Der Atem wird heißer: Krefeld Pinguine - ERC Ingolstadt 2:3

Der Atem der Verfolger, die den Pinguinen den Play-off-Platz abjagen wollen, wird immer heißer,
und die Krefelder Fans fragen sich immer banger, wie lange ihre Lieblinge in der Tabelle noch über
dem imaginären Strich stehen werden. Viele sind der Meinung, dass nur ein Mann an der Bande der
Pinguine einen solchen Platz an der Sonne garantieren könne. “Fritzmeier, Fritzmeier!” schallte es
nämlich nach dem zwischenzeitlichen 1:3 und auch nach Ertönen der Schlusssirene neben anderen
unerfreulichen Sprechchören wie “wir haben die Schnauze voll!” im KönigPalast. Grund zum
Optimismus in bezug auf das Halten eines Ranges unter den ersten Acht dürfte für die nahe Zukunft
ohnehin kaum vorhanden sein, denn vom reinen Ergebnis abgesehen, präsentierte sich die
Mannschaft auch heute Abend erneut konzept- und ideenlos. Vor allen Dingen in den diversen
Überzahlsituationen offenbarten die Hausherren Schwächen, die kaum als Pech bezeichnet werden
können. Anders die Gäste aus Oberbayern, die bereits nach 95 Sekunden zwei dicke Chancen zur
Führung hatten. Robert Müller jedoch war (wieder einmal) auf dem Posten und verhinderte einen
Fehlstart seiner Teamgefährten. Im Verlauf des Matches offenbarte sich neben dem bereits
Geschilderten immer mehr, warum Krefeld momentan von der Rolle ist. Einige Akteure (das Wort ist
eigentlich nicht angebracht, denn “Akteur” kommt von “aktiv”, diese Personen müssten eher
“Passeure” genannt werden) spielen so nonchalant und desinteressiert, als hätten sie schon
langfristige Verträge in der Tasche, allerdings bei der Konkurrenz.
Dass Trainer Bob Leslie immer mehr ins Fadenkreuz der Kritik, nicht nur bei den Fans, sondern
unter anderem auch bei Sportleiter Franz Fritzmeier gerät, ist kein Wunder. “Wenn wir tief spielen,
sind wir gut. Das war heute nicht der Fall, und deswegen haben wir verloren”, schnitzte der grantige
Oberbayer einen weiteren Pfeil Richtung Übungsleiter. Mit dem kantigen Carsten Gosdeck und dem
vom Trainer ungeliebten Martin Hyun saßen infolge “Spielerschwemme” zwei Cracks auf der
Tribüne. Der lange Kölner, nach dem Grund gefragt, antwortete: “Der Trainer wollte Daniel Pietta in
Aktion sehen.” Pietta bekam allerdings keine Eiszeit, was die Entscheidung des Coaches ad
absurdum führt, höflich gesagt.
Tore:
0:1 (12;02) Ficenec (Oswald, Sutton), 1:1 (28;50) Brulé (Lehoux, King), 1:2 (38;13) Mann
(Sturm, Ficenec), 1:3 (40;35) Mann (Ficenec), 2:3 (43;44) Jan
Zuschauer: 3.830. - Strafminuten:
Krefeld 8, Ingolstadt 14. - Schiedsrichter: Dahle (Berlin)