Die große DEL-Vorschau von HockeywebZahlen, Favoriten, Neuigkeiten: Das wird neu in der 25. Jubiläums-Saison
Holt München den vierten DEL-Titel in Folge? (picture alliance / SvenSimon; picture alliance/Uwe Anspach/dpa; picture alliance/City-Press; picture alliance/Christophe Gateau/dpa)Endlich. Es geht wieder los. Am Freitag startet die Deutsche Eishockey-Liga in die 25. Jubiläums-Saison. Die erste nach dem olympischen Silber-Wunder von Pyeongchang. „Wir nehmen den Wind von Olympia mit. Wir sind heiß auf Eis“, freut sich DEL-Chef Gernot Tripcke auf die neue Spielzeit. Die beginnt gleich mit einem Knaller. In einer Neuauflage des Finales der vergangenen Saison empfängt Vizemeister Berlin den Titelträger aus München (19.30 Uhr/Sport1). Vorhang auf. Favoriten, Fakten, Neuigkeiten. Hockeyweb sagt, was ihr zur neuen Saison wissen müsst.
Viele Trainer-Wechsel
An der Bande hat sich einiges geändert. Die Eisbären Berlin (Clement Jodoin), die Grizzlys Wolfsburg (Pekka Tirkkonen), die Düsseldorfer EG (Harold Kreis), die Krefeld Pinguine (Brandon Reid), die Nürnberg Ice Tigers (Kevin Gaudet) und die Adler Mannheim (Pavel Gross) haben neue Cheftrainer. Die DEL-Trainer rechnen vor dem Saisonstart wieder mit deutlich mehr Konkurrenz für die Bullen aus München, die den vierten Titel in Serie anpeilen. Nur sechs der teilnehmenden Trainer oder Sportchefs nannten den EHC vor Beginn der Saison als klaren Titelfavoriten. Mehr Konkurrenz würde auch die DEL-Spitze freuen. „Ich habe nichts gegen München, aber klar ist Abwechslung schön", sagt Tripcke.
Meister-Fluch nach dem Triple
Statistisch wird es diesmal nichts mit dem Titel für den EHC Red Bull München. Noch nie seit Gründung der DEL 1994 konnte ein Klub vier Meisterschaften in Serie feiern. Zuvor scheiterten Mannheim (1997 bis 1999) und Berlin (2011 bis 2013) am vierten Meisterschafts-Titel. Besiegen die Bullen den Fluch? Das Selbstverständnis ist in jedem Fall da. Trainer Don Jackson sieht sein Team weiter als Top-Favoriten: „Weil wir unseren Titel wieder verteidigen und immer gewinnen wollen." Der Mann weiß, wovon er spricht. 9 Meisterschaften gewann er schon – einsamer DEL-Rekord. Fünfmal führte der US-Amerikaner, der als Verteidiger zwei Stanley Cups mit den Edmonton Oilers holte, die Eisbären Berlin als Chefcoach zum Titel, einmal war er Co-Trainer Pierre Pagés. Dann feierte der 62-Jährige dreimal in Folge mit München die Meisterschaft. Die meisten Kollegen rechnen diesmal aber mit einem deutlichen spannenderen Titelrennen als in den vergangenen drei Jahren, als stets der mit Brausemillionen unterstützte Klub von der Isar triumphierte. Als größten Herausforderer sehen die DEL-Trainer die Adler Mannheim, die zuletzt 2015 vor dem Beginn der Münchner Meisterserie den Titel holten und danach meist enttäuschten. „Es gibt sicher einige Mannschaften, die dieses Jahr um den Titel mitreden wollen. Dazu gehören in jedem Fall auch wir“, sagte der neue Mannheimer Coach und Adler-Spielerlegende Pavel Gross, der von den Grizzlys aus Wolfsburg in die Kurpfalz zurückkehrte.
