„Die Scheibe hatte heute Augen für die Kölner“Hamburg - Köln 1:3
Bislang blieben die Hamburger erfolglos: Vom Verletzungspech geplagt hatten sie schon alle drei vorherigen Spiele verloren und bilden somit das Schlusslicht der Tabelle. Weiterhin fehlten Kapitän Christoph Schubert, Frédérik Cabana, Brett Festerling und Phillip Dupuis bei den Hamburgern – einen kleinen Lichtblick gab es dennoch: Dänenstürmer Morten Madsen verstärkte nach seinem ausgeheilten Muskelbündelriss wieder die Mannschaft.
Vom Beginn an entwickelte sich ein schnelles, umkämpftes Spiel, in dem die Gäste dominierten bis der wieder genesene Morten Madsen in der zehnten Minute für die Hamburger den Puck erkämpfte, der dann durch ein geschicktes Zuspiel auf Adam Mitchell, der frei vorm Tor der Haie stand, den Weg an Goalie Danny aus den Birken vorbei ins Netz der Haie fand und somit die Freezers in Führung brachte. Lange währte die Hamburger Freude nicht – während Clark und Garrett Festerling kurz vor Ende des Drittels auf die Strafbank mussten, nutzten die Kölner das Unterzahlspiel der Hamburger – deren Achillesferse – für sich und sorgte für den Ausgleich: Charlie Stephens versenkte einen Flachschuss von der blauen Linie zum 1:1.
Nach der Pause legten die Domstädter gleich noch mal nach, diesmal war es Alexander Sulzer, der für die Haie von der blauen Linie ins Tor der Hamburger traf und damit sein Team in Führung brachte. Kurz vor Ende des Drittels hieß es dann nach Einsicht des Videobeweises 3:1 für die Gäste und auch hier war es ein Schuss von Alexander Sulzer, abgelenkt von Ex-Freezers-Spieler John Tripp und unhaltbar für den Hamburger Goalie Dimitrij Kotschnew.
„Einen Spieler wie Tripp oder Stephens kannst du vom Tor nicht wegschieben, das bringt nichts und das nimmt mir nur noch mehr die Sicht, wenn jemand das versucht“, so Dimitrij Kotschnew. „Also ist das Sinnvollste, was du machen kannst, den mehr oder weniger vor dem Tor alleine zu lassen, dem Torwart die Sicht zu geben und versuchen, seinen Schläger zu kontrollieren.“
Im Schlussdrittel versuchten die Hamburger noch mal alles, aber die Haie verteidigten ihre Führung und ließen nichts zu. Trotz vieler guter Chancen vielen keine weiteren Tor auf beiden Seiten. Hamburgs Thomas Oppenheimer sagte: „Wir müssen halt weiter ackern und weiter Gas geben und uns aus der Situation wieder rausholen.“
Aus dem Blickwinkel des Hamburger Goalies Dimitrij Kotschnew: „Bei allen drei Toren war es für mich heute sehr, sehr schwierig, die Schiebe zu sehen. Im Großen und Ganzen haben wir uns viele Chancen erarbeitet. Man sagt so schön, dass die Scheibe heute Augen hatte für die Kölner, dass die ihren Weg durch tausend Mann von der blauen ins Tor gefunden hat. Wir haben gut gespielt und unsere Chancen erarbeitet, jetzt geht´s halt darum diese Torchancen auch mal zu verwerten, das heißt, dass die Dinger auch mal rein gehen. Die Qualität bei den Jungs ist da.“
Uwe Krupp, Trainer der Kölner Haie, zum Sieg: „Das Spiel heute Abend war hart umkämpft und beide Mannschaften haben versucht, Druck auszuüben, wenn sie die Chancen hatten. Der Unterschied war unser Unterzahlspiel, das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir heute Abend gewonnen haben, in Überzahl haben wir dann das nötige Ausgleichstor geschossen. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte heute einfahren konnten, bei den letzten Spielen in Hamburg waren wir nicht immer erfolgreich.“
Hamburgs Trainer Benoit Laporte über seine Mannschaft: „Wir haben sehr gut angefangen, das erste Drittel war unser bestes, das zweite war zu passiv, momentan, wenn die Mannschaft zurückliegt, verliert sie das Selbstvertrauen. Im letzten Drittel haben wir gut gespielt, wir kreieren genügend Torchancen, aber schießen einfach kein Tor.“
Für die Hamburg Freezers geht es nun als nächstes nach Nottingham. Dort bestreiten die Hanseaten am Dienstag, 23. September, um 20.30 Uhr ihr fünftes Spiel der Champions Hockey League gegen die Panthers. Das nächste DEL-Heimspiel steht dann am Freitag, 26. September, um 19.30 Uhr gegen die Grizzly Adams Wolfsburg an.
Tore:
1:0 (9:37) Mitchell (Madsen)
1:1 (15:27) Stephens (Schmölz) – PP1
1:2 (26:37) Sulzer (Gogulla, Iggulden)
1:3 (36:35) Tripp (Sulzer, Pfohl)
Schiedsrichter: Aumüller, Bauer – Janssen, Ponomarjow
Strafen: Hamburg 6, Köln 12.
Zuschauer: 6747
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