Denkwürdiger Endspurt rückt T-Frage in den Hintergrund
DEG
– Düsseldorfer Erfolgs Garantie. Mit dem zehnten Sieg aus den
vergangenen zwölf Spielen hat es sich die Düsseldorfer EG auf dem
zweiten Platz in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
inzwischen so bequem gemacht, wie ein Kater vor dem warmen Kamin.
Allerdings stand das 5:2 in der Wiederholungspartie gegen die Panther
Ingolstadt auf wackligen Beinen. Erst ein denkwürdiger Schlussspurt
brachte am Dienstag Abend die drei Punkte, die beim Abbruch der ersten
Begegnung am 18. Dezember eigentlich schon verbucht waren.
„Wir
hatten ja schon 40 Minuten absolviert. Demnach hat meine Mannschaft
heute eben nur noch im dritten Drittel gespielt“, sagte DEG-Trainer
Harold Kreis. Acht Minuten und 28 Sekunden vor dem Ende lag sein Team
noch mit 0:1 zurück, doch dann ließen fünf Treffer binnen 468 Sekunden
den Rather Dome in seinen Grundfesten erbeben. Einer freute sich dabei
ganz besonders. Angreifer Evan Kaufmann gelang in Unterzahl das
entscheidende 4:2. „Ich hatte im ersten Spiel einen Penalty verwandelt,
der durch den Abbruch völlig wertlos war, also musste ich meinen Job
eben heute zu Ende bringen“, sagte der 25-Jährige.
Ingolstadts
Trainer Bob Manno hingegen war restlos bedient. „Wir waren 50 Minuten
die klar bessere Mannschaft und nur der Torwart hat den Gegner im Spiel
gehalten“, sagte Manno mit grimmigem Gesicht zur erneut überragenden
Leistung von Jean-Sebastien Aubin. Ein Satz, der DEG-Kapitän Daniel
Kreutzer ein leichtes Grinsen entlockte. „Dafür ist der Torwart
schließlich da. Er ist nun mal die wichtigste Position beim Eishockey.“
Kreutzer selbst bewies vor den Augen von Bundestrainer Uwe Krupp
allerdings auch einmal mehr, dass seine Nichtnominierung für Olympia
eine falsche Entscheidung ist und erzielte wie schon am Sonntag in
Mannheim ein eminent wichtiges Tor.
Durch
das furiose Finale geriet die T-Frage zunächst zur Nebensache. Vor dem
Spiel war bekannt geworden, dass Mannheims Manager Marcus Kuhl für die
kommende Saison DEG-Trainer Harold Kreis (Foto: www.cashfoto.de) verpflichten möchte. „Ich weiß
gar nicht, was das jetzt soll. Damit stellt er Doug Masons Nachfolger
Teal Fowler doch jetzt schon in Frage“, sagte DEG-Manager Lance
Nethery. Doch Kuhl setzt mit seiner Aussage auch Nethery unter Druck.
Der muss nämlich nun zügig handeln, sonst droht ihm das selbe zu
widerfahren wie vor zwei Jahren. Auch damals stand die T-Frage nicht
ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Don Jackson dauerte dies zu
lange und er setzte seinen Namen unter einen Vertrag bei den Eisbären
Berlin.
Von Thomas Schulz
DEG – Ingolstadt 5:2 (0:1/0:0/5:1)
Aufstellung DEG
Tor: Aubin (Lange)
Abwehr: Bazany, Traverse – Harrington, Caldwell – Holzer, Holland
Angriff:
Reimer, Collins, Kreutzer – Murphy, Reid, Courchaine – Joseph,
MacDonald, Kaufmann – Hofland, Tutschek, Martin Hinterstocker
Aufstellung Ingolstadt
Tor: Pätzold (Haloschan)
Abwehr: Ryan, Ficenec – St. Jacques, Daschner – Hambly, Clymer
Angriff:
Girard, Wren, Greilinger – Bouck, Kavanagh, Motzko – Waginger, Hussey,
Bellissimo – Martin Hinterstocker 2, Goodall, Walsh
Schiedsrichter: Willi Schimm (Waldkraiburg)
Zuschauer: 5417
Tore:
0:1 (19:29) Greilinger (St. Jacques); 1:1 (51:32) Collins (Reimer), 2:1
(51:49) Reimer (Collins, Harrington), 2:2 (53:54) Bouck (Motzko,
Clymer/5-4), 3:2 (54:47) Kreutzer (Harrington, Reid), 4:2 (56:38)
Kaufmann (MacDonald/4-5), 5:2 (59:20) Reimer (5-6)
Strafzeiten: DEG 17 + 10 (Caldwell) – Ingolstadt 19 + 10 (Bellissimo)