Der neue Besen kehrte wie der alte

Lesedauer: ca. 2 Minuten

Unter Ron Kennedy siegten Ingolstadts Panther vergangenen Freitag gegen Iserlohn mit 3:1. Danach wurde der Trainer bekanntermaßen entlassen und Mike Krushelnyski übernahm seinen Job. Im ersten Spiel unter seiner Leitung gewannen die Panther erneut 3:1, diesmal gegen Wolfsburg.



Kehren neue Besen wirklich gut? In Fall des Ingolstädter DEL-Clubs vordergründig eher nicht. Es wäre allerdings höchst ungerecht, die Fähigkeiten des neuen Coaches nur nach den Eindrücken seines ersten Einsatzes zu beurteilen. Schließlich kam „Krusher“, so sein Spitzname, erst am Mittwoch in Deutschland an. Außerdem sind ihm nicht nur seine Spieler, sondern auch die gesamte DEL gänzlich unbekannt. Man sollte ihm deshalb mindestens einen Monat Zeit lassen, um beurteilen zu können, ob er die Panther wieder nach vorne bringen kann.

Gegen die schwachen Grizzly Adams aus Wolfsburg überzeugten die Hausherren zumindest in kämpferischer Hinsicht. Die Gäste gingen durch ein Powerplay-Tor – Ingolstadts Verteidiger Wood musste wegen eines Checks gegen Macholda bereits nach knapp vier Minuten in die Kabine – früh in Führung. Im Spiel der Panther regierte daraufhin lange das Chaos. Ähnlich wie auf deren Bank, wo Krushelnyski, Aushilfs-Co-Trainer Deichstetter und dem verletzten Stürmerstar Boguniecki als Einflüsterer anfangs ziemlich der Durchblick fehlte. Doch der wurde im Laufe der Begegnung immer besser. „Krusher“ lernte seine Spieler kennen und setzte sie fortan gezielter ein.

Dennoch dauerte es über 51. Minuten, bis die Fans endlich den ersten Treffer ihrer Lieblinge feiern konnten. Zwei weitere Tore drehten dann das Spiel endgültig, sodass die Panther am Ende verdient mit 3:1 vom Eis gingen.

Gäste-Coach Krinner haderte mit Schiedsrichter Klau sowie der Tatsache, dass ihm eine komplette Reihe verletzungsbedingt gefehlt hat. Dass auch bei den Panthern drei der stärksten Stürmer nicht dabei waren, übersah er allerdings geflissentlich.

Mike Krushelnyski dagegen absolvierte seine erste Pressekonferenz in Deutschland mit Bravour. Wie es sich für einen Kanadier gehört, lobte er seine Mannschaft und die Fans: „Ich bin mit dem ersten Spiel und dem Sieg zufrieden. Die Zuschauer waren allerdings so laut, dass ich fast Kopfschmerzen bekam.“ Dann sprach er auch die Schwächen seines Teams an: „Der erste Schritt ist gemacht, aber wir haben noch viel zu tun. Leider machen wir noch zu viele Fehler.“

Ganz als Gentleman gab sich der neue Coach bei der anschließenden Vorstellung des Panther-Beirates mit Leopold Stiefel an der Spitze: „Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie mir diese Chance gegeben und das Traineramt übertragen haben.“ Daran könnte sich manch anderer raubeiniger Vertreter seiner Zunft durchaus ein Beispiel nehmen. (an)

Tore:

0:1 04:06 Voce (Fortin, Ulmer)

1:1 51:07 Bellissimo (Bakos, Ficenec)

2:1 53:27 Bakos (Ficenec, Goodall)

3:1 55:10 Waginger (Tutschek, Holland)

Zuschauer: 3180

Schiedsrichter: Steffen Klau

Strafen: Ingolstadt 8 + 5 + 20 (Wood) Wolfsburg 18 + 10 (Wietfeldt)


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