Derby-Sieg mit FolgenAugsburg – Nürnberg 3:2
„Das war ein wichtiges Spiel heute“, erklärte Patrick Ehelechner erleichtert. „Wir waren vorgestern nach der Niederlage so frustriert und mussten viel aufarbeiten“, gestand der AEV-Goalie, der seinem Team nach dem Heimerfolg Respekt zollte. „Das war unser bestes Spiel seit Wochen“, lobte Cheftrainer Larry Mitchell seine Jungs, „wir haben zu unserer alten Stärke gefunden.“
Die Nürnberger unterlagen zuletzt im Bayern-Duell zu Hause gegen den ERCI (3:4 n.V.). Der von Jeff Tomlison geforderte Dreier blieb in Augsburg allerdings aus. „Wir haben gut angefangen, doch dann kam die Fünf-plus-Spieldauerstrafe für Yasin Ehliz. Dann fiel auch noch Patrick Buzas aus“, so der Ice-Tigers-Coach. Buzas verletzte sich nach einem Check von Daryl Boyle an der Schulter, aber auch die Gastgeber mussten ihren Heimsieg teuer bezahlen. Stephen Werner (Kieferbruch) und Chad Bassen (Verdacht auf Innenbandriss am Knie) hat es böse erwischt. T.J. Trevelyan hat sich ebenfalls verletzt. Die vom Pech verfolgte Verteidigung wird also nun von Offensive abgelöst. Der Kampfgeist forderte seinen Tribut.
Nürnberg geht in Führung
Bereits in den ersten Minuten zeichnete sich ab, dass die Panther den Sieg unbedingt wollten. Das erste Tor des Abends erzielte allerdings – abgefälscht von Tobias Draxinger – Nürnbergs Marco Nowak, der gleich die erste wirkliche Chance nutzte (4.). Der Gegentreffer warf den AEV erst einmal aus der Bahn, als kurz darauf die erste Strafe vergeben wurde. Yasin Ehliz checkte Augsburgs Michael Bakos an der Bande, so dass die Partie für den Ice-Tigers-Stürmer auch schon vorbei war (5 Minuten plus Spieldauer). Bakos verzog sich etwas später in die Kabine, kehrte aber mit einer kleinen Verletzung an der Lippe wieder aufs Eis zurück. Nutzen konnten die Augsburger ihr Powerplay zwar nicht, wirkten stattdessen unsicher. Doch die Schwaben fingen sich wieder, so dass in der 13. Minute der Ausgleich fiel: Torschütze: Stephen Werner, nachdem T.J. Trevelyan erst an Tyler Weiman gescheitert war.
Aufholjagd und Panthersieg
Im Mitteldrittel kam mehr Tempo ins Spiel. Die Teams schienen sich an die winterlichen Temperaturen gewöhnt zu haben, so dass beide Mannschaften ihre Möglichkeiten hatten – bis Daryl Boyle das Spiel in Überzahl drehte (35.). Marco Nowak musste wegen eines Hohen Stocks an Chad Bassen in die Kühlbox. Und Tyler Weiman sah nur zu, wie die Scheibe direkt an ihm vorbeiglitt und hinter der Linie landete.
Im Schlussabschnitt mussten die Gäste dann noch eine doppelte Unterzahl über sich ergehen lassen, welche sie aber heil überstanden. Der dritte AEV-Treffer fiel in der 50. Minute durch Ryan Thang, der von Kyle Helms bedient wurde. Die Franken konnte zwar durch das Tor von Connor James zum 3:2 anschließen (54.) und machten auch in den letzten Spielminuten weiter Druck auf Patrick Ehelechner, ausgleichen konnten sie trotz sechs Feldspielern aber nicht mehr. „Am Ende hatten wir einfach nicht mehr die Kraft, das Spiel zu drehen“, bedauerte Jeff Tomlinson. Damit blieben die drei Punkte am Lech.
Nach dem Derby ist vor dem Derby
Und möglicherweise tut es der FC Augsburg ja den Panthern am Wochenende gegen Gladbach gleich. Die Mannschaft von Markus Weinzierl war am Dienstagabend nämlich zu Gast bei den Eishockey-Kameraden. „Vielleicht konnten sie sich ja heute was abschauen. Ich meine, ein 3:2 wäre am Sonntag schon okay“, scherzte Ehelechner, der mit FCA-Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker befreundet ist. Für den AEV geht es bereits am Freitag zum nächsten Rivalen nach Ingolstadt und Michael Bakos verspricht: „Da gibt’s Rambazamba!“
Auch für die Ice Tigers aus Nürnberg heißt es am 23. November zum dritten Mal in dieser Woche „Derby-Time“ – bei den Straubing Tigers.