Die MUM Reihe macht den UnterschiedMannheim - Berlin 4:1

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Konnten sie in Spiel Eins, welches Rob Zepp einen Shut-out bescherte, ihre Chancen nicht verwerten, bemühten sie gestern Abend den Vergleich mit der Ketchup Flasche, erst nichts, dann alles. „Hoffentlich nicht“, meinte Harold Kreis nach dem Spiel, „wir wollen ja noch ein paar Spiele spielen“.

„Wir wollen zeigen, dass wir besser spielen können“, sagten Markus Kink und Frank Mauer, sicher stellvertretend für die Mannschaft und das bewiesen die Adler. Mit „Mumm“ kamen die sie aus der Kabine, weit weniger nervös als in Berlin und das war auch nötig, denn Berlin versteckte sich keineswegs. Das gewohnt kombinationssichere Angriffsspiel der Eisbären über die blaue Linie und in den Slotbereich vor das gegnerische Tor erforderte die volle Aufmerksamkeit der Adler Verteidigung.

Den Berlinern fehlte gestern Abend jedoch etwas der Zug zum Tor, ihre Schüsse wurden geblockt, eine zweite Chance erhielten sie selten. Die Mannheimer räumten vor ihrem Tor gut auf und schalteten ihrerseits bei Puckgewinn schnell um in die Offensive. Sie sorgten konsequent für Verkehr vor Rob Zepps Tor und ließen sich nicht, wie in Berlin, so leicht aus der Slotzone drängen. Lohn dafür war das erste Tor gegen Rob Zepp, in der zwölften Minute brachte Christoph Ullmann im zweiten Versuch den Puck im Tor unter. Drei Minuten später bewies Berlin, dass es Geschenke annimmt, Barry Tallackson schnappte sich einen verkorksten Aufbaupass im Drittel der Adler und überwand Freddy Brathwaite mit einem platzierten Schuss zum Ausgleich. Bis Ende des ersten Drittels konnte man nicht erkennen, wo die Reise für welche Mannschaft hingeht. Ein offener Schlagabtausch, intensiv und hochklassig aber fair, ein richtiges Play-off Spiel eben, mit Schiedsrichtern, die ein solches auch zulassen und vieles laufen ließen, auf beiden Seiten.

Anfang des zweiten Drittels hatte Berlin seine stärkste Phase. Die Adler überließen den Eisbären zu widerstandslos die neutrale Zone, das hatte zur Folge, dass die Berliner mit Schwung ins Mannheimer Drittel kamen und für einige brenzlige Situationen sorgten, die die Adler mit Kampf, Glück und dem abermals starken Freddy Brathwaite meistern konnten. Mannheim antwortete in dieser Phase des Spiels mit Kontern, darunter zwei Breaks von Ronny Arendt und Yanick Lehoux, beide Beute des ebenso starken Rob Zepp im Berliner Tor. Nach circa zehn Minuten stabilisierte sich das Positionsspiel der Adler wieder, die Überlegenheit der Berliner ließ nach, sie sahen sich verstärkt mit defensiven Aufgaben beschäftigt. In der 33. Minute erzielte dann Kenneth Magowan das Führungstor für Mannheim. Dieser Treffer bescherte den Adlern das Momentum des Spiels. Sie hatten die Eisbären fortan im Griff, bis auf die Momente, in denen Adler Spieler „vor lauter alles richtig machen wollen“, zu kompliziert agierten und Fehlpässe produzierten. Kurz vor Schluss des zweiten Drittels hätte T.J. Mulocks Schuss nach einer solchen Situation beinahe den Ausgleich als Folge gehabt.

Im letzten Drittel kamen die Mannheimer mit der „zweiten Luft“ aus der Kabine. Mike Glumac und Yannick Lehoux setzten Pfosten und Lattentreffer Nummer Drei und Vier, bevor Adam Mitchell in der

46. und 47. Minute auf 4:1 erhöhte. Gegenwehr der Eisbären erfolgte nur noch punktuell, Teile der Mannschaft hörte auf Schlittschuh zu laufen, Berlins Reihe um Tallackson und Olver tauchten ganz ab. Einige für Play Offs übliche Nettigkeiten nach dem Motto, wir sind noch da und sehen uns wieder, wurden noch ausgetauscht, am Spielstand änderte sich nichts mehr.

Für die "Special Effects" sorgte Berlins Trainer Don Jackson, der in seiner Spielerkarriere in 695 Spielen immerhin 1165 Strafminuten sammelte. Er beklagte sich im Allgemeinen über nichtgeahndete Checks/ Stockchecks gegen den Kopf und Stockfouls, versucht oder ausgeführt von Adler-Spielern, im Speziellen sah er dies von Adler Kapitän Markus Kink an dem wieder mitwirkenden Florian Busch. In der zweiten Drittelpause versuchte er mit Markus Kink, wohl nicht gerade charmant, darüber zu sprechen, was er zu sehen geglaubt hat. Adler Manager Teal Fowler unterband das umgehend.

Das lässt den unmotivierten Check an Markus Kink im letzten Drittel von Mads Christensen, der ihm eine 2 + 10 minütige Strafe einbrachte, in einem seltsamen Licht erscheinen.

Nach dem Spiel hatte er mit seiner Mannschaft wohl auch viel zu besprechen, er ließ Harold Kreis und die versammelte Presse ungewöhnlich lange warten, um dann, doch erschienen, mit zwei Sätzen sein Statement anzufangen und zu beenden: „Mannheim war heute besser“ und „wir haben uns nicht genug gewehrt“. Bei den nachfolgenden Gesprächen mit Pressevertretern wiederholte er seine Vorwürfe.

Nun, für Zündstoff ist reichlich gesorgt, Freitag geht es weiter.



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