„Der größte Spieler will ich noch werden!“Interview mit Oliver Mebus von den Krefeld Pinguinen
Herr Mebus, Sie sind als Nachwuchsspieler von Duisburg nach Krefeld gekommen und sind nun Leistungsträger und Stammspieler. Haben Sie damit gerechnet?
Ob ich Leistungsträger bin, weiß ich nicht. Ich habe nicht damit gerechnet, direkt Stammspieler zu werden und viel Eiszeit zu bekommen. Sicherlich habe ich es mir erhofft, das ein oder andere Mal Eiszeit zu erhalten, aber so wie es jetzt ist, habe ich es nicht erwartet.
Zuletzt haben Sie im Powerplay vor dem Tor agiert. Haben Sie diese Rolle das erste Mal übernommen?
Ja, da musste ich etwas lachen, als der Trainer mir dies sagte. Er hatte die Idee und wir haben es umgesetzt. Es war das erste Mal, ja. Mal schauen, ob es eine Wiederholung gibt.
Sie sind der größte Feldspieler der DEL, ist dies eher ein Vor- oder ein Nachteil?
(lachend) Der Größte bin ich nicht, das will ich vielleicht mal werden, aber ich bin der Längste, das ist richtig. Im Grunde ist dies ein Vor- und ein Nachteil. In den Ecken und im Zweikampf habe ich sicherlich Vorteile gegenüber kleineren Spielern. Ein Nachteil ist es in der Koordination schneller Bewegungen, da bin ich gegenüber kleinen und wendigen Spielern etwas im Nachteil. Das versuche ich aber stetig zu verbessern.
Seit einigen Jahren gehen die Pinguine mit einem der kleinsten Etats in die Saison, dennoch gehören die Pinguine zu den Top-6-Mannschaften. Wie schaffen Sie das?
Wir haben eine gute Harmonie im Team. Wir ergänzen uns gut und wenn Spieler ausfallen, versuchen wir diesen Ausfall zu kompensieren und jeder einzelne Spieler gibt dann noch mehr. Die Trainer überraschen natürlich auch regelmäßig mit der Aufstellung und der ausgegebenen Taktik.
Rick Adduono sagte uns, dass er nur mit Spielern zusammenarbeiten möchte, die „bereit sind alles zu geben und hart zu arbeiten“. Wie sieht für Sie als Spieler diese Arbeit aus?
Wir haben jeden Tag mehrfach Training und wir wollen uns jeden Tag weiter entwickeln und jeden Tag mindestens einen Punkt zu verbessern.
Wie sehen Ihre persönlichen Karriereziele aus?
Naja, ich hoffe, ich kann mich in der Liga nun zunächst einmal etablieren und neben meinem Studium etwas Geld verdienen. Alles was darauf kommt mit einem eventuellen Auslandsaufenthalt, muss man dann sehen, wenn es soweit ist.
Was können wir diese Saison noch von den Pinguinen erwarten?
Ich glaube, wir haben bisher gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft haben und starke Spiele bestreiten können. Daher denke ich, spielen wir nicht zu Unrecht soweit oben mit. Bis zu den Play-offs sind es noch ein paar Wochen und dort kann ja bekanntlicherweise alles passieren.
Sie studieren parallel zum Spiel- und Trainingsbetrieb in Köln Sport. Wie bekommen Sie dies zeitlich koordiniert?
Och, das passt alles ganz gut unter einen Hut. Morgens fahre ich zum Training nach Krefeld und mittags dann direkt zur Uni, wo ich dann meistens bis abends bin. Gelernt wird viel im Bus oder zwischendurch, wenn Zeit ist.
Abschließend zu Ihrer Rückennummer eine Frage. Hat die 22 eine besondere Bedeutung?
Eigentlich wollte ich die 2 haben. Die erschien mir als unspektakulär und daher passend. Das ging aber nicht, die gehört Uwe Fabig. Da habe ich die 22 bekommen.
Vielen Dank, Herr Mebus, und weiterhin eine erfolgreiche Saison für Sie und die Pinguine!