Die DEL Saison und der Abstieg der Wölfe - ein Rückblick

Ohne Frage ist Freiburg nicht zu unrecht abgestiegen. Das Team aus dem Breisgau konnte gerade einmal 34 Punkte auf der Habenseite verbuchen und war damit mit großem Abstand Tabellenletzter. Die Gründe für diese Misere sind vielseitig. Der mit Abstand kleinste Etat, der relativ kurze Zeitraum zwischen Lizenzerteilung und Saisonbeginn, das Ausländerlizenzen Durcheinander um Mares, Vasicek und Faith, die wieder erwarten das Ausländerkontingent belasteten und dazu noch das große Verletzungspech. Ein Problem waren auch die Spielerverpflichtungen, die eigentlich für die zweite Liga gedacht waren und die nun in der DEL zum Teil überfordert waren. Zuhause präsentierten sich die Wölfe spielerisch stark, doch die Punkte waren meist im Gepäck der Gäste. Auswärts waren die Wölfe fast völlig zahnlos, lediglich in Hamburg konnten die Wölfe die volle Beute von drei Punkten machen. Der Sturm belegte sogar einen Playoffplatz nach Toren, doch das Problem lag in der Abwehr bzw. am Abwehrverhalten der Stürmer – diese waren oft im eigenen Drittel nicht zu sehen. Trotz der Rekordniederlagenserie brach im Breisgau keine Panik aus, wo an anderer Stelle wilder Aktionismus herrschen würde. Thomas Dolak übergab das Traineramt an seinen Co-Trainer Horst Valasek und konzentrierte sich auf die Aufgaben des sportlichen Leiters. Und dies mit dem Erfolg von guten und gezielten Verstärkungen für das Team. Daniel Willaschek und Hendrik Hölscher wurden zu Leistungsträgern und auch Christoph Sandner konnte der Mannschaft weiterhelfen. Mit Horst Valasek an der Bande zeigte die Formkurve dann langsam aber stetig nach oben. Auch der Trubel und die Eskapaden um Adam Spylo, der suspendiert wurde, brachten Valasek nicht aus dem Konzept. Zuhause konnten u.a. Nürnberg und Köln geschlagen werden. Dennoch ging das erste Playdownspiel in Mellendorf mit 5:2 an die Scorpions. Das Heimspiel gewannen die Wölfe zwar klar mit 6:2, sie verloren aber Jiri Zelenka nach einem brutalen Foul Jakobsson. Zelenka erlitt einen dreifachen Kieferbruch und musste über sechs Stunden operiert werden. Jakobsson wurde für acht Spiele gesperrt und erhielt eine Geldstrafe. Freiburgs Torwart Haas wurde von einem Stockstich von Jeff Christian, der ohne Folgen blieb, am Hals verletzt. Rostislav Haas konnte aber wieder spielen. Im Spiel in Hannover streckte dann David Haas mit einen Check mit Anlauf und Stock voraus an der Bande Peter Mares nieder. Resultat: Schultereckgelenksprengung. Jener David Haas hatte Freiburgs Verteidiger Stas, nach einem angeblichen Stockfoul, gegenüber einem Boulevardreporter angekündigt: "Stas wird seine Suppe im Sommer mit dem Strohhalm schlürfen" Die gleiche Verletzung brachte ein Hannoveraner Daniel Willaschek bei. Dann schleuderte der Nationalspieler Soccio Petr Korinek derartig heftig gegen das Tor, dass dieser mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Innerhalb von sechs Minuten war für drei Freiburger Spieler die Saison beendet. Mit Fairplay hatte die Spielweise der Scorpions, der fairsten Mannschaft der Hauptrunde, in den Playdownspielen zwei und drei nichts zu tun. Das Spiel zwei ging mit 1:2 nach Verlängerung verloren. Die Wölfe konnten die Ausfälle nicht mehr kompensieren und verloren auch die beiden folgenden Spiele mit 0:4 und 0:1, womit der Abstieg besiegelt war. Nun arbeiten die Wölfe und ihr sportlicher Leiter Thomas Dolak an der Mission direkter Wiederaufstieg.