Natürlich stehen auch die Eisbären Berlin auf der Kandidatenliste, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit nur hauchdünn am achten DEL-Titel vorbeischrammten. Der Anspruch in der Hauptstadt ist hoch. „Wir wollen wenn möglich nach der Hauptrunde in die Top 4. Man weiß aber, dass die Teams der DEL sehr eng beieinander liegen.“ Zumindest kann sich der siebenmalige Champion voll auf die DEL konzentrieren. Nach vier Spielen und vier Niederlagen ist für die Eisbären die internationale Saison in der Champions Hockey League (CHL) schon wieder vorbei. Aus in der Gruppenphase. Auf einen Favoriten will sich der neue Chef-Coach Jodoin nicht festlegen: „14 Teams haben eine Chance auf die Meisterschaft.“
10 verschiedene Meister gab es in der DEL. Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit sieben Titeln, dahinter folgt Mannheim mit sechs. Weitere Champions: EHC München (3), Köln (2), Düsseldorf, München Barons, Krefeld, Frankfurt, Hannover und Ingolstadt (je 1).
Die DEL-Dauerbrenner
32 Klubs spielten bislang in der DEL. Immer dabei: Adler Mannheim, Kölner Haie, Eisbären Berlin, Nürnberg Ice Tigers, Krefeld Pinguine und Augsburger Panther.
NHL heiß auf Silberhelden
Fünf Nationalspieler verlassen die DEL in Richtung NHL. Dominik Kahun (München/Chicago), Brooks Macek (München/Las Vegas), Yasin Ehliz (Nürnberg/Calgary), Maximilian Kammerer (Düsseldorf/Washington) und Marcel Noebels (Berlin/Boston) versuchen ihr Glück in Amerika und Kanada. Liegt auch daran, dass die NHL-Bosse nach dem Gewinn der sensationellen Silbermedaille bei Olympia die deutschen Helden deutlich mehr im Fokus haben.
München der Krösus
Den höchsten Etat hat München 13,5 Millionen Euro) vor den Mannheim (13), Köln und Berlin (11,5) sowie Nürnberg (11) und Düsseldorf (10,5). Bremerhaven (4,6/Zahlen geschätzt) hat am wenigsten Geld in der Schatulle.
Neue Regeln
Zur neuen Saison hat die DEL zahlreiche Regeländerungen eingeführt. Die Auffälligste: Der Torraum wird anders aussehen. Der bislang übliche Halbkreis vor dem Tor wird nach NHL-Vorbild rechts und links abgeschnitten. Der geschützte Bereich der Goalies ist damit nur noch 2,44 statt 3,60 Meter breit. Im Gegenzug erstreckt sich der Torraum drei Zentimeter weiter in das Spielfeld.
Der Mann mit dem härtesten Schuss
Im Rahmen des 4. DEL MEDIA DAYS fand die DEL STARS & SKILLS Competition statt. Dabei ermittelten die 14 DEL-Clubs ihre Besten in den Disziplinen „Härtester Schuss“ („DER HAMMER“), „Schnellster Läufer“ („DER BLITZ“) und „Geschicktester Spieler“ („DIE HÄNDE“). Während Lokalmatador Markus Eisenschmid (Adler Mannheim) den Preis als „Schnellster Läufer“ erhielt, hatte Phillip Bruggisser (Krefeld) mit 160,1 km/h den härtesten Schuss. Als „Geschicktester Spieler“ konnte sich wie im vergangenen Jahr Mark Voakes (EHC Red Bull München) ehren lassen.
Wintergame in Köln
Am Rhein steigt als einer der Saison-Höhepunkte ist das vierte Wintergame. Am 12. Januar 2019 erwarten die Kölner Haie die Düsseldorfer EG. Die Haie wollen dabei dem Erzrivalen auch den Zuschauer-Europarekord für ein Ligaspiel abjagen. Beim zweiten Winter Game 2015, das Düsseldorf 3:2 gegen Köln gewann, waren 51.125 Fans in die Düsseldorfer Fußball-Arena gekommen. Diese Zahl soll in der Heimstätte des 1. FC Köln überboten werden.
Na dann. Lasst die Spiele beginnen.