Die Heimkehr der Straubing Tigers
In der Eishockeystadt Straubing beginnt die Saison erst jetzt an diesem Freitag so richtig. Drei Monate weilten die Tigers in ihrem Heimexil in Regensburg, weil die Heimstätte nach einem Brandschaden noch nicht bespielbar war. Es war keine einfache Zeit für den Club, der dadurch einen finanziellen Schaden von 200.000 Euro erlitt, das Team und die Fans.
Bis zu zwei Stunden sei man deshalb manchmal an einem Tag auf der Straße gewesen, bemerkt Trainer Bob Manno. „Für eine Woche ist das okay. Aber drei Monate lang ist das schon recht unbequem.“ Doch damit ist nun Schluss!
Seit Mittwoch, als das erste Eistraining im Stadion am Pulverturm möglich war, werden die Kufen nun wieder in der Gäubodenmetropole geschliffen. Die Arena, in der immer noch durch die notwendig gewordene Schließung der Ostseite für nun insgesamt 2,1 Millionen Euro gebaut wird, ist wieder bespielbar und präsentiert sich in einem neuen „Look & Feel“. Nicht nur an der Eingangseite wurde Hand angelegt, auch an anderen Stellen gab es Verbesserungen, so zum Beispiel durch eine neue, leistungsstarke Lichtanlage.
„Die Jungs fühlen sich nun viel wohler“, ist sich der Coach der positiven Energien, die mit der Heimkehr einher gehen, sicher. Diese gilt es am Wochenende nun gleich in einem Heim-Doppel gegen Duisburg, zu dem Kellerduell werden am Freitag 5.000 Zuschauer oder mehr erwartet, und Hamburg in Zählbares umzumünzen.
Gerade das war in den letzten Spielen nicht einfach. Vor Wochenfrist machten die Tigers gegen Krefeld (0:3) und in Ingolstadt (1:2) aus über siebzig Torschüssen nur einen winzigen Treffer. So kann man in der DEL nur schwerlich zu Punkten kommen. „Ich hatte diese Ergebnisse so nicht erwartet“, macht Bob Manno aus seiner Enttäuschung nach wie vor keinen Hehl. Er weiß auch: „Für viele Leute entscheiden die Tore darüber, ob wir gut gespielt haben oder eben schlecht.“
Zurück in Straubing beginnt die Saison nun vielleicht nicht neu, aber für eine Initialzündung taugt die Situation in diesen Tagen allemal. Das sollte auch für Torhüter Mike Bales gelten. Der erfahrene Kanadier bekommt bis zur Länderspielpause Anfang November von Bob Manno einen Vertrauensbonus, nachdem zuletzt auch immer wieder der eigentliche Back-Up Markus Janka im Kasten stand und Druck ausübte.
Vier Spiele lang hat Mike Bales nun die Chance zu zeigen, dass er nach wie vor der „Nummer eins Goalie“ ist, als den ihn Bob Manno bezeichnet. Es ist gut möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass er diese nutzen kann. „Das gibt ihm die Gelegenheit, sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen“, sagt der Italo-Kanadier.
Mike Bales, dem es in der bisherigen Saison an Konstanz und manchmal auch der Unterstützung seiner Vorderleute (Bob Manno: „Er war vielleicht ein wenig enttäuscht darüber, wie vor ihm gespielt wurde“) mangelte, schlägt in der DEL-Statistik mit momentan nur 85,6 Prozent Fangquote zu Buche. Da gibt es Aufholbedarf.
Das gilt auch ein wenig mit dem Blick auf die Tabelle, will man die Saison weiter interessant gestalten. Nun mit 14 Punkten auf Rang 14 angelangt, geht es für die Straubing Tigers in den nächsten Spielen zumindest darum, den Anschluss an die Ränge davor weiter zu halten, wenn nicht sogar zu verringern.