Die Adler-Fans und ihr Kummer

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
Lesedauer: ca. 5 Minuten

Nein, Kritik an sich selber mögen sie so gar nicht: Wer wagt, das Verhalten von

Anhängern in blau-weiß-roter Montur zu bemängeln, der muss damit rechnen,

dass er gnadenlos niedergebügelt wird. Was im Schutze von Anonymität auch

recht locker geht. Hockeyweb wollte also von den Betroffenen selber wissen, was

sie von der derzeitigen Situation, vom Trainerwechsel und vom Verhalten auf den

Rängen halten. Die Meinungen sind so vielseitig wie es der Anhang in sich

selbst ist. Es gibt die Sachlichen, die Sportliches analysieren, ohne

Menschliches auszuschalten, diejenigen, die immer treu zum Verein stehen, was

immer passieren mag und jene, die einfach die Nase von allem gestrichen voll

haben.


Sven Junge ist ein Aushängeschild der Mannheimer Adler. Inzwischen

Fan-Beauftragter, hat er seit Jahren eine gute Figur in den Stadien der

Republik gemacht und somit die Adler an sich und die Fan-Gemeinde im besonderen

aufgewartet. Sven hat große Sympathien für Stephane Richer, weiß auch, dass

er nun wirklich nicht der Alleinschuldige am jetzigen Tabellenplatz ist, aber

Sven weiß auch, dass ein Wechsel nötig war. Er hofft, dass unter Greg Poss die

Cracks auf lange Sicht wieder den Kopf freier kriegen. Er findet es vollkommen

verständlich, dass Richer, der unter immensem Druck gestanden sei, oftmals zu

sehr auf seine guten Freunde in der Kabine baute, aber er hofft auch, dass Poss

verstärkt die jungen deutschen Spieler einsetzen wird. Dass der neue Coach

einen längeren Vertrag hat, das bejaht Junge, schließlich könne man jetzt

endlich etwas aufbauen.


Die Fans kann Sven im übrigen verstehen, er kennt viele, die sich über

Gebühr einsetzen für diesen Verein, die nach auswärts mitfahren,

Plakate malen, sich Aktionen überlegen. Da erwähnt er die Fahrt nach

Düsseldorf am 28. Dezember. 600 Leute hätten sich bereits angemeldet zu

diesem vielleicht letzten Adler-Spiel an der Brehmstraße. Das spräche

nun wirklich für die Mannheimer, deutet Sven, zwölf Busse nach

Düsseldorf, das werde eine super Sache.


Matthias Haßlöcher sitzt im Rollstuhl. Er ist Adlerfan mit Leib und

Seele und er hat seinen Verein immer unterstützt, durch alle Krisen. Er

ist, wie die meisten, verunsichert von den Entwicklungen. Was nun Greg

Poss betrifft, da ist er nicht so hundertprozentig sicher, was er

denken soll. Der habe ja wirklich schon was geleistet, aber mit dem

Nationalteam sei es ja wohl nichts gewesen. Matthias grundsätzliche

Haltung: "Mir ist es fast egal, wer derzeit hinter der Bande steht,

Hauptsache, wir kommen in die Play Offs." Für Richer empfindet er große

Symphatie, hofft auch, dass der den Adlern auf jeden Fall erhalten

bleibt. Das will auch Peter Roth. Wie die anderen hofft er, dass unter

Greg Poss doch nochmal so etwas wie ein Aufbäumen durchs Team geht.

Was, das sieht er sehr realistisch, sehr schwer werden wird mit einer

Paradereihe, die es so nicht mehr gibt.


Auf die Stimmung angesprochen reagieren Fans sehr unterschiedlich nach

dem Frankfurt-Spiel, was für viele auch sowas wie ein Schicksalsspiel

war, fürs Team, für den Trainer, für die Organisation. Marlies Steger

ist nur noch enttäuscht. Eigentlich von allen, von der Organisation,

die ihr seit einigen Saisons mehr Frust als Lust beschert, von den

Spielern, die nicht mehr das bringen, was sie sich erhofft, aber auch

von den Mit-Fans. Marlies steht da mit voller Montur und sie will bei

jedem Spiel auch Spaß haben. Und dazu gehört, dass sie ihr Team

anfeuert. "Was gegen Frankfurt passiert ist, das war doch unterirdisch

auf allen Ebenen", ärgert sie sich.  Klar, die Mannschaft wäre

nicht gut gewesen, klar, sie sei auch total sauer gewesen, aber gar

nichts mehr zu machen und sich anzuhören, wie die Frankfurter feixen,

das sei sowas von deprimierend gewesen. Die 24-Jährige liest auch

alles, was Fans in den Foren schreiben. Viele, sagt sie, die hätten

wirklich Sachverstand und würden moderat urteilen. Aber die anderen,

die würden einfach blindlings losschlagen unter dem Mäntelchen der

Anonymität: "Da werden überhaupt keine Grenzen mehr gewahrt, da meint

man wohl, man kann öffentlich jemandem die Ehre nehmen und auf ihn

draufprügeln. Ich finde das ekelhaft." Die junge Frau will sich aber

mit diesen Auswüchsen nicht länger befassen. Sie hofft weiter. Auf

einen Ruck in der Mannschaft, auf bessere Spiele, die Play Offs und

auch darauf, dass es dann wieder richtig Stimmung gibt bei den Adlern,

die mal den Ruf hatten, mit die besten Fans der Liga zu sein.


Hoffen will Peter Maurer nicht mehr. Zu viel hat er erlebt in seinen

langen Jahren als Fan: "Wer jetzt noch von mir Stimmung fordert, der

ist schief gewickelt", schimpft er und zählt auf, was ihm die Stimmung

gründlich vermiest: "Seit Jahren läuft es nicht mehr so richtig. Ich

habe immer und immer wieder viel Geld gezahlt für meine Karten, ich bin

brav und treu dagestanden, während es auf dem Eis immer trüber wurde.

Ich bin der Meinung, die grundlegenden Änderungen müssen jetzt mal

kommen. Und zwar ganz oben. Sollen sie doch jemanden einstellen, der es

wie früher macht, der hingeht, mit den Spielern spricht, ihren

Charakter mit einbezieht und natürlich auch ihr Können. Ich hab die

Schnauze voll von zusammengewürfelten Truppen, die es dann nicht

bringen." Das findet er eine "Frechheit den zahlenden Zuschauern

gegenüber". Dass die Stimmung nicht mehr da ist, das ist für ihn nur

konsequent: "Ich brüll doch nicht für diese Leistung, kommt gar nicht

in Frage." Im übrigen sei Eishockey nun mal eine emotionale Geschichte

und da ginge es auch mal rau zu. Für Peter Mauer kein Problem: Wenn

dann wieder Leistung kommt, ists doch gut." Die ganz Unfairen, die gäbe

es übrigens überall, das fände er auch nicht gut, aber der überwiegende

Teil der Fans sei zwar mit Herz bei der Sache, aber eben auch mit Hirn.

Mauer ist eines ganz klar: "Wenn sich jetzt nicht noch was

grundlegendes ändert, dann wird die Arena nicht mal mehr halb voll und

es wird Stille herrschen."

 

Angelika von Bülow


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