Die ewige Nummer 4Haie ehren Udo Kießling
Wenn Detlef Langemann spricht, ist klar zu hören, woher der Mann kommt. „Peppi, mein bayrischer Freund“, strahlte der Kapitän der ersten Kölner Meistermannschaft von 1977 den Mann mit bestem Kölsch auf den Lippen an, den Philipp Walter, der Pressesprecher der Kölner Haie, als die ewige Nummer eins des KEC bezeichnete. Und Peppi Heiß strahlte zurück. Dabei hatte er sich früh morgens, noch vor 7 Uhr, in Garmisch in sein Auto gesetzt – nur um bei einer Pressekonferenz dabei zu sein. Aber es geht nicht um irgendwas. Es geht um das 40. Jubiläum der Kölner Haie.
Köln – die zweite Heimat des früheren Nationaltorhüters? „Warum zweite Heimat?“, augenzwinkerte Heiß. „Wenn ich früher als Spieler zurück nach Garmisch gekommen bin, habe ich mich immer gefreut, die Zugspitze zu sehen“, berichtet der Goalie, der von 1988 bis 2001 für den Kölner EC gespielt hat und 1995 mit den Haien Deutscher Meister wurde. „Aber noch mehr habe ich mich gefreut, wenn ich wieder nach Köln kommen durfte und ich die Spitzen des Kölner Doms gesehen habe.“
Doch wer dachte, dass Langemann und Heiß strahlen würden, sah dann ins Gesicht von Udo Kießling. Zwar ging es bei dem Treffen vornehmlich um das Jubiläumsspiel der Haie am 8. November in Köln, doch eine Neuigkeit gab es noch zu verkünden. „Diesen Tag werden wir nutzen, um Udo Kießling als siebten Spieler in der KEC-Geschichte zu ehren und ein Ehrenbanner unter das Dach der Lanxess-Arena zu ziehen. Von nun an wird seine Rückennummer 4 bei den Kölner Haien nie mehr vergeben.“ Kein Wunder also, dass Udo Kießling strahlte. „Das ist für jeden Spieler, der so lange bei einem Verein gespielt hat, eine Auszeichnung und Anerkennung. Das freut mich sehr – dann schaut man gerne nach oben“, sagte Kießling. Öffentlich tritt er eher selten in Erscheinung, aber noch immer ist er ein Stammgast bei Heimspielen der Haie. So wurde er zwar in Crimmitschau geboren, „aber mein Lebensmittelpunkt ist Köln. Und das wird sich auch nicht mehr ändern.“
Über Riessersee, Augsburg und Rosenheim kam Kießling 1976 mit seinem nicht minder berühmten Vater Gerhard nach Köln. „Überall, wo ich gespielt habe, habe ich etwas Positives mitgenommen. Auch in Düsseldorf“, lächelte er. Seinen „Ausflug“ zur DEG (1979 bis 1982) nimmt ihm in Köln niemand krumm. 1983 kehrte er zurück und spielte noch bis 1992 für die Haie. So war er an den ersten sechs der acht Deutschen Meisterschaften des KEC (1977, 1979, 1984, 1986, 1987 und 1988) beteiligt. 1028 Mal lief Kießling in der 1. Bundesliga beziehungsweise später in der DEL auf. Dabei erzielte der heute 57-jährige frühere Verteidiger 348 Tore und bereitete 887 weitere Treffer vor. Zudem verbrachte er 1541 Minuten auf der Strafbank. Mit 320 Länderspielen ist er zudem deutscher Rekordnationalspieler.
Die Haie-Fans und alle anderen Eishockey-Anhänger können sich am 8. November also auf ein Spektakel freuen. Rund 50 Spieler haben bereits zugesagt, sodass sich zwei Allstar-Teams der besonderen Güte gegenüberstehen werden. „Ich hoffe, ihr schafft es noch, Sergej Berezin, Sergio Momesso und Doug Berry auch hierherzubringen“, sagte Heiß. Denn das ohnehin schon beachtliche „Arsenal“ Kölner Eishockeygrößen könnte noch größer werden.
Am 8. November öffnet die Arena um 18 Uhr ihre Pforten. Eine große Autogrammstunde ist geplant, ein buntes Rahmenprogramm einschließlich der Ehrungszeremonie für Udo Kießling und ab 20 Uhr das Spiel. Und auch wenn es „nur“ ein Allstar-Spiel ist – gewinnen wollen die Cracks von einst dann doch. „Auch wenn wir mit der Kölner Traditionsmannschaft spielen, gegen Düsseldorf oder Krefeld, und kurz vor Schluss steht es unentschieden, dann geht es in den letzten fünf Minuten zur Sache“, lächelt Haie-Trainer Uwe Krupp.
Schon jetzt haben die Haie übrigens über 5000 Karten verkauft. „Dabei haben wir bislang noch nicht einmal große Werbung gemacht“, so Philipp Walter.
Diese Spieler haben bereits zugesagt:
Tobias Abstreiter, Tino Boos, Thomas Brandl, Drew Callander, Justyn Denisiuk, Ralf Dobrzynski, Tomas Forslund, Toni Forster, Thomas Gröger, Olaf Grundmann, Joseph Heiß, Cristian Helber, Werner Heyn, Alex Hicks, Uli Hiemer, Franz Hofherr, Dieter Horky, Wim Hospelt, Markus Jocher, Udo Kießling, Uwe Krupp, Marcus Kuhl, Werner Kühn, Erich Kühnhackl, Detlef Langemann, Uli Liebsch, Jörg Mayr, Dave McLlwain, Holger Meitinger, Dwayne Norris, Martin Ondrejka, Rainer Philipp, Andreas Pokorny, Andi Renz, Chris Rogles, Uli Rudel, Christoph Sandner, Udo Schmid, Thorsten Sendt, Leo Stefan, Robert Sterflinger, Tom Thornbury, Gerd Truntschka, Andrew Verner, Leo Wild, Steve Wilson, Peter Zankl, Bruno Zarillo (insgesamt 12.020 Spiele und 2891 Tore für den KEC).