der sehr ehrgeizig ist. Kaum ein anderer Verein mit so wenig finanziellen Möglichkeiten hat so viele Profispieler herausgebracht. Das ist extrem gut.“ Der oft gehörte Einwand, dass die Kooperation nur auf dem Papier besteht und man den Kaufbeurer Spieler nie die Möglichkeit gegeben hat, DEL-Luft zu schnuppern, erklärt Dunham recht einleuchtend: „Die haben teilweise mit 13 oder 14 Spielern in Kaufbeuren gespielt. Da war es besser, dass die in Kaufbeuren spielen. Dort spielen sie Überzahl, Unterzahl, in der ersten oder zweiten Reihe. Das ist für mich wichtiger.“ Dunham betont auch, dass dies besser sei, als zwei Wechsel in der vierten Reihe in Straubing zu bekommen. Wenn sich die Spieler entsprechend entwickeln, werden sie auch nach Straubing kommen. Dazu führt Dunham als Beispiel Marcel Brandt an, der sich über Regensburg für die DEL empfohlen hat.
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