Der Alpenvulkan wird 60
Nach 45 Jahren als aktiver Spieler und als erfolgreicher Trainer spürt der Bad Tölzer Ex-Bundestrainer Hans Zach erste Energieverluste. Wer ihn sieht kann es kaum verstehen, denn der bayerische Metzgermeister und Diplom-Eishockeytrainer sprüht noch immer vor Temperament. Nach Auslaufen seines Vertrages in Hannover 2010 will er eine schöpferische Pause einlegen. Doch er lässt natürlich eine Hintertürchen auf und meint augenzwinkernd, „ aber vielleicht wird irgendwo ein Nothelfer gebraucht, dann greif ich wieder ein!“ Am 30. März wird er 60.
Das Spiel mit dem Puck lernte er in seiner Heimat Bad Tölz, wo die Talente in Serie nach oben wollten. Sein Bruder Martin war schon Nationalspieler und Olympiateilnehmer. Hans Zach schaffte neben seiner Lehrzeit 1966/67 noch den Sprung in die Bundesliga. Er kam immerhin in das Team des Deutschen Meisters von 1966. Lorenz Funk, Toni Klett, Heinz Bader, Peter Lax und Hans Eimannsberger waren seine Teamkollegen. Mike Daski der Trainer.
Ein Jahr später kam er schon auf 16 Saisontore. 1970 wechselte er zum SC Riessersee, 1974 zog es ihn nach Berlin, wo er mit dem Schlittschuhclub und Trainer Xaver Unsinn 1976 deutscher Meister wurde. 1976 hatte aber auch seine Schattenseiten für den Alpenvulkan. Eine Augenverletzung, die er sich bei einer Keilerein auf dem Eis zuzog, kostete ihm die Olympiateilnahme – und die Bronzemedaille!
Dann ging es 1977 zum EV Landshut und 1979 zum SB Rosenheim, wo er 1982 seinen zweiten Meistertitel als Spieler gewann.
International kam Hans Zach auf 80 Länderspiele, nahm an den Olympischen Spielen 1980 teil und spielte bei vier A- und einer B-WM für Deutschland.
In der Bundesliga hatte er eine imponierende Bilanz: 859 Spiele und 389 Tore.
Nachdem er sein Trainerdiplom erworben hatte, begann auch in diesem Bereich ein tolle Karriere. Zuerst der Nachwuchs in Rosenheim, 1987/88 EC Ratingen, 1988/89 SV Bayreuth, dann fünf Jahre Düsseldorfer EG mit drei Meistertiteln in Serie. Die weiteren Stationen waren Kassel, wieder Düsseldorf, Zürich und noch mal Kassel.

1998 bis 2004 war Hans Zach Bundestrainer und kam 2001,2002 und 2003, sowie bei Olympia 2004 in Salt Lake City jeweils ins Viertelfinale. Dazwischen die Doppelfunktion, Trainer bei den Kölner Haien und Bundestrainer. 2004 verabschiedete er sich als Bundestrainer. Seit 2006 trainiert der die Hannover Scorpions.
Sorgen mach er sich um den Eishockey-Nachwuchs. „Da wird zu wenig getan,“ kritisiert er. „Ich hatte in meiner Jugend in Bad Tölz bessere Möglichkeiten zu trainieren als die Jungs heute – das sagt schon alles !“
Vieles zu diesem Thema hat er auch in seinem Buch „Ich der Alpenvulkan“ zu Papier gebracht. Vielleicht hört man eines Tages auf den erfahrenen Trainer.
Hockeyweb und die gesamte Redaktion wünschen Hans Zach alles Gute zum Geburtstag und hoffen das er dem Pucksport noch lang erhalten bleibt.
Hans wir brauchen Dich !
Horst Eckert