Der Meister beendet die Serie der Krefeld PinguineEHC Red Bull München gewinnt mit 5:2
Die Krefeld Pinguine kamen gegen den EHC Red Bull München zu Fall. (Foto: GEPA pictures)
Die Aufgabe der sechsmal siegreichen Pinguine gegen den Meister bestand darin, ein noch dickeres Brett zu bohren als am letzten Sonntag gegen die Eisbären, hatte man doch seit dem 19. November 2013 zu Hause nicht mehr gewonnen und lediglich in der Vorsaison einen einzigen Punkt behalten. Also lautete die Frage erneut, welche Strähne reißen würde. München konnte in den letzten fünf Auswärtsspielen 13 Punkte mitnehmen und musste sich nur den Pinguins geschlagen geben, vielleicht ein gutes Omen für Krefeld, das wiederum Dimitri Pätzold im Tor aufbot, wohingegen der Meister auf Kevin Reich vertraute. Bei den Pinguinen war Mathias Trettenes wieder mit dabei, Münchens Don Jackson konnte wieder Michael Wolf und Ex-Pinguin Patrick Hager aufstellen.
Zum ersten Mal wurde der Puck zum Eröffnungsbully von einem Schiedsrichter in der neuen Pandajacke der DEL-Schiedsrichter eingeworfen. Die Anfangsphase gehörte den Münchnern, Kevin Reich hatte erst nach 3:16 Minuten den ersten Puckkontakt, stand dann aber zwei Minuten lang im Mittelpunkt und hatte unter anderem bei einer Chance für Greger Hanson Glück, dass es beim 0:0 blieb. Die Krefelder erarbeiteten sich eine Reihe guter Chancen und hatten selbst in Minute neun das Glück des Tüchtigen auf ihrer bzw. Pätzolds Seite. Dann gab es die erste Überzahl für die Pinguine, und der Meister war gerade wieder komplett, als die Pinguine zuschlugen und durch James Bettauer das 1:0 erzielten. Sie drückten weiter aufs Tempo und allein Chad Costello hatte drei gute Chancen, die Krefelder Führung auszubauen. Deutlich war zu erkennen, dass die Seidenstädter auf Schnelligkeit setzten, allein ein weiterer Treffer wollte zunächst nicht fallen. Völlig unverdient fiel hingegen in Minute 17 nach weiteren guten Chancen für Krefeld der Ausgleich durch einen Überraschungsschuss von Andrew Bodnarchuk von der Blauen Linie, bei dem Pätzold keine Sicht hatte. Zwei Minuten später fiel ebenso überraschend das 1:2, als Derek Joslin allein im Slot stand, von der Bande aus angespielt wurde und sofort abzog. München geriet in der 20. Minute wieder in Unterzahl, nahm aber den Vorsprung mit in die Pause.
Kaum war der Meister wieder komplett, als das 1:3 aus einer kuriosen Szene neben Pätzolds Tor resultierte. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand hatten die Pinguine zu kämpfen: die Leichtigkeit ihres Spiels war zumindest vorläufig dahin. Erst in der 30. Minute kamen sie wieder vor das Tor der Bayern, mussten dann aber erst einmal ihre erste Strafzeit überstehen. Das gelang zwar, doch in Minute 33 gab der Meister ein weiteres Beispiel seiner gnadenlosen Effektivität: an der rechten Bande verhin-derte Daniel Pietta nicht, dass Frank Mauer ins Krefelder Drittel ging und die resultierende 3:2-Situation endete im 1:4. In der 37. Minute gab es wieder Beschäftigung für Reich im Münchner Kasten, der insgesamt wenig beschäftigt wurde, auch weil in einigen ausbaufähigen Situationen die Pinguine trotz der körperlichen Überlegenheit der Münchner Abwehrrecken die Scheibe wieder ins Tor tragen wollten. Sekunden vor der Pause bewahrte Pätzold mit einem tollen Fanghandsave die Pinguine vor dem 1:5, nachdem ein Fehlpass von Kirill Kabanov den einzigen freien Münchner im Slot gefunden hatte. Die Hoffnungen der Krefelder Fans auf die Fortsetzung der Siegsträhne ihre Lieblinge waren nach dem von München überlegen geführten Drittel am Boden.
Kirill Kabanov hatte die erste gute Torchance in Minute 42, aber es dauerte noch eine weitere Zeigerumdrehung, ehe Chad Costello auf Zuspiel von Pietta das schon im Anfangsdrittel verdiente zweite Tor für die Pinguine erzielen konnte. Nun waren die Pinguine wieder da, mussten aber dann erst einmal eine Unterzahl überstehen. Mit viel Kampfgeist und Unterstützung von den Rängen stemmten sie sich gegen die drohende Niederlage. Nach der Hälfte des Schlussdrittels eröffneten Samson Mahbod und James Bettauer die Jagd auf den Anschlusstreffer, aber die Erfahrung des Champions-League Halbfinalisten sowie die teilweise etwas großzügige Regelauslegung der Schiedsrichter verhinderten weitere Krefelder Treffer. Völlig überflüssigerweise nahmen die Pinguine 95 Sekunden vor Schluss Pätzold vom Eis und kassierten folgerichtig das 2:5 nach nur 20 Sekunden.
Münchens Don Jackson sagte nach dem Spiel knapp und bündig: „Wir haben ein konzentriertes und gutes Auswärtsspiel gezeigt und gegen eine Krefelder Mannschaft gespielt, die gut vorbereitet war und auf einem guten Weg ist.“ Der so gelobte Brandon Reid sagte: „ München hat ein starkes Forechecking, ist sehr stark am Puck und auch bei Zweikämpfen an der Bande. Wir hatten einige gute Szenen im ersten Drittel, aber nicht alle Spieler haben heute 60 Minuten lang ihre beste Leistung abgerufen.“
Tore: 1:0 (10.) Bettauer (Hanson), 1:1 (17.) Bodnarchuk (Hager), 1:2 (19.) Joslin (Voakes), 1:3 (22.) Kastner (Voakes, Shugg ), 1:4 (33.) Mayenschein (Mauer, Eder), 2:4 (43.) Costello (Lefebvre, Pietta), 2:5 (59.) Mauer (Kastner, Aulie). Strafen: Krefeld 4, München 6. Schiedsrichter: Piechaczek, Rantala. Zuschauer: 5146.