Der Fluch der Serie – Hessenderby geht an die Frankfurt Lions
„Irgendwann muss diese verdammte Negativserie in Frankfurt doch mal reißen“, sagte Kassel Co-Trainer Dahlem vor dem Spiel. Vor allem im ersten Drittel schienen die Huskies den Grundstein für den ersten Sieg in Frankfurt seit über zehn Jahren zu legen. Nachdem die Lions durch Heerema und Slaney, der bei seinem Bauerntrick am Pfosten scheiterte, den Führungstreffer vergeben hatten, legten die Huskies in Überzahl vor. Bartek brachte Kassel nach 14 Minuten in Führung. Der Treffer beflügelte den Gast, während die Moral der Lions sank. Dem zweiten Tor von Kassel, Boisvert traf im Powerplay, ging dabei eine völlig unnötige Strafzeit von Biron voraus. Unbedrängt lupfte er die Scheibe über das Plexiglas und erhielt eine zwei Minuten Strafe wegen Spielverzögerung. Darf und muss man viele Fehler mit fehlender Kraft bei den Lions begründen, gehörte dieser Aussetzer in eine andere Kategorie, zumal Biron dieses Ungeschick bereits zum wiederholten Male passierte. Bitter für die Lions ist nur, dass diese Patzer zurzeit direkt zum Gegentreffer führen.
Im Mitteldrittel sahen die 7.000 Zuschauer in der ausverkauften Eissporthalle engagierte Löwen, die mit viel Leidenschaft auf den Anschlusstreffer drängten. Wirklich zwingend wurde es aber nur selten. Wenn sich einmal eine Großchance bot, wie bei Schüssen von Taylor und Wörle, war Adam Hauser im Tor der Huskies zur Stelle. Kassel beschränkte sich in den zweiten 20 Minuten mit der eigenen Torsicherung und wartete geduldig auf Konterchancen. Diese ließen die Lions nicht zu, auch weil sie erstmals seit Wochen wieder mit sechs Verteidigern aufliefen. Stürmer Jamie Wright trainierte am Montag das erste Mal wieder mit der Mannschaft und wurde von Trainer Chernomaz in der Verteidigung aufgeboten. So stand es nach 40 Minuten weiterhin 2:0 für Kassel und die Huskies schienen das Spiel unter Kontrolle zu haben.
Eine Strafzeit zu Beginn des letzten Drittels für die Nordhessen leitete die Wende ein. Verteidiger Kunce schoss den Puck von der blauen Linie zum Anschlusstreffer ins Tor der Huskies. Dieser Treffer gab den Lions neuen Mut und Selbstvertrauen. Zudem unterstützen die Gäste Frankfurt in den nächsten Minuten tatkräftig. 40 Minuten lang agierte Kassel nicht einmal in Unterzahl. Nach dem Tor von Kunce ermöglichten die Nordhessen Frankfurt gleich vier Minuten Powerplay. Eine Strafe nutzten die Lions auch direkt zum Ausgleich durch Langfeld aus. Nicht immer sicher spielte zuletzt Ian Gordon im Tor der Lions. Heute, in seinem 500. DEL Spiel, zeigte Gordon eine starke Leistung. Das Spiel wogte nun minutenlang hin und her. Kassel, das nach der Führung zu passiv spielte, tat nun wieder mehr in der Offensive. Dabei scheiterte Boisvert aus kürzester Distanz am glänzend reagierenden Gordon. Auf der anderen Seite war es die deutsche Reihe der Lions, die noch Kräfte frei setzten und auf den Siegtreffer drängten. Gegen Ende der regulären Spielzeit beruhigten sich die Mannschaften aber wieder und so ging es leistungsgerecht in die Verlängerung. In dieser sorgte Heerema mit seinem Schuss in den Winkel für den Sieg der Lions und sicherte seinem Team einen wichtigen Extrapunkt.
Zum Mainova Spieler des Tages wählten die Fans Ian Gordon
0:1 (13:09) Bartek 5-4PP; 0:2 (18:04) Boisvert 5-4PP; 1:2 (41:17) Kunce 5-4PP; 2:2 (46:22) Langfeld 5-4PP; 3:2 (61:18) Heerema
Strafminuten:
Frankfurt: 18 Minuten
Kassel: 12 Minuten
Zuschauer: 7.000 ausverkauft
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek
(Frank Meinhardt – Foto by City-Press)