„Die Glaskugel hat es gewusst?“Adler Mannheim
Fred Brathwaite - Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.deDas haben die Adler beides erreicht und es lässt folgende Schlüsse zu. Der Lieferant der Glaskugel ist ein Guter oder Trainerstab und Manager haben ein genaues Bild, was die Leistungsfähigkeit ihrer Truppe angeht. Da man von Letzterem ausgehen kann, wussten sie wohl auch, mit welchen Möglichkeiten in den Bereichen Taktik und Aufstellung sie dies mit den verpflichteten Spielern über die Saison gesehen erreichen können. Lob für diese Punktlandung, wie viele Schweißtropfen sich die Verantwortlichen nach Erreichen der angegebenen Ziele abgetupft haben, soll ihr Geheimnis bleiben.
Die Pflicht ist nun erreicht, jetzt ist Platz für die Kür. Der gelösten und strahlenden Mimik der Spieler während des Happenings mit den Fans nach der gewonnen Runde gegen die Freezers aus Hamburg, folgte schon im Kabinengang ein anderer Ausdruck in den Gesichtern: gespannte, aber ruhige Erwartung, die Körpersprache signalisierte ein deutliches wir wollen jetzt mehr. So richtig blass um die Nase war eigentlich nur Teal Fowler, die Anspannung hatte noch nicht begonnen, von ihm abzufallen.
Wir wollen jetzt mehr, heißt Halbfinale gegen die Panther aus Ingolstadt, Heimrecht Panther.
Viel bedeuten wird das Heimrecht nicht, während der Saison gewannen beide je ein Heim -und Auswärtsspiel. Mannheim hat 171 Tore geschossen, 148 kassiert, bei den Panthern heißt das 168 Tore erzielt und 150 Tore schluckte das Torhütergespann Gordon / Janka. Der Hauptunterschied in der „Vorsaison“ ist die Bilanz der Gewinne in der Overtime: Mannheim Platz 3, Ingolstadt Platz 6.
In den Play-offs benötigten beide fünf Spiele um weiter zu kommen, die Überzahlbilanz ist fast identisch, der nennenswerte Unterschied ist hier die Statistik in Unterzahl: Mannheim Platz 2, Ingolstadt Platz 6. Beide erzielten 19 Tore, bei Ingolstadt auf sechs-, bei Mannheim auf 12 Spieler verteilt. Ingolstadt musste 14 Gegentore schlucken, Mannheim 5.
Echte Vorteile für Mannheim sind erstens Freddy Brathwaite in gleichbleibender Form, seine Fangquote, Gegentorschnitt usw. ist herausragend, er führt die entsprechende Tabelle der Play-offs an und zweitens, Chris Lee ist wieder fit und wird vielleicht einen Unterschied ausmachen, nicht nur im Powerplay.
Fragen an die Protagonisten kann man sich zu dieser Zeit eigentlich sparen. Alle erklären freundlich, sie erwarten eine harte Serie, werden hart arbeiten, wollen diszipliniert spielen, in der Verteidigung gut stehen, sind konzentriert, Wehwechen gibt es keine – der Bart sprießt und der Rest bleibt in der Kabine, bekannt und wie immer und das ist gut so, in einer Zeit, wo in Sekundenbruchteilen alles berichtet wird, schädlich oder nicht – Hauptsache man ist Erster.
Beispiel ist hier das – es immer noch ein Gerücht-Thema Endras, Fast oder Quasi Nachfolger von Brathwaite, schon seit Monaten gemeldet, einmal ist es aus dem direkten Umfeld, dann schreibt es ein Boulevard Blatt in Finnland usw. Selbst wenn es sich im Nachhinein als richtig erweisen sollte, stellt sich die Frage nach dem Umgang mit dieser Information, vom nicht berichten solange noch Betroffene spielen, ist keine Spur. Bemerkenswert ist, dass in dieser Hinsicht in Berlin, Straubing und Ingolstadt Ruhe herrscht. Wie muss sich, in diesem Fall Freddy Brathwaite fühlen? Oder ist er dann plötzlich nur noch Profi und ohne Gefühl und muss das ab können? Die Adler behalten richtig und konsequenterweise ihre Linie bei, solches nicht zu kommentieren, gesprochen wird nach den Play-offs.
Gut ist jedenfalls, dass sich Freddy Brathwaite nicht davon beeinflussen lässt und seine stärkste Leistung in den Play Offs zeigt. Denn er könnte wirklich der Matchwinner dieses Halbfinales werden.