Der steinige Weg zum neuen Kooperationsvertrag

Auf dem ersten Blick klingt es so, wenn es heißt, der Deutsche Eishockey-Bund genehmige aufgrund des derzeit vertragslosen Zustands keine internationalen Freundschaftsspiele.
Uwe Harnos, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, widerspricht dem vehement. „Wir haben weder etwas genehmigt, noch etwas nicht genehmigt, noch damit gedroht, etwas nicht zu genehmigen“, stellt er heraus. Faktisch ist es eine Folge des ausgelaufenen Kooperationsvertrags zwischen Liga und Verband, dass diese Spiele unmöglich werden. Wie auch Spiele zwischen DEL- und DEB-Teams. „Das ist nun einmal so. Das ist nicht böse gemeint. Wir drohen nicht.“ Der Hintergrund ist wohl, dass es eine Anfrage des schwedischen Verbandes gab, ob ein bestimmter Club einer „Member Organisation“ der IIHF angehört oder einem solchen gleichzustellen sei. Letzteres träfe auf DEL-Clubs zu, wenn die Liga durch einen Vertrag an den Verband angebunden ist. „Und wenn eine Mitgliedsnation der IIHF bei uns anfragt, sind wir ehrlich. Nichts weiter. Was wir kommuniziert haben ist, dass wir derzeit in Vertragshandlungen sind und hoffen, diese zeitnah positiv abzuschließen.“
Beide Seiten sind sich darüber klar, wie wichtig der Kooperationsvertrag für DEL und DEB ist – was dieses Problem ja wieder einmal zeigt. „Wir müssen innerhalb der nächsten Wochen zusammen kommen“, sagt DEL-Sprecher Matthias Schumann. „Für uns geht es um die richtigen Strukturen im Profibereich und im Bereich der Nationalmannschaft“, so Schumann. Zu den Sachthemen der Verhandlungen zählte Schumann auch eine mögliche Relegation zwischen der DEL und der 2. Bundesliga.
Immerhin: Offenbar scheint dieses Modell – ganz grob gesprochen – konsensfähig zu sein. Vor einigen Jahren hatte die DEL eine Relegation abgeboten, was von Seiten der 2. Bundesliga abgelehnt worden war. Nun geht es aber um die Form. Nicht denkbar ist, dass der DEL-Letzte nach Ende der Hauptrunde sofort gegen den Zweitliga-Meister eine Relegation bestreitet. „Play-offs sind das Salz in der Suppe. Wir müssten dann schon im August anfangen, obwohl jeder weiß, dass die Monate Januar bis März die wirtschaftlich wichtigsten sind. Selbst bei zahlreichen Dienstagsspieltagen wäre es kaum machbar, dass der Zweitliga-Meister feststeht, wenn die DEL-Hauptrunde beendet ist“, erklärt Harnos. Denkbar sind andere Modelle. Etwa eine vorgeschaltete Runde des Vorletzten und Letzten der DEL. Oder ein Überkreuz-System der beiden Letzten mit den ersten beiden Teams der 2. Bundesliga. Wenn es also „nur noch“ um das Relegationssystem geht, wäre das ja schon einmal ein Fortschritt.
Über weitere Verhandlungsinhalte haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Auch über den nächsten Verhandlungstermin, der allerdings schon feststehe.