Der Trainer hatte recht

Es lohnt sich, dem Trainer zuzuhören. „Wir haben eine Chane in Hannover – wenn wir nicht wieder so viele Strafzeiten bekommen wie in Ingolstadt”, hatte Karel Lang vor dem Spiel des EV Duisburg in der Deutschen Eishockey-Liga bei den Hannover Scorpions gesagt. Umkehrschlüsse sind mitunter eine kribbelige Angelegenheit – in diesem Falle stimmt er allerdings. Die Füchse bekamen wieder viele Strafzeiten. Also verloren die Füchse erneut. Am Ende stand es 4:1 (2:1, 2:0, 0:0) für die Niedersachsen.
Angesichts der vielen Strafzeiten haben die Duisburger wohl den Durchblick verloren. Weil Peter Högardh ihn schon vor dem Spiel nicht hatte, war der Schwede gar nicht dabei. Denn nach dem hohen Stock einen Ingolstädters, der den EVD-Angreifer am Auge getroffen hatte, konnte Högardh am Dienstag noch nicht klar sehen. Eine schwere Verletzung ist wohl auszuschließen, aber an Eishockeyspielen war jedenfalls nicht zu denken. Da auch Verteidiger Michail Kozhevnikov erneut fehlte und Morten Ask sowie Justin Cox immer noch nicht spielen können, war das Duisburger Team mal wieder stark dezimiert und die Reihen zudem gehörig durcheinander gewirbelt.
So bahnte sich schnell ein klarer Hannoveraner Sieg an. Den ersten Treffer von Rene´ Röthke hatten die Scorpions blitzsauber herausgespielt; schließlich folgte noch Hannovers 2:0 durch Adam Mitchell.
Trotz der früh klaren Verhältnisse – das Schussverhältnisse im ersten Abschnitt sprach mit 21:6 klar für Hannover – wurde es ruppig. So gerieten Daniel Tkaczuk und der Ex-Duisburger Matt Dzieduszycki nach einer Rangelei gegen EVD-Keeper Lukas Lang aneinander. Daraus entwickelte sich eine heftige Auseinandersetzung, die mit einer Überzahl für Duisburg endete, die Igor Alexandrov zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte.
Im zweiten Drittel blieben die Duisburger der Strafbank lange fern, das Schussverhältnis des Mittelabschnitts sprach sogar mit 8:7 für die Gäste, dennoch machte Hannover die Tore. Jonas Lanier und Eric Schneider erhöhten zum verdienten 4:1 für die klar besseren Niedersachsen. Nickelig blieb es dennoch. Hannovers Rene´ Röthke zog nach einem Pfiff auf den Duisburger Kasten ab, was Jeff Paul (Foto) handfest beantwortete, der sich dafür eine doppelte Strafe einhandelte.
Im Schlussdrittel passierte nicht mehr viel. Am Freitag geht es in Köln, am Sonntag zu Hause gegen die Frankfurt Lions weiter, die heute im Pokalfinale den Eisbären Berlin unterlagen.
Tore: 1:0 (3:27) Röthke (Goc, Hlinka), 2:0 (8:02) Mitchell (Boos, Lambert/5-4), 2:1 (15:45) Alexandrov (Liimatainen/5-4), 3:1 (22:46) Lanier (Mondt), 4:1 (33:14) Schneider (Lanier, Lambert). Strafen: Hannover 12 + 10 (Röthke), Duisburg 18. Zuschauer: 3354. (the / Foto: City-Press)