Die Hamburger Hoffnung lebtHamburg - Ingolstadt 2:0
Die Ingolstädter konnten dem Spiel etwas gelassener entgegensehen, fehlte ihnen doch nur noch ein Spiel zum Einzug ins Finale und die Statistik spricht bislang für sie: In 20 Jahren DEL-Geschichte gab es nur einmal eine Mannschaft, die zuvor 3:1 in Führung lag und es nicht ins Finale geschafft hat – das war Iserlohn. Der ERC würde dann zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Einzug ins Finale schaffen oder die Hamburger drehen entgegen allen Statistiken den Spieß noch einmal um und entscheiden die Serie für sich. Beide Mannschaften können also noch Geschichte schreiben.
Nach dem Foul in Ingolstadt traten die Freezers ohne Top-Spieler David Wolf gegen den ERC Ingolstadt an. Benoit Laporte, Trainer der Hamburger, hatte die Reihen umstellen müssen: „Eine Entscheidung musste getroffen werden, Pettinger spielte eine unglaublich gute Abwehr diese Saison“ – und sollte alle Erwartungen von Laporte übertreffen.
Die Hamburger wirkten anfangs noch deutlich angespannt und leisteten sich einige Fehlpässe, konnten aber vermeiden, dass die Ingolstädter in Führung gingen. Die Hälfte des ersten Drittels war bereits gespielt und die Panther in Unterzahl, da fühlte Kevin Schmidt schon mal vor und markierte das Tor der Ingolstädter. „Pfosten?“, fragte Kapitän Christoph Schubert noch etwas ungläubig, schwang sich dann selbst auf das Eis und brachte den Puck mit gemessenen 130 km/h ins Netz der gerade wieder vollzähligen Ingolstädter. Die Fans, der siebte Mann für die Freezers, machten wieder ordentlich Stimmung, Sitzplätze hätte es diesmal in der Arena nicht gebraucht.
„Es ist immer sehr wichtig in Führung zu gehen, nicht nur in Hamburg, sondern besonders auch in Ingolstadt. Ich spreche mit dem Team aber nicht im Besonderen darüber, um nicht noch unnötig Druck zu machen“, so Laporte mit dem nächsten Auswärtsspiel in Aussicht. Druck machten dafür die Ingolstädter Gegner auf die Abwehr der Freezers nach dem Seitenwechsel. Doch die hielt stand und Sébastien Caron seinen Kasten sauber. Beide Seiten kämpften verbissen: die Hamburger wollten ihre Führung nicht wieder hergeben und die Ingolstädter suchten nach Möglichkeiten zum Ausgleich. Ein hartes hitziges Spiel bei dem auch nach der Schlusssirene des zweiten Drittels noch weitergekämpft wurde.
So begann das letzte Drittel auch mit vier gegen vier, Travis Turnbull und Garrett Festerling hatten Zeit zum Abkühlen auf der Strafbank. Die Freezers weiterhin bestrebt, ihre Führung auszubauen, nahmen immer wieder das Tor der Panther unter Beschuss „Wir hatten ein paar mal Pfosten, kommen der Sache immer näher und treffen schon mal das Aluminium“, scherzte Christoph Schubert. Auch auf Seiten der Ingolstädter gab es gute Chancen, doch die Scheibe wollte nicht ins Netz und so endete die letzte Phase wie sie begann mit einer hitzigen Auseinandersetzung und daraus resultierenden vier zu vier Spiel. Als Goalie Timo Pielmeier auf Seiten der Gäste das Tor verließ, hieß es noch 30 Sekunden fünf zu vier für die Gäste, doch die Gastgeber nutzen den Raum um mit ein Empty-Net-Goal durch Pettinger, eigentlich Verteidiger in diesem Spiel, die Führung weiter auszubauen. Der Hamburger Goalie Sébastien Caron leistete den Assist zu diesem Befreiungsschlag gegen die Panther.
Den Hamburgern gelang es heute die Serie zum 2:3 zu verkürzen. Sonntag findet nun das nächste Spiel in Ingolstadt statt. „Alles, was wir wollen, ist ein Spiel in deren Arena zu gewinnen, wir hatten zwei Chancen und nun haben wir Spiel 6 in Ingolstadt. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen gewinnen und dann wieder kommen und hier gewinnen“, fasste es Druval Westcott zusammen und hatte auch gleich eine Erklärung für den aktuellen Erfolg: „Geduld und wir haben das wahrgenommen, was uns geboten wurde. Es ist immer auch schön, das erste Tor zu machen. Wir haben einfach unser Spiel gemacht heute Abend und es ihnen nicht leicht gemacht.“
Kapitän Christoph Schubert über den Sieg: „Wir haben nicht viele Chancen zugelassen, aber die, die sie gehabt haben, waren schon nicht so verkehrt. Doch das Glück war halt auf unserer Seite.“ Wird das Glück den Freezers Sonntag in Ingolstadt auch holt sein und können die Freezers damit drei Jahre Pech auf Ingolstädter Eis brechen oder ziehen die Panther zum ersten Mal ins Finale? Eines scheint zumindest sicher: in Ingolstadt wird es wieder heiß hergehen auf dem Eis.
Tore:
1:0 (10:10) Christoph Schubert (Druval Westcott),
2:0 (58:41) Matthew Pettinger (Sebastien Caron/ENG).
Strafen: Hamburg 8 + 10 (Westcott), Ingolstadt 10.
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek / Stephan Bauer
Zuschauer: 9.827
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