Dicke Luft bei den Berliner Eisbären
Don Jackson - Foto: Daniel Fischer - www.stock4press.deIhm folgte noch im Schwitzhemd und mit Schlittschuhen an den Füssen Kapitän Stefan Ustorf. Der Kapitän musste sich eine Standpauke anhören, bekam den ganzen Ärger für die gesamte Truppe ab. Dicke Luft bei den Eisbären. Zwei 2:4-Niederlagen in Folge. Die waren selbst für den stillen Don zu viel. „Wir haben schon am Freitag in Mannheim schlecht gespielt. Die letzten zehn Minuten gegen Iserlohn waren noch schlechter. Die Mannschaft ist nicht mehr genug gelaufen.“ In Mannheim und vor 14100 Zuschauern in Berlin vergaben die Eisbären jeweils die Führung. Am Sonntag reagierte Don Jackson auch deshalb so sauer, weil nicht nur der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit das Match der Eisbären verfolgte, sondern auch EHC-Besitzer Philip Anschutz mit Frau Nancy extra aus Denver (USA) nach Berlin flog und in der Arena weilten. Außerdem hatten Frank Hördler und Andre Rankel die Meisterfahne 2011 mit viel Brimborium gehisst. Vorher erhielten die Meisterspieler von Nancy Anschutz und dem Regierenden die Meisterringe überreicht, dann die peinliche Klatsche und Tabellenplatz 10.
„Wir werden jetzt trotzdem Ruhe bewahren und gezielt in Gruppe trainieren, damit es am Sonnabend gegen Straubing wieder besser läuft“, sagte Don Jackson und scheuchte seine Profis gleich Montag früh wieder über das Eis im Wellblech-Palast. Iserlohns Trainer Doug Mason goss nach dem Match noch Öls ins Feuer: „Ich kennen die Eisbären seit Jahren wie meine Westtasche. Vor mir können sie sich nicht verstecken, wenn sie auch eine wunderschöne Party inszeniert haben. Leider mussten wir den Eisbären die Feierlaune verderben.“
Als spielerisch eindeutige bessere Mannschaft erwiesen sich die Eisbären. Der Unterschied waren die Torhüter. „ Der Kanadier Caron hatte seine Kiste vernagelt. Wir schossen wirklich oft, aber der Bursche war nicht zu bezwingen“, sagte Frank Hördler. Sebastian Caron ist ein Haudegen. Der 31-Jährige stand bei Anaheim in der NHL, dann in der Schweiz und in der vergangenen Saison bei Traktor Tscheljabinsk in der KHL. Der Junge weiß, wo er die Fanghand hinhalten muss.